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Rubrik: Energie & Umwelt

Meldung von: Ute Niehoff, LFP Redaktion
Rubrik: Energie & Umwelt

Naturschutzstiftung Kreis Steinfurt: 20 Jahre aktiv für den Natur- und Artenschutz

Auch ein Projekt zur Förderung des „Kulturgutes Weideschuppen“ geht auf das Konto der Naturschutzstiftung. (Quelle: Pressestelle Kreis Steinfurt)

Naturschutzstiftung Kreis Steinfurt: 20 Jahre aktiv für den Natur- und Artenschutz

Kreis Steinfurt - Entwickeln – Bewahren – Fördern - mit dieser Zielsetzung hat der Kreistag vor rund 20 Jahren die Naturschutzstiftung Kreis Steinfurt ins Leben gerufen. Seitdem kümmert sie sich um Flächenausgleichs-, Natur- Artenschutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen sowie die Information und Beratung der Bürgerinnen und Bürger.

Jeder Eingriff in die Natur und Landschaft verpflichtet nach dem Bundes- und Landesnaturschutzgesetz NRW dazu, den Eingriff auszugleichen. Zu diesem Zweck hält die Naturschutzstiftung einen Kompensationsflächenpool vor, auf den beispielsweise Kommunen, Behörden, Privatpersonen oder Betriebe zurückgreifen können, erklärt Udo Schneiders, Geschäftsführer der Naturschutzstiftung die Hauptaufgabe der Stiftung: „Wir übernehmen gegen Zahlung eines Ablösebetrages die Verantwortung für einen nachhaltigen Ausgleich - Grunderwerb, Planung, Ausführung und die dauerhafte Pflege von Ausgleichsmaßnahmen inklusive und zeitnah. Das gilt auch für die notwendigen behördlichen Abstimmungen und Genehmigungen.“ Vorteil für die Vorhabenträger: Die Dienstleistung der Naturschutzstiftung spart Zeit und Geld.

Der Flächenpool der Stiftung umfasst heute rund 540 Hektar, von denen noch 85 als Kompensationsfläche zur Verfügung stehen. Was Schneiders, der auch Leiter des Amtes für Planung, Naturschutz und Mobilität ist, besonders freut: „Rund zwei Drittel der Flächen liegen in Vorranggebieten für den Natur- und Landschaftsschutz, also in Naturschutzgebieten, Vogelschutzgebieten oder entlang der Fließgewässer, die im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie ökologisch optimiert werden müssen.“ Insgesamt gut 13 Millionen Euro hat die Naturschutzstiftung bisher für die Flächensicherung aufgewandt.

Jetzt haben sich Mitglieder aus dem Stiftungskuratorium und –beirat gemeinsam mit Mitarbeitenden der Kreisverwaltung und der Geschäftsstelle der Naturschutzstiftung ein aktuelles Bild von der Arbeit der Naturschutzstiftung gemacht. Anlaufpunkte waren die renaturierte Talaue der Münsterschen Aa in Altenberge, die Stiftungsflächen rund um Ledde sowie der renaturierte Frischhofsbach bei Clemenshafen.

„Die Naturschutzstiftung hat sich zu einer bedeutenden Säule des Natur- und Artenschutzes im Kreis Steinfurt entwickelt“, betonte Landrat Dr. Martin Sommer in seiner Begrüßung. Sie habe in den zurückliegenden Jahrzehnten wichtige Impulse gesetzt, zuletzt unter anderem die Herausgabe des Sparkassen-Naturschutzpreises. Dr. Sommer blickte noch einmal zurück in die Gründungszeit der Stiftung und verwies auf den seinerzeitigen gewinnbringenden Verkauf der RWE-Aktien, der es am Ende auch ermöglichte, das notwendige Kapital in Höhe von drei Millionen Euro für die Stiftung bereitzustellen

Schneiders ist seit 1996 bei der Kreisverwaltung Steinfurt und hat die Entwicklung der Naturschutzstiftung von Beginn an mitgeprägt. Er erinnert sich noch gut an ein Artenschutzprojekt aus den Anfangsjahren: „2006 war die Schwarzpappel Baum des Jahres – ein Baum, der nur noch selten im Kreis anzutreffen war. Das war Anlass für uns, eine kreisweite Pflanzaktion zu starten. Gemeinsam mit der Biologischen Station haben wir dank einer Spende 30 Schwarzpappeln an ihren natürlichen Standorten wie beispielsweise die Auen von Ems und Hase gepflanzt.“ Ein etwas jüngeres Projekt, die Förderung des „Kulturgutes Weideschuppen“, läuft seit 2012. Diese ehemals weit verbreiteten, landschaftstypischen Viehunterstände haben vielfach ihre Bedeutung für die Landwirtschaft verloren und drohten aus dem Landschaftsbild zu verschwinden. Dem möchte die Naturschutzstiftung entgegenwirken und hat bereits die Instandhaltung oder Neuanlage von mehr als 20 Objekten übernommen. Alle Weideschuppen haben zeitnah neue Bewohner gefunden, beispielsweise den Steinkauz.

Auch Naturschutzprojekte Dritter fördert die Naturschutzstiftung. Darunter fallen beispielsweise die NaTourismusrouten, auf denen sich per Rad die Naturschätze des Kreises erkunden lassen oder die Förderung der Biodiversität im Rahmen von Projekten wie „Obstarche“ oder „Blühende Säume im Tecklenburger und Steinfurter Land“. In derartige Projekte sind bisher etwa 600.000 Euro geflossen, infolge dessen weitere Fördermittel in Höhe von rund einer Million Euro akquiriert werden konnten.

Carsten Rehers, Bau- und Umweltdezernent sowie Vorsitzender des Stiftungskuratoriums und –beirats, hat bei seinem Amtsantritt vor vier Jahren schnell festgestellt, dass die Naturschutzstiftung schon einiges auf die Beine gestellt hatte: „Das gemeinsam mit dem Landwirtschaftlichen Kreisverband und der Kreisverwaltung erarbeitete Fließgewässerentwicklungsprogramm, aber auch die zahlreichen Naturschutzprojekte der Biologischen Station, der ANTL, des NABU, des BUND oder der vielen ehrenamtlich im Naturschutz Tätigen haben mich sehr beeindruckt. Auch die Forstwirtschaft, die Wasserwirtschaft und die Kommunen sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Aus dieser breitgefächerten Zusammenarbeit resultiert der erfolgreiche Natur- und Artenschutz im Kreis Steinfurt.“  Insoweit habe sich die Stiftung auch zu einer weiteren Kooperationsstelle des Naturschutzes im Kreis entwickelt, so Rehers Fazit.