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Rubrik: Sonstiges

Meldung von: Ute Niehoff, LFP Redaktion
Rubrik: Sonstiges

Weiterentwicklung der Atelierförderung der Stadt Essen

Blick vom Rathaus auf die Essener Skyline, © Peter Prengel, Stadt Essen

Weiterentwicklung der Atelierförderung der Stadt Essen

Essen - Die Stadt Essen unterstützt die Arbeitsbedingungen professionell arbeitender Künstler*innen aller Sparten im Rahmen ihres Atelierförderkonzeptes. Mit diesem Konzept möchte die Stadt Künstlerinnen*Künstlern die Möglichkeit zur individuellen Entfaltung künstlerischer Potentiale bieten und auch die Unterstützung bei der Sichtbarmachung ihrer Arbeit leisten. Dadurch soll insbesondere auch künstlerisch und kreativ arbeitender Nachwuchs gestärkt und zum Verbleib in Essen animiert werden. Die Atelierförderung ist Teil der Entwicklung und Stärkung des Kulturstandortes Essen und wird durch das Kulturamt umgesetzt. Dieses wird in seiner Arbeit durch das Kunsthaus Essen e.V. und die Stabsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft unterstützt.

Mit dem zentral organisierten Atelierkonzept bietet die Stadt Essen Künstler*innen an den Standorten Viehofer Straße, Schützenbahn und Rübezahlstraße die Möglichkeit, unterschiedlichste Produktions- und Präsentationsräume zu günstigen Konditionen anzumieten. Die Standorte unterscheiden sich in ihrer konzeptuellen Aufstellung und Ausrichtung. Die stetige Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Künstler*innen und Kreative ist ein elementares Anliegen der Atelierförderung der Stadt Essen. Daher plant das Kulturamt das Konzept der Atelierförderung und damit die Nutzung und konzeptuelle Ausrichtung der Orte sowie deren Weiterentwicklung und Potentiale stetig zu überarbeiten. Das hat der Kulturausschuss in seiner heutigen (06.12.) Sitzung zur Kenntnis genommen.

Weiterentwicklung des Atelierförderkonzeptes

Das Atelierhaus an der Viehofer Straße verfügt über 16 Atelierplätze von denen aktuell 13 belegt sind und bildet den Bedarf für einzeln nutzbare Atelierräume ab, die nach eigener Profession der dort Schaffenden ausgestattet werden können. Dort arbeiten aktuell 14 Kreativschaffende aus verschiedenen Bereichen der bildenden Kunst, der Grafik und der Fotografie. Das interdisziplinäre Ateliernutzungskonzept der Einzelplätze für Kreative unterschiedlichster Sparten erfährt großen Zuspruch und hat eine hohe Auslastung.

Das Kulturamt möchte durch einige konzeptuelle Neuerungen dem Standort zu einer noch größeren Außenwahrnehmung und stärkerer Profilierung verhelfen. Daher will das Kulturamt seine Beteiligung bei der Ateliervergabe neu ausrichten, um das Verfahren mit den Beteiligten wie dem Museum Folkwang, dem Forum Kunst und Architektur sowie dem Kunsthaus zu stärken. Zudem sollen unter anderem vom Kulturamt künftig Netzwerktreffen organisiert werden sowie Inhalte und Informationen aus der Gemeinschaft der im Atelierhaus schaffenden Künstler*innen und Kreativen vermittelt werden. Zudem ist die Einbindung der Gemeinschaft des Atelierhauses Viehofer Straße in den Prozess zur Stärkung der kulturellen Bildung vorgesehen.

Das Atelierhaus Schützenbahn hat sich über die Jahre zu einem Kreativzentrum entwickelt. Dieses hat sich der künstlerischen Forschung und kulturellen Teilhabe verschrieben. Besonders in der Nutzung digitaler Medien in der künstlerischen Produktion werden dort neue Formen der Kulturvermittlung erprobt, wird mit Formen der Distribution von Ressourcen experimentiert und werden neue Ästhetiken und künstlerische Ausdrucksformen erschaffen. Die hier Aktiven verknüpfen digitale Technologie mit unterschiedlichsten Themenbereichen wie Mode, Bildhauerei und Malerei durch Nutzung von 3D-Druckern für die künstlerische Arbeit und Film durch Nutzung der Möglichkeiten der Fulldomeprojektion. Der niederschwellige und demokratische Zugang zu den vor Ort zur Verfügung gestellten Werkzeugen und Materialien, zu Wissen und zu Räumlichkeiten unterstützt die städtische Teilhabestrategie für kulturelle Bildung. Kulturschaffende ohne eigene Räumlichkeiten finden hier für verschiedenste Zeitintervalle Probe-, Produktionsräume und Arbeitsplätze. Ein Ergebnis der erfolgreichen Arbeit in der Schützenbahn ist die Gründung der gemeinnützigen Future Campus Ruhr UG im Jahr 2020 mit dem Geschäftsführer Peter Petersen. Die Future Campus Ruhr UG entwickelt sich mit ihren Aktivitäten innerhalb der Schützenbahn schnell weiter. Die Kapazitäten, baulichen Gegebenheiten und Ausstattung der Räume an der Schützenbahn werden zukünftig mit der Entwicklung der vielfältigen Aktivitäten des Future Campus Ruhr UG nicht Schritt halten können. Daher wird ein Standortwechsel notwendig. Derzeit finden Planungsgespräche für die Verlagerung der Aktivitäten des Future Campus Ruhr in eine Immobilie an der Porschekanzel statt. Das Kulturamt unterstützt die Ambitionen des Future Campus Ruhr zur Anmietung von Räumlichkeiten an der Porschekanzel und prüft die Gewährung einer institutionellen Förderung zur Deckung eines möglichen Fehlbedarfs. In Folge dieser Aktivitäten ist geplant, das Kreativzentrum an der Schützenbahn am Ende des kommenden Jahres aus der Förderung durch das Kulturamt und aus der vertraglichen Vereinbarung mit dem Kunsthaus herauszulösen. Das Mietverhältnis am Standort soll nicht verlängert werden und endet dann vertragsgemäß am 31. Dezember 2024. Die Übernahme des Mietverhältnisses durch die vor Ort Aktiven soll unterstützt werden, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre vielfältigen Vernetzungen und Fördermöglichkeiten zu einer eigenständigen und selbstgeleiteten Nutzung an der Schnittstelle zur Jugendkultur auszuweiten. Der bestehende Kooperationsvertrag der Stadt Essen mit dem Kunsthaus soll in beiderseitigem Einvernehmen auf einen neuen Stand gebracht und aktualisiert werden

Das Kunsthaus verwaltet seinen Standort an der Rübezahlstraße in Rellinghausen und die Vergabe der dort vorhandenen Räumlichkeiten in eigener Verantwortung. Alle drei Standorte der künstlerischen Produktion sind wichtige Bausteine in der partizipativen Entwicklung in der Innen- und Nordstadt sowie den Außenbereichen. Durch regelmäßige Begehungen und intensivere Zusammenarbeit beispielsweise bei der Vermittlung von Aufgaben an Kreative durch das Kulturamt sollen alle Standorte zukünftig stärker eingebunden werden. Die seit September dieses Jahres aktive Geschäftsführerin Katharina Bruns sowie der Vorstand des Kunsthauses Essen sind bereits in die Abstimmungen zur neuen strategischen Ausrichtung und Konzeption der Zusammenarbeit einbezogen.

Fazit
Die drei Standorte für Ateliers in der Stadt sollen durch die geplanten Maßnahmen gestärkt, stärker miteinander vernetzt und in ihrer konzeptionellen Ausrichtung reformiert werden. Die besonderen Ziele der Stärkung des Kulturamtes bei der Beteiligung an den Prozessen in den Atelierhäusern, der Transparenz und Sichtbarkeit der beiden Atelierhäuser und der Vernetzung mit allen Akteuren im Bereich der zur Verfügungstellung von Atelierräumlichkeiten für Künstler*innen und Kreative sollen in einer engen Partnerschaft zwischen dem Kulturamt, dem Kunsthaus Essen e.V. und der Stabsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft erreicht werden.