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Rubrik: Kunst, Kultur & Musik

Meldung von: Ute Niehoff, LFP Redaktion
Rubrik: Kunst, Kultur & Musik

Griechenland ganz anders- Münsterland-Festival startet mit Gruppenausstellung in der Kolvenburg

Foto: Skulptur „Eule“ (2016) von Dionisis Kavallieratos in der Kolvenburg (Aufnahme: Kreis Coesfeld, Christine Sörries)

Griechenland ganz anders- Münsterland-Festival startet mit Gruppenausstellung in der Kolvenburg

Kreis Coesfeld - Auch in seiner neunten Auflage bleibt sich das Münsterland-Festival treu. Denn es geht nicht nur um Musik, Bildende Kunst, Lesungen und Exkursionen: Begegnung und Völkerverständigung, aber auch das gemeinsame Erleben von Gemeinschaft und Gastfreundschaft sind jene Faktoren, die dem Festival seine besondere Ausstrahlung verleihen – über die Grenzen des Münsterlandes hinaus. Diesmal sind Island und Griechenland in der Region zu Gast. Den Anfang im Bereich der Bildenden Kunst machen die Hellenen mit einer Gruppenausstellung in der Billerbecker Kolvenburg.

Hinter den altehrwürdigen mittelalterlichen Mauern wird es demnächst zeitgenössisch bunt, wenn sechs Künstlerinnen und Künstler, gebürtig aus der Metropole Athen bzw. aus Kavala (Makedonien) dort ihre Arbeiten ausstellen. Sie alle verbindet eine Ausbildung an namhaften Institutionen und Akademien in Europa, etwa in Frankreich, England und Deutschland, sowie in den USA. Stilistisch ist dort sowohl die klassische Zeichnung vertreten als auch die Fotografie oder die Installation. Was sie außerdem miteinander vereint, ist nicht nur ihre Herkunft aus einem Land, das seit Jahren von Sparauflagen mit dramatischen sozialen und politischen Folgen geprägt wird. Sie alle zeigen sich von diesen prekären Umbrüchen und Krisen in bemerkenswerter Weise unberührt. „Denn auch wenn die Lebenssituation der Künstler in Griechenland zwar prekär und die Mittel für die künstlerischen Produktionen knapper denn je sind: In ihren Werken und Schöpfungen spürt der Betrachter keinerlei Anzeichen von Zerfall oder Trübsinn“, bringt es Festivalleiterin Christine Sörries auf den Punkt.

Nikos Navridis (Jahrgang 1958) darf mit seinen Installationen als der prominenteste Gast in der Kolvenburg gelten – hat er doch an den Biennalen in Venedig, São Paulo und Istanbul teilgenommen. Mit seinen Zeichnungen sticht er besonders hervor: Sie sind subtil, überaus ästhetisch und zeigen amorphe, mal vegetabile, mal kalligrafisch anmutende Gebilde, die wie aus einem Strich entstanden zu sein scheinen. Christiana Soulou (Jahrgang 1961) zeigt delikate, fast altmeisterlich anmutende Papierzeichnungen, in denen menschliche und tierische Wesen in Erscheinung treten. Stratos Kalafatis (Jahrgang 1966) lebt nach seinem Studium der Fotografie, das er in Philadelphia absolvierte, heute in Thessaloniki. Seine sehr ästhetischen Arbeiten dokumentieren das Ungesehene und folgen seinem Selbstverständnis als Geschichtenerzähler und Entdecker. Kostas Sahpazis (Jahrgang 1977), Deste-Preisträger des Jahres 2013, arbeitet als Bildhauer. Sein komplexes skulpturales Schaffen lebt von der grandiosen Mischung und Anhäufung von Kunst, Historie und Geschichten, die in der Zusammensetzung wie ein Gemälde anmuten. Installationen der Athenerin Rallou Panagiotou (Jahrgang 1978) waren zuletzt 2015 in der Tate Britain ausgestellt. Ihr Interesse gilt den nicht-essentiellen "Luxus"-Produkten des Lebens, etwa Make-up und Schmuck; sie versteht diese Objekte als künstliche Erweiterungen des menschlichen Körpers. Dionisis Kavallieratos (Jahrgang 1979) Schaffen umfasst kleine und großformatige Skulpturen aus Holz, Ton oder gemischten Medien, aber auch Zeichnungen in Bleistift und Holzkohle.