Rubrik: Kunst, Kultur & Musik

Meldung von: Ute Niehoff, LFP Redaktion
Rubrik: Kunst, Kultur & Musik

“Der Kaukasische Kinematograph“ Herbststaffel der FilmGalerie des LWL-Museum für Kunst und Kultur

Das Gebet © Georgian Film

“Der Kaukasische Kinematograph“ Herbststaffel der FilmGalerie des LWL-Museum für Kunst und Kultur

Münster - Die Filmgalerie des LWL-Museums für Kunst und Kultur zeigt unter dem Titel "Der Kaukasische Kinematrograph" in der Zeit vom 9. November bis zum 7. Dezember fünf Filme aus Georgien. Das Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) präsentiert in Kooperation mit dem LWL-Medienzentrum für Westfalen und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster seine Herbststaffel, die die Vielfalt der georgischen Filmtradition demonstriert. Den Auftakt der Reihe macht der Film "Das Gebet (Wedreba)" (1967) am Donnerstag (9.11.) ab 19.30 Uhr. Gezeigt wird der Film in der Originalversion mit live in Deutsch eingesprochenen Gedichten von Andreas Ladwig. Eine Einführung gibt Dr. Volker Jakob (Drensteinfurt).

Tengis Abduladses Werk "Das Gebet (Wedebra)" ist der erste Teil seiner berühmten Triologie, die, entstanden in der ehemaligen UdSSR, eine kompromisslose Abrechnung mit dem Stalinismus lieferte und die Zerstörung der georgischen Tradition anklagte. "Das Gebet" präsentiert in fast graphisch anmutenden Schwarz-Weiß-Bildern die Geschichte eines christlichen Kriegers, der sich gegen die Kriegssitte der Feindesverstümmelung auflehnt und dafür von der Gemeinschaft verstoßen und bestraft wird. Die Enthüllung der archaischen Ordnung der Unbarmherzigkeit ist wiederkehrendes Motiv in Abduladses Filmen und offenbart das Ziel des zentralen Regisseurs Georgiens, jegliche Erniedrigung der Menschen anzuprangern.

Hintergrund
Die Herbststaffel "Der Kaukasische Kinematograph" zeigt das Phänomen des georgischen Films: Vielschichtig, originell und unbeugsam sind die Werke des eurasischen Landes, die in der Filmindustrie der jungen Sowjetunion bereits in den 1920er Jahren ihre erste Blüte erreichte. Nonkonforme Erzähltechniken, poetische Bilder und satirischer Humor sind neben dem politischen Mut entscheidende Charakteristiken der Filme, die auch während der Stalin-Ära überlebten. In den poststalinistischen Jahrzehnten brachte gerade dieser sich ausdrückende Lebenswille Georgien internationale Filmpreise ein.

Die Vorführungen beginnen jeweils um 19.30 Uhr im Auditorium des LWL-Museums für Kunst und Kultur. Der Eintritt kostet pro Abend 5 Euro.

Die Vorstellungen im Überblick:

Donnerstag, 9. November, 19.30 Uhr
Das Gebet (Wedreba) (1967)
Einführung: Dr. Volker Jakob (Drensteinfurt)

Dienstag, 14. November, 19.30 Uhr
Pirosmani (1969)
Einführung: Elke Kania M.A. (Köln)

Donnerstag, 23. November, 19.30 Uhr
Blaue Berge oder Eine unwahrscheinliche Geschichte (Tsisperi mtebi anu daujerebeli ambavi) (1983)
Einführung: Dr. Daniel Müller Hofstede (Münster)

Dienstag, 28. November, 19.30 Uhr
Die Maisinsel (Simindis kundzuli) (2014)
Einführung: Prof. Dr. Reinhold Zwick (Münster)

Donnerstag, 7. Dezember, 19.30 Uhr
Die langen hellen Tage (Grzeli Nateli Dgeebi) (2013)
Einführung: Zaza Rusadze (Tiflios/Berlin)