Rubrik: Energie & Umwelt

Stadtsauberkeit geht alle Bürgerinnen und Bürger an
LFP Redaktion

Stadtsauberkeit geht alle Bürgerinnen und Bürger an

Münster - Münster ist eine saubere Stadt. Dennoch gibt es auch hier Ecken und Straßenzüge, die regelmäßig vermüllt werden. Dann sind der Kommunale Ordnungsdienst, die Untere Abfallwirtschaftsbehörde beim Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit und die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (awm) gefragt, den Abfall zu beseitigen und nach Möglichkeit dessen Verursacher zur Rechenschaft zu ziehen. Denn wo erst einmal Abfall liegt, wird gern noch mehr dazu geworfen. Bußgelder für Umweltsünden starten bei 100 Euro Weggeworfene Brötchentüten, Altglas neben dem Sammelcontainer, Sperrmüll an der Straßenecke, Bauschutt im Wald: Grundsätzlich handelt jede Person gesetzwidrig, die Abfall außerhalb zulässiger Abfallbehälter oder Recyclinghöfe entsorgt. Dafür können Bußgelder erhoben werden, für deren Höhe der „Verwarnungs- und Bußgeldkatalog Umwelt Nordrhein-Westfalen“ einen Rahmen vorgibt. Für das Entsorgen von Zigarettenstummeln, Einweg-Kaffeebechern oder Obst- und Lebensmittelresten empfiehlt der Katalog ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro. Wie hoch die Summe tatsächlich ausfällt, wird in der jeweiligen Kommune festgesetzt und richtet sich auch nach den Umständen des Einzelfalls: Hundekot auf dem Kinderspielplatz hat zum Beispiel ein teureres Nachspiel als Hundekot am Wegrand. Insgesamt sieht der NRW-Bußgeldkatalog Summen bis zu 100.000 Euro vor, wenn es um schwere Umweltdelikte geht. Die Akteurinnen und Akteure der Stadtverwaltung gehen eingehenden Hinweisen aus der Bevölkerung auf illegal abgelagerte Abfälle regelmäßig nach, entsorgen die Hinterlassenschaften sachgerecht und verhängen nach Möglichkeit das entsprechende Bußgeld. Ist der Verursacher bekannt, muss er gegebenenfalls auch die den awm entstandenen Entsorgungskosten tragen. Die awm sind für die Sauberkeit von Straßen, Plätzen, Rad- und Gehwegen zuständig, die im bedarfsgerechten Rhythmus entsprechend der Straßenreinigungssatzung gereinigt werden – in der Innenstadt häufiger als in den Wohnvierteln, wobei manche Anliegerstraßen ausschließlich von den Anwohnerinnen und Anwohnern gereinigt werden müssen. Das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit zeichnet für Ordnung und Sauberkeit in Münsters Parks verantwortlich. Auch auf Privatgrundstücken kann ein Eingreifen der Behörde geboten sein, insbesondere, wenn von dort gelagerten Abfällen Gefahren für bedeutende Schutzgüter wie die körperliche Gesundheit und die Umwelt ausgehen. Je anonymer, desto mehr Abfall auf den Straßen Aufwändig ist die schnellstmögliche Beseitigung illegaler Abfalllagerungen im öffentlichen Raum. „Grundsätzlich – das berichten auch andere Städte – sind in dicht bewohnten Wohnbereichen häufiger illegale Abfallablagerungen festzustellen als beispielsweise in Einfamilienhaus-Siedlungen“, berichtet Manuela Feldkamp-Bode, Sprecherin der awm und unter anderem auch zuständig für die Abfallwirtschaftsberatung. Insbesondere in Bereichen mit großen Wohnanlagen lebten Menschen häufig eher anonymer nebeneinander, es gebe keine Form der „sozialen Kontrolle“ und keinen finanziellen Anreiz, über Abfalltrennung und –vermeidung die eigenen Entsorgungskosten zu senken. „Stadtsauberkeit“, so Feldkamp-Bode, „ist nicht allein Aufgabe der awm. Aber wir machen es den Bürgerinnen und Bürgern einfach und bequem, ihre Abfälle richtig zu trennen und zu entsorgen.“ Neben dem Vier-Tonnen-System für Restmüll, Papier, Bioabfall und Verpackungen gebe es eine monatliche Sperrgut- und Grüngutabfuhr, rund 45 Elektroschrottcontainer für Elektro-Kleingeräte, die Möglichkeit, Elektrogroßgeräte auf Anmeldung vom Straßenrand abholen zu lassen, sowie das dichte Netz von elf Recyclinghöfen im Stadtgebiet. „Wir wollen Bildungsangebote zu den Themen Abfallvermeidung, Wertstofftrennung und Stadtsauberkeit verstärkt direkt in die Schulen und Stadtteile bringen. Nach Möglichkeit soll dazu bereits im nächsten Jahr ein Pilotprojekt in einem Stadtteil starten, eine entsprechende Projektstelle haben wir beantragt“, berichtet Feldkamp-Bode. Parallel zur Bildungsarbeit gilt es für die awm, illegale Abfallablagerungen möglichst zeitnah zu beseitigen. Dafür wollen die awm zwei weitere Stellen schaffen. Pädagogische Angebote zum Thema Abfall bieten die awm auf der Seite https://awm.stadt-muenster.de/gemeinsam-nachhaltig/paedagogische-angebote. Informationen zur Aktionswoche „Sauberes Münster“ finden sich hier: https://awm.stadt-muenster.de/stadtsauberkeit/sauberes-muenster Engagierte finden Hinweise zu den Sauberkeitspatenschaften der awm auf https://awm.stadt-muenster.de/stadtsauberkeit/sauberkeitspatenschaften. Außerdem gibt es Angebote für Großwohnanlagen, zum Beispiel den „Standort Service Plus“: https://awm.stadt-muenster.de/verwertung-entsorgung/fuer-hausverwaltungen
Stadt bittet um Mithilfe bei der Bekämpfung des Riesen-Bärenklaus
LFP Redaktion

Stadt bittet um Mithilfe bei der Bekämpfung des Riesen-Bärenklaus

Münster - Um die weitere Ausbreitung des Riesen-Bärenklaus zu unterbinden, bittet die Stadt Münster die Bevölkerung um ihre Mithilfe. Die giftige Pflanze, auch Herkulesstaude genannt, kann auf der Haut Verbrennungen mit Schwellungen und Blasen verursachen. Darüber hinaus verdrängt der Riesen-Bärenklau andere Pflanzen der heimischen Flora. Wer sie nicht selbst beseitigen kann, sollte die Standorte bei Johanna Klose vom Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit vornehmlich per E-Mail an KloseJ@stadt-muenster.de oder telefonisch unter 02 51/4 92-68 65 melden. Der Riesen-Bärenklau wird bis zu vier Meter hoch und lässt sich durch seine weißen Dolden gut erkennen. Wer sie am Wegesrand entdeckt oder im eigenen Garten hat, sollte sich ihnen nicht ungeschützt nähern, rät das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit. Besonders an Ufern und Wegesrändern verbreitet Mit der Bitte um Mithilfe wendet sich die Stadt insbesondere an Landwirte, Kleingärtnerinnen und Kleingärtner sowie Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer. An den bebauten Abschnitten der Werse ist zudem die Unterstützung der Anliegerinnen und Anlieger notwendig. Diese Bereiche sind oftmals für die Mitarbeitenden des Tiefbauamtes nicht einsehbar und zugänglich.  Seit 2006 bekämpft das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit gemeinsam mit dem städtischen Tiefbauamt die Herkulesstaude. Arbeitsgrundlage ist eine Karte, die das Amt kontinuierlich fortschreibt. Verbreitungsschwerpunkte sind die Ufer von Angel, Werse und Aa sowie Straßen- und Wegränder. Zwar ist der Riesen-Bärenklau aus Teilen des Stadtgebietes wieder verschwunden. An anderen Stellen tauchen allerdings neue Pflanzen auf, meist im Umfeld bereits bekannter Vorkommen. Vor der Samenreife bekämpfen Wichtig ist, dass die Pflanzen nicht zur Samenreife kommen. Wenn sie nicht zu groß sind, können sie ausgestochen werden. Ist dies nicht mehr möglich, sollte zumindest der Blütenstand kurz vor der Samenreife entfernt und im Restmüll entsorgt werden, empfiehlt das Grünflächenamt. Auf dem Kompost können sich durch Nachreifen noch Samen ausbilden. Bei den Arbeiten ist auf jeden Fall Vorsicht geboten: Das Grünflächenamt empfiehlt das Tragen von Handschuhen. Arme und Beine sollten bedeckt sein, und es sollte nicht in der Sonne gearbeitet werden. Weitere Informationen gibt es unter www.stadt-muenster.de/umwelt/riesenbaerenklau
Gemeinsam für den Klimaschutz: LWL-Auszubildende pflanzen 600 Bäume
LFP Redaktion

Gemeinsam für den Klimaschutz: LWL-Auszubildende pflanzen 600 Bäume

Münster (lwl). Auszubildende des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) pflanzten in Münster nahe Gut Kinderhaus rund 600 Baumsetzlinge für den Klimaschutz. Mit dabei waren auch der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann, und die Erste Landesrätin und Kämmerin des LWL, Birgit Neyer. "Aktionen wie diese tragen dazu bei, unserem ambitionierten Ziel, klimaneutral zu werden, ein weiteres Stück näher zu kommen", erklärte Lunemann. "Denn Klimaschutz braucht das Engagement jedes Einzelnen. Jeder Beitrag zählt!" Die Aufforstungsfläche des LWL-Waldes in Münster biete die Möglichkeit, aktiv etwas für die Biodiversität und das Klima zu tun. Die Bäume, die zuvor auf der rund ein Hektar großen LWL-Fläche gestanden hatten, waren Extremwetterereignissen und Schädlingen zum Opfer gefallen. Mit den nun gepflanzten Stieleichen, Vogelkirschen und Hainbuchen setzt der LWL auf klimaresistente heimische Baumarten. Neyer: "Es ist toll zu sehen, wie engagiert unsere Auszubildenden beim Thema Klimaschutz sind, völlig unabhängig von ihren eigentlichen Tätigkeitsfeldern beim LWL." Die 95 Teilnehmenden kommen aus unterschiedlichen Ausbildungsberufen der LWL-Hauptverwaltung und der LWL-Kliniken Münster und Lengerich. "Wir legen gemeinsam Hand an, für das Klima der Zukunft. Die Auszubildenden können noch in vielen Jahren sehen, wie diese Bäume nachhaltig ihren Beitrag leisten. Auch das Regionalforstamt Münsterland von Wald und Holz NRW wirkte als Kooperationspartner an der Aktion mit. Adalbert Koch, Leiter des Regionalforstamts Münsterland, sagte: Der Wald im Münsterland kann jede Hilfe gut gebrauchen, denn er ist in den vergangenen Jahren durch Klimaextreme deutlich geschädigt worden. Was kann es da Besseres geben als das Pflanzen neuer Bäume als Startpunkt für einen nachhaltigen Wald.“
Aasee: Stadt überwacht Wasserqualität engmaschig
LFP Redaktion

Aasee: Stadt überwacht Wasserqualität engmaschig

Münster - Sommerlich hohe Temperaturen, viel Sonne und wenig Wind: Was für viele Münsteranerinnen und Münsteraner ein Grund zur Freude ist, stellt für die Gewässer in der Stadt eine große Herausforderung dar – so auch für den Aasee. Durch den intensiven Regen in der zweiten Junihälfte gelangten vermehrt Nährstoffe in den See, die zusammen mit dem darauffolgenden Sommerwetter zu einer sprunghaften Zunahme von Grünalgen und Cyanobakterien (Blaualgen) im Wasser geführt haben. Mittlerweile sind die Algengehalte insgesamt wieder rückläufig, allerdings hat sich der Anteil der Cyanobakterien weiter erhöht, wie die Stadt Münster festgestellt hat. Die Stadtverwaltung hat ihre Messintervalle daher angepasst und überwacht die Wasserqualität des Aasees sehr engmaschig. Aufgrund der erhöhten Cyanobakteriengehalte laufen auch die Belüfter im See zunächst weiter. Temperatur und Sauerstoffgehalt Auch die Temperatur und der Sauerstoffgehalt des Aasees sind wichtige Faktoren für die Beurteilung seines Zustands. Die maximale Wassertemperatur lag Ende Juni schon einmal für einen kurzen Zeitraum bei über 26 °C. Mit maximal 24 °C am Donnerstag, 13. Juli, waren die Temperaturen zuletzt aber wieder deutlich rückläufig. Für den Sauerstoffhaushalt im Aasee spielt die Durchmischung des Wassers durch Wind eine wichtige Rolle. Die diesjährigen Messungen des Amtes für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit zeigten bisher jedoch auch in den Morgenstunden, in denen die Sauerstoffwerte in der Regel am geringsten sind, eine durchweg ausreichende Sauerstoffversorgung des Sees. Diese Daten decken sich mit denen der digitalen Sonden, die das Amt für Mobilität und Tiefbau seit 2020 am See betreibt. Resilienzstrategie Aasee Im Aasee zeigen sich die Auswirkungen extremer Witterungsbedingungen oftmals bereits früher als in anderen Gewässern. Aufgrund seiner geringen Tiefe, der großen Wasserfläche und seiner Lage reagiert er besonders stark auf extreme Wetterlagen. Um den See für diese Situationen bestmöglich zu stabilisieren, hat die Stadt Münster gemeinsam mit weiteren Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis die „Resilienzstrategie Aasee“ erarbeitet. Das Handlungskonzept enthält vielfältige Einzelmaßnahmen aus Bereichen wie dem Messdatenmanagement, der Fischerei, der Ökologie oder der Siedlungswasserwirtschaft. Das Amt für Mobilität und Tiefbau und das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit setzen diese gemeinsam, kontinuierlich und aufeinander aufbauend um und werten die Ergebnisse fortlaufend aus. Bereits vor der Vorstellung des Konzeptes im vergangenen Frühjahr durch Professor Dr. Dietrich Borchardt („Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ“ in Magdeburg) hatte die Stadt mit der Umsetzung einzelner Maßnahmen begonnen. Dieses Jahr hat sie beispielsweise in Teilbereichen des Aasees Ufer umgestaltet und Steine entfernt. Besonders sichtbar ist das im Bereich der Bastion, wo ein Flachwasserbereich geschaffen und bepflanzt wurde. Auch Totholze hat die Stadt an mehreren Stellen platziert und so den Lebensraum Aasee deutlich aufgewertet.
Wolbeck: Renaturierung des Piepenbachs abgeschlossen
LFP Redaktion

Wolbeck: Renaturierung des Piepenbachs abgeschlossen

Münster - Schnurgerade, mit Schotter massiv befestigte Böschungen und überwiegend mit Erlen bepflanzt – so sah der Piepenbach in Wolbeck in der Vergangenheit aus. Mittlerweile ist das anders: Oberbürgermeister Markus Lewe und Stadtbaurat Robin Denstorff eröffneten am heutigen Freitag (16. Juni) ein rund 440 Meter langes Teilstück des Piepenbachs, das das Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster im vergangenen Jahr renaturiert hatte. Nach einer aufwendigen Umgestaltung im Abschnitt von der Telgter Straße bis zur Mündung in die Angel schlängelt der Bach sich nun durch die städtische Grünfläche. „Die Umgestaltung des Piepenbachs zeigt, wie Gewässerrenaturierung erfolgreich gelingen kann. Umgeben von Wohngebieten ist in Wolbeck eine echte innerörtliche Grünoase entstanden“, erklärte Oberbürgermeister Lewe. Platz für Flachwasserzonen und Amphibien Insgesamt hat die Stadt gut 10.000 Kubikmeter Boden ausgehoben und abgefahren, um dem kleinen Gewässer zukünftig ausreichend Raum für eine naturnahe Entwicklung zu geben. Der neue Gewässerkorridor bietet mit einer Breite von rund 40 Metern ausreichend Platz – beispielsweise für Flachwasserzonen und Altarme. Kleine Tümpel, Totholz und Steinansammlungen bieten Amphibien einen optimalen Lebensraum. „Natur, Mensch und Hochwasserschutz profitieren gleichermaßen von diesem städtischen Bauprojekt, durch das sich der Piepenbach von jetzt an ungestört weiterentwickeln kann“, erläuterte Stadtbaurat Denstorff. Der umgestaltete Abschnitt des Bachs ist Teil einer Kompensationsfläche: Die Renaturierungsmaßnahme kompensiert Eingriffe im Zusammenhang mit der Aufstellung eines Baubauungsplans in Wolbeck (415 Wolbeck Nord). Die Baukosten lagen bei rund 530.000 Euro. Einen Großteil dieser Summe ist über eine Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) abgedeckt.  Neue Wege und Brücke Ebenfalls im vergangenen Jahr legte das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit auf einer Länge von rund 170 Metern Wege in der städtischen Grünfläche rund um den Piepenbach an. Sie verbinden das Baugebiet Wolbeck-Nord mit dem Ortszentrum des Stadtteils und ermöglichen auf vielfältigen Rundwegen Spaziergänge durch die naturnahe Anlage. Teil der neuen Wege ist auch eine Balkenbrücke über den Bach, die das Amt für Mobilität und Tiefbau bereits 2020 im Vorfeld der Bauarbeiten zur Renaturierung errichtet hatte. Mit einer Länge von rund zwölf und einer Breite von etwa drei Metern dient sie als Geh- und Radwegebrücke. Die Brückenunterkante liegt einen halben Meter oberhalb der maßgeblichen Hochwassermarke, um den notwendigen Hochwasserschutz zu gewährleisten. Die Baukosten für Wege und Brücke lagen insgesamt bei rund 250.000 Euro.
Pflanzen in der Stadt trotzen dem Klimawandel
LFP Redaktion

Pflanzen in der Stadt trotzen dem Klimawandel

Münster - Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in Münster zu spüren. Die Sommermonate sind zunehmend geprägt von Hitzewellen und Trockenheit. Hinzu kommt vermehrt Starkregen. Diese Veränderungen fordern nicht nur einen stärkeren Klimaschutz, sondern machen auch eine Anpassung an die Folgen des Klimawandels unabdingbar. Darauf macht das "Mobile Grüne Zimmer" im Auftrag der Stadt Münster seit dem 25. Mai auf dem Harsewinkelplatz aufmerksam. Innerstädtische Begrünung trägt auf vielen Ebenen zur Klimaanpassung bei. „Das ‚Mobile Grüne Zimmer‘ zeigt eindrucksvoll die Wirkung von Pflanzen in der Stadt“, sagt Veit Muddemann von der städtischen Koordinierungsstelle für Klima und Energie (KLENKO). Grün in der Stadt erhöhe nicht nur die Aufenthaltsqualität, sondern sei gleichzeitig Schattenspender, Wasserspeicher, Staubfilter, Lebensraum für Pflanzen und Tiere und wirke der weiteren Erwärmung der städtischen Wärmeinsel entgegen. „Wer vor der begrünten Wand Platz nimmt, spürt unmittelbar die kühlende und beruhigende Wirkung der Pflanzen“, so  Muddemann und lädt die Münsteranerinnen und Münsteraner zum Verweilen in dem schattigen Plätzchen ein. Infomaterial liegt an der grünen Oase inmitten der Stadt aus. Zusätzlich sind an verschiedenen Tagen ein Infostand der KLENKO und der Energieberater Thomas Weber (Verbraucherzentrale NRW) vor Ort und versorgen Passantinnen und Passanten mit Infos zum Thema Klimaanpassung, was die Stadt tut und was jede und jeder Einzelne tun kann. Besonders effektiv ist zum Beispiel die Dachbegrünung. Ein Blick in das Gründachkataster der Stadt gibt nicht nur Aufschluss darüber, ob sich ein Dach für die Begrünung eignet. „Neben Infos zur Dacheignung gibt es dort auch viele weitere Tipps und eine Checkliste zum richtigen Vorgehen“, sagt Isabel Scherer von der KLENKO. Dachbegrünungen werden außerdem aktuell mit bis zu 50 Prozent der Kosten von der Stadt gefördert. Weitere Infos gibt es online unter www.klima.muenster.de.
Gemeinsame Hilfe für durstige Straßenbäume
LFP Redaktion

Gemeinsame Hilfe für durstige Straßenbäume

Münster - „Münster schenkt aus“ und bewirtet auch in diesem Jahr die Straßenbäume in der Stadt, die es nach den trockenen und heißen Sommern der vergangenen Jahre schwer haben, sich aus eigener Kraft mit ausreichend Wasser zu versorgen. „Dank des Engagements zahlreicher 'Baumkeeperinnen und -keeper‘ ist die städtische Kampagne in den vergangenen zwei Jahren zu einer echten Erfolgsgeschichte geworden", berichtet Projektleiter Wolfram Goldbeck vom Grünflächenamt. „Viele Bäume konnten durch das abgestimmte Zusammenspiel von Bürgerschaft und Stadtverwaltung gerettet und in ihrer Vitalität gefördert werden. Bäume machen Münster lebenswert! Als Schattenspender und CO2-Speicher sind sie ein wichtiger Teil der grünen Lunge Münsters. Sie sind gut für unser Stadtklima, aber auch für die Gesundheit der Menschen und als Lebensrauf für Tiere von großer Bedeutung.“ An 60 Standorten werden zur Zeit Wassertanks mit einem Fassungsvermögen von 1000 Litern aufgestellt. Wo die Wassertanks stehen, zeigt die münster:app der Stadtwerke oder die städtische Internetseite an https://geo.stadt-muenster.de/wassertanks/. „Wir freuen uns, die Aktion wieder als Kooperationspartner zu unterstützen. So können wir zum Erhalt der Bäume und damit zu einem guten Stadtklima beitragen“, sagt Nahom Estifanos von den Stadtwerken Münster. Im letzten Jahr haben die Stadtwerke rund 367.000 Liter für die Aktion und damit für ein grünes Münster zur Verfügung gestellt. Die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar. Die Trockenheit der vergangenen Jahre hat den Bäumen zugesetzt. Die regenreicheren Wintermonate und in diesem Frühjahr haben die Wasservorräte im Boden nicht ausreichend aufgefüllt. Hinzu kommt, dass sich gerade Straßenbäume durch kleine Baumscheiben, verdichtete Böden sowie verschiedene Schadstoffeinträge an vielen Standorten bereits an ihrer Toleranzgrenze befinden. Deshalb geht die Kampagne "Münster schenkt aus" auch in diesem Jahr weiter. „Wir laden erneut Nachbarschaften und Einzelpersonen ein, Straßenbäume in ihrem Quartier regelmäßig zu gießen“, sagt Projektleiter Goldbeck. "Wer sich beteiligt, trägt ganz praktisch dazu bei, Münster widerstandfähiger gegen den Klimawandel zu machen." Um die Infrastruktur, die den "Baumkeepern" die Arbeit erleichtert, kümmert sich die Stadt. Das Wasser aus den großen Tanks, können die "Baumkeeper" auch nutzen, um die Wassersäcke zu befüllen, die das Grünflächenamt in den nächsten Tagen an rund 600 Bäumen im Umfeld der Wassertanks befestigt. Die Säcke fassen etwa 75 Liter Wasser und haben den Vorteil, dass sie ihren Inhalt tröpfchenweise abgeben, so dass das Wasser nicht oberflächlich abfließt und auf jeden Fall bis an die Baumwurzeln vordringt. Die Wassertanks werden in einem Rhythmus von 14 Tagen automatisch wieder aufgefüllt werden, das notwendige Wasser stellen die Stadtwerke zur Verfügung. „Es gibt in den nächsten Monaten also eine Menge zu tun und dafür brauchen wir Unterstützung“, sagt Goldbeck. Er freut sich über jede Initiative für „Münster schenkt aus“, die zum Überleben möglichst vieler Straßenbäume als Lebensraum für Tiere, CO2-Speicher und Schattenspender beiträgt. „Wenn eine Nachbarschaft sich engagieren möchte, aber in ihrem Umfeld keinen Wassertank ansteuern kann, so kann das Grünflächenamt für die Bewässerung von zehn oder mehr Bäumen die Wassersäcke frei Haus liefern. Außerdem können einzelne Wassersäcke, bei Bedarf auch Gießkannen, vom 2. Juni bis zum 30. Juni jeweils donnerstags zwischen 15 und 17 Uhr am Albersloher Weg 450 vor dem Gebäude 14 auf dem Gelände der ehemaligen York Kaserne abgeholt werden (solange der Vorrat reicht).  Informationen zur Kampagne „Münster schenkt aus“, die das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit im vergangenen Jahr gestartet hat, gibt es im Stadtportal: www.stadt-muenster.de/farbe/mitmachen/muenster-schenkt-aus. Telefonische Anfragen werden unter 02 51/4 92-67 41 entgegengenommen.
Wienburgpark wird ökologisch aufgewertet
LFP Redaktion

Wienburgpark wird ökologisch aufgewertet

Münster - Das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit hat einen Förderbescheid in Höhe von 560.000 Euro für die ökologische Aufwertung des Wienburgparks erhalten. Die Umgestaltung wird im Förderprogramm „REACT-EU Grüne Infrastruktur“ zu 100 Prozent vom Land NRW und der EU finanziert. „Mit den Fördermitteln kann die ökologische Funktion der Auenlandschaft im Park als Lebensraum für Tiere und Pflanzen nachhaltig verbessert werden“, freut sich Umweltdezernent Matthias Peck. Der naturnah gestaltete Stadtpark Wienburg hat einen zehn Hektar großen Auenbereich mit drei unterschiedlich großen, miteinander verbundenen Teichen. Sie werden aus Zuläufen gespeist und geben das überschüssige Wasser in die Aa ab. Seit einigen Jahren fällt der mittlere Teich im Sommer weitgehend trocken. Grund ist unter anderem eine Schlammschicht, die sich vor allem aus Pappellaub gebildet hat. Es ist zu befürchten, dass es in trockenen Jahren zu einem Fischsterben kommt. Bäume und Gebüsch rund um die Wasserflächen sind stark gewachsen und sorgen für viel Schatten. Geplant ist zunächst die Entschlammung der drei Gewässer. Dabei soll ein Schneidkopfschwimmsaugbagger ähnlich wie an der Schloßgräfte zum Einsatz kommen. Der Aushub wird für die fachgerechte Weiterverwertung oder Entsorgung aufbereitet und getrocknet. Damit mehr Sonne ans Ufer durchdringt, werden an einigen Uferabschnitten Gehölze entnommen. Es entsteht eine Zone mit Röhricht und Wasservegetation. Für mehr Artenvielfalt am Ufer soll außerdem eine abwechslungsreiche Struktur sorgen: Totholz ist ebenso vorgesehen wie Nisthilfen für Wildbienen, neue Fledermausquartiere und Nisthilfen für verschiedene Vogelarten. Einen Lebensraum für wärmeliebende Arten soll ein sandiger, nach Süden ausgerichteter Erdwall im westlichen Teil des Stadtparks bieten. Außerdem ist vorgesehen, die alten Info-Schilder aus dem Jahr 1987 durch neu gestaltete Schilder zu ersetzen. Die Arbeiten zur ökologischen Umgestaltung des Wienburgparks sind im vierten Quartal 2022 geplant.
Zu wenige Raubfische im Aasee - Neue Bewirtschaftungsstrategie
LFP Redaktion

Zu wenige Raubfische im Aasee - Neue Bewirtschaftungsstrategie

Münster - Mit einer neuen Bewirtschaftungsstrategie für den Aasee will die Stadt Münster ein Fischsterben wie im Jahr 2018 verhindern. Im extrem trockenen und heißen Sommer waren damals im Aasee 20 Tonnen Fisch verendet, nur etwa 20 Prozent überlebten. Der Fischbestand hatte zuvor deutlich über einem ökologisch verträglichen Maß gelegen. Das soll zukünftig mit einer Fischbiomasse von maximal zehn Tonnen verhindert werden. Um das zu erreichen, führt die Stadt gemeinsam mit professionellen Fischern, dem Verein für Fischerei und Gewässerschutz „Frühauf“ sowie dem Landesfischereiverband Westfalen und Lippe ab dem 12. April für zunächst zwei bis drei Wochen Reusenbefischungen im Aasee durch. Denn: Von einer Steuerung der Nahrungskette beziehungsweise dem Eingriff in den Fischbesatz versprechen sich Fachleute den größten Erfolg. Dazu zählen der Besatz mit dem Raubfisch Zander und ein bedarfsorientierter, professioneller Fang von Friedfischen. Ab 12. April werden ufernah im Aasee und in der Münsterschen Aa Großreusen eingebracht, um Weißfische schonend und lebend zu entnehmen und in anderen Gewässern des Angelvereins "Frühauf" Münster 1922 e.V. wieder auszusetzen. Raubfische, die in die Reusen gehen, werden direkt zurückgesetzt.   Seit dem großen Fischsterben haben sich die Fische wegen des großen Nahrungsangebotes wieder massenhaft vermehrt. So ergab eine Netzbefischung im Oktober 2019 einen Bestand von bis zu sechs Tonnen. Für den Herbst 2021 sagen Gutachter einen Gesamtbestand von 14 bis 17 Tonnen voraus. Aktuell leben im Aasee 14 Fischarten - vom Rotauge bis zum Flussbarsch. Ein Großteil ist überdurchschnittlich groß und gut genährt. Mit rund 13 Prozent ist der Anteil an Raubfischen zu gering, um die Population der Weißfische klein zu halten. Dieser Anteil soll auf bis zu 40 Prozent erhöht werden. Deshalb hat der Angelverein „Frühauf“ bereits seit 2018 mehr als 3000 junge Zander in den Aasee gesetzt.  Hauptnahrungsquelle der Friedfische sind vor allem kleine Krebstiere (Zooplankton), die wiederum die Ausbreitung der Cyanobakterien (Blaualgen) eindämmen können. „In den trockenen, heißen, aber fischarmen Jahren 2019 und 2020 war gut zu beobachten, dass der geringe Bestand an Friedfischen zu einem erhöhten Anteil des Zooplanktons geführt hat und das ganze Jahr über nur wenige Blaualgen im See aufkamen“, berichtet Lutz Hirschmann, Gewässerökologe im Umweltamt der Stadt. „Man konnte zeitweise bis zu 1,90 Meter tief auf den Seegrund sehen.“  Weitere flankierende Maßnahmen im Rahmen der neuen Bewirtschaftungsstrategie erläutert Daniel Berger, Projektleiter im Amt für Mobilität und Tiefbau: „Der Lebensraum für Raubfische soll im Aasee weiter verbessert werden. Dazu gehören zum Beispiel die Anlage von speziellen Zander-Laichnestern sowie die naturnahe Umgestaltung der Ufer durch Schaffung weiterer Röhrichtzonen. Ein regelmäßiges Monitoring des Fischbestandes dokumentiert die weitere Entwicklung.“

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