Das Wasserspiel am Bremer Platz bietet künftig bei Sommerhitze Abkühlung. Foto: Stadt Münster/MünsterView.
Bremer Platz soll ein „Platz für alle“ werden
Münster - Mit einem „Picknick für alle“ hat die Stadt Münster den neu gestalteten Bremer Platz am Dienstag, 2. Juli, feierlich eröffnet. Bei Informationsangeboten und Mitmachaktionen tauschten sich Vertreterinnen und Vertreter von Stadt, Polizei und sozialen Einrichtungen mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern über die zukünftige Nutzung und die Möglichkeiten der Grünfläche aus.
„Mit der Umgestaltung des Bremer Platzes schaffen wir einen Raum der Begegnung, der Erholung, des Sportes und der Freizeit für alle Bürgerinnen und Bürger. Gleichzeitig finden Menschen aus der Drogenszene hier einen festen Ort, der uns die Möglichkeit gibt, sie anzusprechen und ihnen unmittelbar mögliche Hilfen anzubieten“, sagte Oberbürgermeister Markus Lewe. „Jetzt gilt es, diesen Ort dauerhaft mit Leben zu füllen und ein Nebeneinander unterschiedlicher Gruppierungen zu ermöglichen. Der Bremer Platz soll ein ‚Platz für alle Menschen‘ werden.“
Der Bremer Platz ist in den vergangenen rund zweieinhalb Jahren nach den Plänen des Büros „Brandenfels landscape & environment“ umgebaut worden. „Wir haben den Bremer Platz so gestaltet, dass er sich zu einem attraktiven Aufenthaltsort für alle Münsteranerinnen und Münsteraner entwickeln kann“, sagt Peter Driesch, Leiter des für den Umbau verantwortlichen Amtes für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit. Vor diesem Hintergrund kündigte die Stadt an, den Reinigungsturnus am Bremer Platz zu erhöhen und die Grünfläche künftig an sieben Tagen in der Woche zu säubern.
Platz gliedert sich in drei Zonen
Die Grünfläche auf der Ostseite des Hauptbahnhofs gliedert sich in drei Zonen und passt sich an unterschiedliche Anforderungen und Bedürfnisse von Nutzerinnen und Nutzern an. Im Süden des Platzes befindet sich eine Aufenthalts- und Bewegungsfläche, die für Veranstaltungen im Quartier genutzt werden kann. Die benachbarte Montessori-Schule soll die Fläche als „Grünes Klassenzimmer“ nutzen können. Die Spielgeräte, eine Tischtennisplatte und eine sogenannte Calisthenics-Anlage für Kraft- und Ausdauersport sind so gewählt, dass sie sich für verschiedene Altersklassen eignen.
Der mittlere Bereich der Grünfläche dient als Wegeverbindung und „Eingangstor“ zum Hansaviertel. Wer verweilen möchte, findet Sitzgelegenheiten und ein Wasserspiel zur Abkühlung bei Sommerhitze. Der nördliche Teil des Platzes steht für die offene Drogenszene als Aufenthaltsbereich zur Verfügung. Langlebige Sonnensegel fungieren hier als Wetterschutz, Stahl-Lamellen als Sichtschutz. Zudem gibt es eine neue Toilettenanlage mit zwei Hock-WCs, Bepflanzungen und Sitzblöcke. Die sogenannte Szene nimmt die Aufenthaltsfläche seit ihrer Fertigstellung Anfang des Jahres mittlerweile gut an.
Szene nimmt Aufenthaltsfläche gut an
„Die Aufenthaltsfläche bietet Menschen aus der Drogenszene eine zentrale Anlaufstelle und dient ihnen als geschützter Raum“, sagte Cornelia Wilkens, Sozialdezernentin der Stadt Münster. „Durch die Konzentration an einem Ort können wir die Betroffenen über das Quartiersmanagement oder die mobile Quartiersarbeit des Sozialamtes gezielt ansprechen und auf Hilfsangebote hinweisen. Zudem besteht mit der zentralen Lage hinter dem Bahnhof eine gute Anbindung an die soziale Infrastruktur.“
Gleichzeitig stärkt die Aufenthaltsfläche die soziale Kontrolle. „Der Bereich hilft uns, die Verbreitung der Drogenszene ins Wohnviertel hinein zu begrenzen“, sagte Ordnungsdezernent Wolfgang Heuer. „Darüber hinaus stimmen wir uns fortlaufend mit der Polizei ab, um Sicherheit und Ordnung weiter zu verbessern.“ In der Konsequenz führt der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt Münster verstärkt Streifengänge durch, spricht auffällige Personen an oder führt Sonderkontrollen im unmittelbaren Umfeld durch.
Zuwendungen von Land und Bund
Die Gesamtkosten für die Neu- und Umgestaltung der Grünfläche Bremer Platz belaufen sich auf 2,95 Millionen Euro. 60 Prozent der Gesamtsumme setzen sich aus Zuwendungen von Land und Bund zusammen. Der Eigenanteil der Stadt beläuft sich auf knapp 1,2 Millionen Euro.