Die Bauprojekte im York-Quartier führten zu einer deutlichen Erhöhung des fertiggestellten Wohnraums in Münsters Südosten. Im gesamten Stadtgebiet wurden im vergangenen Jahr 2.221 Wohnungen fertiggestellt. Foto: Stadt Münster / Michael Möller.
Baustatistik: 2.221 neue Wohnungen für Münster
Münster (SMS) In Münster wurden im vergangenen Jahr 2.221 Wohnungen fertiggestellt. Das zeigen Auswertungen der städtischen Statistikdienststelle. Damit ist der Wert höher als in den letzten Jahrzehnten. In jüngerer Vergangenheit, von 2019 bis 2022, schwankte er zwischen 1.510 und 2.107. Mit 835 Wohnungen war der Zuwachs im Stadtbezirk Mitte 2023 am größten. Das entspricht einem Anteil von 37,6 Prozent an der Gesamtzahl der neuen Wohnungen. Damit setzt sich der Trend aus den Jahren 2019 bis 2022 fort – auch hier führte der Stadtbezirk Mitte die Statistik immer an. 2023 lag dies unter anderem am Zuwachs in Rumphorst, allein hier entstanden 257 neue Wohnungen.
Im Stadtbezirk West wurden 730 Wohnungen fertiggestellt. Einen großen Anteil daran hatte das studentische Wohnquartier Leoland in Sentrup. Der Stadtteil ist durch die räumliche Nähe zu vielen Hochschulstandorten und Lehrstätten geprägt. Im Stadtbezirk Südost sind die 361 neuen Wohnungen vor allem auf die Bauprojekte im York-Quartier zurückzuführen. Die Wohnbautätigkeiten in den Stadtbezirken Hiltrup (132 Wohnungen), Nord (91 Wohnungen) und Ost (72 Wohnungen) trugen ebenfalls zur Gesamtentwicklung bei.
Von den 2.221 fertiggestellten Wohnungen entstanden 2.108 im Neu- und 113 im Umbau. 61,1 Prozent der Neubauwohnungen wurden durch Wohnungsbauunternehmen realisiert. Das spiegelt sich auch in der Auswertung nach Gebäudeart wider: 91,5 Prozent entstanden in Mehrfamilienhäusern. Bei 67,7 Prozent der Neubauwohnungen wurde auf eine traditionelle, eigene Heizungsanlage verzichtet und stattdessen auf Fernwärme als Heizquelle gesetzt. 2019 lag der Anteil der Fernwärme noch bei 36,7 Prozent und ist seitdem kontinuierlich gestiegen. Gasheizungen wurden in 14,4, Wärmepumpen in 13 Prozent der Wohnungen installiert.
Der Bauüberhang – also die Anzahl der Wohnungen, die genehmigt, aber noch nicht fertiggestellt waren – lag Ende 2023 bei 3.536. Von diesen befanden sich 1.836 Wohnungen bereits im Bau, davon waren 1.162 rohbaufertig. Besonders stechen hier die Stadtteile Schützenhof (472 Wohnungen), Gievenbeck (405 Wohnungen) und Gremmendorf-West (293 Wohnungen) hervor.
Genehmigt wurden 2023 in Münster 1.458 Wohnungen. Davon sollen 1.271 im Neubau entstehen. Für 187 Wohnungen wurden Umbaumaßnahmen genehmigt. Von den genehmigten Neubauwohnungen sollen 1.025 in Mehrfamilienhäusern und 246 in Ein- und Zweifamilienhäusern realisiert werden.
Die historisch hohe Zahl von 2.221 fertiggestellten Wohnungen belegt die anhaltenden Bemühungen, sowohl durch Neubauprojekte als auch durch die intelligente Umnutzung bestehender Strukturen, auf den stetig wachsenden Wohnungsbedarf in Münster zu reagieren. Die Zahl der sich im Bau befindlichen Wohnungen (1.836) bestätigt das nach wie vor hohe Niveau der Bautätigkeit in Münster.
Insgesamt befindet sich der deutsche Immobilien- und Wohnungsmarkt aufgrund der Zinsentwicklung und der weiterhin hohen Baukosten jedoch in einer schwierigen Phase. Indikatoren für diese herausfordernden Zeiten lassen sich auch aus den hiesigen statistischen Daten ablesen. So ist die Zahl der genehmigten Wohnungen die niedrigste der letzten fünf Jahre und der Bauüberhang ist im Verhältnis zu den Jahren 2021 und 2022 relevant gesunken.