Rubrik: Gesundheit, Medizin & Ernährung

Münster bei Erster Hilfe weit vorn
LOOKAT Redaktion Münster

Münster bei Erster Hilfe weit vorn

Münster - Wissenschaftliche Daten belegen: Beginnen Ersthelferinnen und Ersthelfer als zufällige Zeugen eines Herzstillstandes mit der Wiederbelebung noch bevor die Profis vom Rettungsdienst den Einsatzort erreichen, verdoppelt bis verdreifacht sich die Chance, dass der Patient überlebt. In Münster hat die Häufigkeit, mit der Ersthelfer mit Wiederbelebungsmaßnahmen bei Herzstillstand beginnen im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht: In knapp der Hälfte der 230 Fälle (47%) begannen Laien mit der Wiederbelebung, bevor der Rettungsdienst eintraf. Dieses Ergebnis liegt nicht nur deutlich über dem Bundesdurchschnitt (ca. 35%), es übertrifft auch nochmals die guten Ergebnisse der Vorjahre. "Diese Zahlen sind Ergebnis eines Maßnahmenbündels der letzten Jahre und stehen für eine herausragende Erfolgsgeschichte in der Ersten Hilfe", sagt Feuerwehr-Dezernent Wolfgang Heuer und verweist auf das gemeinsame Engagement von Stadt und Hilfsorganisationen für eine gute und effektive Erste Hilfe. Andreas Bohn, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Münster, ergänzt: "Vor unseren gemeinsamen Initiativen lagen wir noch bei einer Häufigkeit von unter 30 Prozent. Wir haben also eine deutliche Steigerung erreicht. Außerdem konnten wir dafür sorgen, dass 25 Münsteranerinnen und Münsteraner ihren Herzstillstand ohne bleibende Hirnschäden überlebten." Seit dem Jahr 2012 unterstützt die Leitstelle der Stadt Münster Anrufer aktiv bei der Hilfe. Bei einem Herzstillstand leiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter telefonisch die Helfer vor Ort an ("Telefonreanimation"). Martin Heemann-Dorgeist, Leiter der Leitstelle Münster: "In einem Drittel aller Herzstillstände ist es uns gelungen, Menschen, die sich alleine die Erste Hilfe nicht zutrauten, anzuleiten. Das ist ein Ergebnis, dass fast 10 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegt." Seit 2013 betreibt die Stadt Münster zusammen mit den Krankenhäusern und Hilfsorganisationen regelmäßig Öffentlichkeitsarbeit, um auf die Wichtigkeit von Wiederbelebungsmaßnahmen hinzuweisen ("Woche der Wiederbelebung", "Tag der Ersten Hilfe"). Außerdem wächst die Zahl der weiterführenden Schulen, die Maßnahmen der Wiederbelebung im Schulunterricht verankern. Die Stadt Münster unterstützt Schulen, die mit entsprechenden Trainingsmodellen die Wiederbelebung üben. Die münsterschen Hilfsorganisationen bieten eine breite Palette von Erste-Hilfe-Kursen an. Neben Grundkursen gibt es mittlerweile auch spezielle Angebote z.B. für Sportler oder junge Eltern. "Bei uns kann jeder die lebensrettenden Maßnahmen der Wiederbelebung lernen", ermuntert Kai Flottmann, Geschäftsführer der Malteser und Sprecher der Hilfsorganisationen, die Münsteranerinnen und Münsteraner, sich gut auf eine Erste-Hilfe-Situation vorzubereiten. Denn: Die meisten Herzstillstände ereigneten sich auch im letzten Jahr in Wohnungen, meistens halfen Eheleute oder Lebenspartner bzw. nahe Verwandte. "Bei der Ersten Hilfe geht es ganz häufig darum, Menschen zu retten, die einem sehr nahe stehen", erläutert Kai Flottmann. "Ein guter Grund, die Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen."
Weltkrebstag 2017: Endlich wieder aufatmen!
LOOKAT Redaktion Münster

Weltkrebstag 2017: Endlich wieder aufatmen!

Die Diagnose Lungenkrebs traf Helmut Müller völlig überraschend. Trotz schlechter Prognose geht es ihm nach erfolgreicher Behandlung im Zentrum für Krebsmedizin des UKM heute wieder gut. „Ausgerechnet Lungenkrebs!“, dachte Helmut Müller, als er im Dezember 2014 die Diagnose erhielt. Die Lebenserwartung ist bei dieser Krebsart zumeist sehr gering. Denn häufig wird sie erst entdeckt, wenn die Erkrankung bereits zu weit fortgeschritten ist. „Ich habe überhaupt nichts gemerkt“, erinnert sich der inzwischen 72-Jährige aus Borken, wie überrascht er war. „Das ist bei Lungenkrebs leider typisch“, weiß Prof. Dr. Rainer Wiewrodt, Leiter der Pneumologie am UKM (Universitätsklinikum Münster). „Häufig zeigen sich Warnsignale wie Husten oder Atemnot erst sehr spät – dann, wenn die Erkrankung nicht mehr heilbar ist.“ Doch Müller hatte Glück im Unglück. Entdeckt wurde der Lungentumor nämlich nur durch eine andere Erkrankung: Kurz zuvor war bei dem Rentner in seiner Heimatstadt ein Schilddrüsenkarzinom diagnostiziert worden. Nach dessen operativer Entfernung wurde Müller für die sogenannte Radiojodtherapie zu den Experten der Nuklearmedizin ins UKM geschickt. Hier brachte schließlich der im Rahmen der Untersuchungen durchgeführte Ganzkörper-Scan den bedrohlichen Befund an den Tag. Die Bilder zeigten den bereits sieben Zentimeter großen, nicht operablen Tumor in der rechten Lunge, der sonst vermutlich noch später entdeckt worden wäre. Sofort begannen Wiewrodt und seine Kollegen der anderen Fachbereiche des Zentrums für Krebsmedizin (CCCM – Comprehensive Cancer Center Münster) mit der Spezialdiagnostik und der Therapieplanung. Auch wenn der Krebs sich schon in einem fortgeschrittenen Stadium befand und die Chancen nicht gut standen, kam Aufgeben weder für Müller noch für die behandelnden Ärzte in Frage. „Die Chemotherapien schlugen so gut an, dass sich der Tumor deutlich verkleinerte und schließlich sogar operabel war“, erzählt Priv.-Doz. Dr. Karsten Wiebe, Leiter der Thoraxchirurgie am UKM. „Mit einer besonderen Operationstechnik, der sogenannten Manschettenresektion, konnten wir das kranke Gewebe entfernen, ohne den ganzen Lungenflügel zu opfern“, so Wiebe. Der Name dieses Verfahrens kommt von der Manschette, die benutzt wird, um den Lungenlappen und den betroffenen Teil des Hauptbronchus, also des Atemweges, zu entfernen. Die Schnittenden des Bronchus werden anschließend wieder miteinander verbunden. „Es geht darum, das bösartige Gewebe vollständig zu entfernen und zugleich möglichst schonend zu operieren“, betont Wiebe. Ein wichtiges Ziel der individuell auf den jeweiligen Patienten abgestimmten multimodalen Therapien sei es, Lebensqualität zu erhalten.  Auch Helmut Müller kann inzwischen wieder aufatmen. Die engmaschigen Kontrollen zeigen, dass der Tumor vollständig verschwunden ist. Trotz der anfänglich schlechten Prognose geht es ihm auch zwei Jahre nach der Diagnose so gut, dass er wieder mit seinen beiden kleinen Enkelkindern herumtollen kann. Als nächstes steht sogar eine kleine Kreuzfahrt auf dem Programm – mit seiner Frau Ursula und jeder Menge frischer Seeluft. Info: Jedes Jahr erkranken in Deutschland circa 480.000 Menschen neu an Krebs. Lungenkrebs gehört dabei sowohl bei Männern als auch bei Frauen nach Angaben des Robert Koch-Instituts zu den drei häufigsten bösartigen Tumorerkrankungen. Insgesamt unterscheiden sich die verschiedenen Krebsarten dabei sehr stark hinsichtlich der Prognosen für die Betroffenen.
Chronischer Schmerz: Raus aus dem Teufelskreis
LFP Redaktion

Chronischer Schmerz: Raus aus dem Teufelskreis

In der Tagesklinik der Schmerzambulanz am UKM arbeitet ein interdisziplinäres Team aus Ärzten und Psycho-, Physio- und Kunsttherapeuten mit Patienten, deren Leben von Schmerzen dominiert wird. Ihr Ziel: Die Einstellung zum Problem verändern. Brigitte Grauers* (*Name der Redaktion bekannt) Schmerzgeschichte ist verhältnismäßig kurz: „Zum Glück!“, sagt die 47-Jährige: „Ich hatte Menschen in meinem Umfeld, die mir den Tipp gaben, mich hier in der Schmerzambulanz am UKM (Universitätsklinikum Münster) vorzustellen.“ Seit 2013 plagt sich die Bauleiterin mit dumpfen Schmerzen unklarer Genese  im Kiefer. Manchmal strahlten diese aus bis in den Hinterkopf und zum rechten Auge. Bisher konnte aber kein Arzt einen körperlichen Grund dafür finden. „Das ist nicht so selten“, weiß der Leiter der Schmerzambulanz der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie, Priv.-Doz. Dr. Daniel Pöpping. „Es gibt keinen eingebildeten Schmerz. Der Leidensdruck der Patienten ist real. Schmerz kann neben körperlichen auch seelische Ursachen (Überforderung, Stress, Depression, Ängste) oder eine Kombination aus beidem haben.“? Für Grauer* folgte ein vierwöchiger Aufenthalt in der Tagesklinik der Schmerzambulanz. Acht Patienten können hier aufgenommen werden, jeder Einzelne bekommt eine individuelle Behandlung. Die Patienten sollen sich neu fokussieren: „Wir versprechen nicht, dass wir jemanden komplett von seinen chronischen Schmerzen befreien. Wir können lediglich helfen, besser mit den Schmerzen umzugehen, so dass sie den alles bestimmenden Stellenwert im Leben unserer Patienten verlieren.“ Dabei legen die Schmerz-Experten einen multimodalen Ansatz zu Grunde: Neben der medizinischen Behandlung mit Differenzialdiagnose und medikamentöser Einstellung gehören auch eine psychotherapeutische Einzel- und Gruppentherapie und verschiedene Elemente der physio- und kreativtherapeutischen Behandlung zu den Säulen des Behandlungs-konzepts. „Krankengymnastik, Nordic Walking, Entspannungstraining oder sogar Kunsttherapie – unsere Patienten sind im ersten Moment überrascht. Für das Gelingen des Aufenthalts hier ist aber ein unbedingtes ‚sich Einlassen‘ notwendig. Wir bieten neben Medikamenten auch Alternativen. Dazu brauchen wir das Vertrauen unserer Patienten und den Willen, neue Wege zu gehen“, erklärt Pöpping. „Bei der Kunsttherapie habe ich im ersten Moment schon dicht gemacht – das konnte ich mir gar nicht vorstellen“, gibt Brigitte Grauer* grinsend zu, „aber wenn ich ehrlich bin, war ich gleich in der ersten Therapie-Stunde das erste Mal seit langer Zeit wirklich schmerzfrei.“ Entlassen werden die Patienten nach vier Wochen mit einer konkreten Anleitung, wie sie selbst etwas gegen die Schmerzattacken, die immer noch auftauchen, tun können: „Das ist vor allem eine Frage des Kopfes“, weiß Pöpping. „In den vier Wochen bei uns haben die Patienten idealerweise gelernt, den Teufelskreis des Schmerzes gedanklich zu durchbrechen. Sie nehmen den Schmerz mit nach Hause – aber sie haben gelernt, anders damit umzugehen. Brigitte Grauer* kann das nur bestätigen: „Es ist nun mir überlassen, ob ich mich in den Schmerz hineinsteigere. Das muss ich nicht, denn ich weiß: Er lässt irgendwann wieder nach! Es sind nur Schmerzen, nichts Wildes, keine Krankheit.“
Kreative Paten nähen Maskottchen / Treuer Begleiter Trudi für kleine Patienten des KMT-Zentrums am UKM
LOOKAT Redaktion Münster

Kreative Paten nähen Maskottchen / Treuer Begleiter Trudi für kleine Patienten des KMT-Zentrums am UKM

Jedes Maskottchen ist ein Unikat – und mit viel Liebe entstanden: Insgesamt 140 „Trudis“ kamen durch den Aufruf der Aktion „Nähe für Morgen“ zusammen – das sind doppelt so viele wie in der ersten Runde. Dank der Unterstützung der fleißigen Helfer kann sich nun auch weiterhin jedes Kind im Knochenmarktransplationszentrum (KMT) am UKM (Universitätsklinikum Münster) einen bunten Begleiter für die schwierige Zeit der Stammzellentransplantation aussuchen. „Wir möchten uns bei jedem einzelnen Nähpaten bedanken“, freuen sich Sabrina Raap und Lara Ludwigs von „Nähe für Morgen“ über den Erfolg ihres Projekts. „Wir sind überwältigt von der Kreativität der Helfer. Jedes einzelne Maskottchen ist mit viel Liebe fürs Detail entstanden.“ Das als Seminararbeit begonnene Projekt besteht nun bereits seit mehr als drei Jahren. Für die Zukunft haben die beiden Gründerinnen noch viel vor: „Mit so vielen Trudis kommen wir jetzt erstmal ein paar Jahre aus“, berichtet Sabrina Raap. „Die letzten 70 Maskottchen aus dem ersten Aufruf haben immerhin knapp drei Jahre gehalten.“ Lara Ludwigs ergänzt: „Wir wollen das Projekt aber auch noch weiter ausbauen. Mit so viel Unterstützung müssen wir einfach weiter machen“. Das Projekt rund um die bunten Trudis wird vom Freundeskreis KMT Münster e.V. unterstützt und finanziert sich ausschließlich aus Spenden an den Verein. Weitere Informationen finden Sie unter:
Focus-Klinikliste: UKM bundesweit unter den Top 20
LOOKAT Redaktion Münster

Focus-Klinikliste: UKM bundesweit unter den Top 20

Bei Deutschlands größtem Krankenhaus-Vergleich schneidet das UKM (Universitätsklinikum Münster) auch in diesem Jahr wieder sehr gut ab: In der kürzlich veröffentlichten Focus-Liste belegt das UKM in der Liste der 100 besten Kliniken bundesweit den 18. Rang und hat sich damit um zwei Plätze gegenüber dem Vorjahr verbessert. In Nordrhein-Westfalen konnte die Uniklinik Münster ihren sehr guten Platz 4 von 84 bewerteten Kliniken behaupten. „Diese Platzierungen stehen für den hohen Standard an medizinischer Versorgung, den unsere Ärztinnen und Ärzte und Pflegenden jeden Tag rund um die Uhr sicherstellen“, freut sich Prof. Dr. Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM, über die Top-Platzierung. Zu den Kriterien der Liste zählen die Qualität der Behandlung, eine niedrige Komplikationsrate bei Operationen, hygienische Standards, kurze Liegezeiten, eine fachlich kompetente Pflege sowie die fachliche Reputation, die von mehr als 14.000 ärztlichen Kollegen abgefragt wurde. Damit ist das UKM das einzige Krankenhaus in Münster, das in der bundesweiten Liste geführt wird. ? Im Juli wurden bereits 30 Ärzte des Klinikums als „Top-Mediziner 2016“ durch den Focus ausgezeichnet. ? Das UKM gehört bei der Behandlung von Angststörungen, Depression, Multiple Sklerose und Prostatakrebs laut Focus zu der Spitzengruppe in diesen Fachbereichen. Kliniken der Spitzengruppe heben sich in der Gesamtbewertung deutlich von den restlichen Einrichtungen ab.
Hohe Auszeichnung für Prof. Dr. Helmut Baumgartner auf dem größten Kardiologen-Kongress
LFP Redaktion

Hohe Auszeichnung für Prof. Dr. Helmut Baumgartner auf dem größten Kardiologen-Kongress

Prof. Dr. Helmut Baumgartner, Direktor der Klinik für angeborene (EMAH) und erworbene Herzfehler im Department für Kardiologie und Angiologie am UKM (Universitätsklinikum Münster), wurde beim ESC Congress in Rom mit der ESC Rene Laennec Lecture on Clinical Cardiology und der Silbermedaille der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft geehrt. Der ESC Congress ist aktuell mit 33.000 Teilnehmern der international größte Kardiologen-Kongress. Für seinen Ehrenvortrag wählte Baumgartner das Thema der Aortenklappen- stenose, einer Erkrankung, die ihn in den vergangenen Jahrzehnten in Forschung und klinischer Tätigkeit besonders beschäftigt hat. „Dabei habe ich mich vier besonderen Herausforderungen in Diagnostik und Therapie gewidmet“, so Baumgartner. „Ich hätte bei den vielen Errungenschaften über die letzten 30 Jahre nicht gedacht, dass wir diesbezüglich heute mehr offene Fragen haben als zu Beginn meiner beruflichen Tätigkeit.“ Konkret ist er bei seinem Vortrag zuerst auf die Bemühungen, medikamentös die zunehmende Verdickung und Verkalkung der Aortenklappe – der häufigsten Ursache der Aortenstenose – zu verhindern oder zu verzögern, eingegangen. Der zweite Schwerpunkt war die korrekte Diagnose einer schweren Aortenstenose. Obwohl die Echokardiographie zum Goldstandard in der Diagnostik wurde, bleiben bei neu entdeckten Subgruppen der Erkrankung neue offene Fragen. Schließlich widmete er sich der nach wie vor kontroversen Frage, ob und wann eine Klappenimplantation bei beschwerdefreien Patienten durchgeführt werden soll, sowie der Herausforderung die Behandlungsmethode zu wählen. So wird aktuell die Entscheidung zwischen chirurgischem Klappenersatz und Katheterimplantation der Klappe (TAVI) heftig diskutiert. Bei all diesen Fragestellungen konnte Baumgartner auch selbst immer wieder wichtige Forschungsergebnisse beitragen. Die Auszeichnung der ESC erhalten nur Mediziner, die herausragende Beiträge auf ihrem Gebiet geleistet haben. Baumgartner erhielt die Silbermedaille für klinische Kardiologie. Neben seinen Verdiensten in der Forschung bei angeborenen und erworbenen Herzfehler wurden in Rom auch seine Bemühungen um Behandlungsleitlinien hervorgehoben. So war er maßgeblich an der Erstellung der europäischen Praxisleitlinien für Diagnostik und Therapie angeborener und erworbener Herzfehler sowie an der Organisation der Patientenversorgung beteiligt. Mit der Klinik für angeborene (EMAH) und erworbene Herzfehler wurde seit 2007 am UKM eine international beachtete neuartige Struktur mit Modellcharakter aufgebaut.
Bundesteilhabegesetz - Matthias Löb, Direktor des LWL, zur Kritik am Gesetzesentwurf
LFP Redaktion

Bundesteilhabegesetz - Matthias Löb, Direktor des LWL, zur Kritik am Gesetzesentwurf

Die Lebenshilfe NRW nimmt Stellung zum geplanten Bundesteilhabegesetz (LPK 12 Uhr). Die Landschaftsverbände in NRW sind als größte Leistungsträger für Menschen mit Behinderung in Deutschland betroffen. Herr Löb, wie bewerten Sie den Entwurf des Bundesteilhabegesetzes? Unsere Kommunalpolitiker haben den Entwurf begrüßt, sehen aber berechtigte Erwartungen der Betroffenen nicht erfüllt. Ich halte den Gesetzesentwurf trotz der Kritik für einen behindertenpolitischen Meilenstein. Hat Sie die teilweise herbe Kritik überrascht? Schon aufgrund des Diskussionsprozesses war klar, dass dieses Gesetz nicht alle Erwartungen erfüllen und nicht alle Befürchtungen würde ausräumen können. Trotz der Kritik: Das Glas ist mehr als nur halb voll. Warum? Der Gesetzentwurf enthält wichtige Weichenstellungen: Menschen mit Behinderung sind für ihre Teilhabeleistungen nicht mehr auf die Sozialhilfe angewiesen, es wird deutliche Freistellungen von Einkommen und Vermögen geben. Alle Leistungsträger müssen zusammenarbeiten - Hilfen wie aus einer Hand. Richtig ist auch, dass gesellschaftliche Teilhabe nicht bei den Themen Wohnen und Arbeiten aufhört. Auch Kultur, Freizeit oder Mobilität sind wichtige Themen. Waren die Weichen früher denn falsch gestellt? Nein, wir haben für Menschen mit Behinderungen in der Vergangenheit auch viel erreicht: Menschen mit Behinderungen werden älter in dieser Gesellschaft, mehr Menschen mit geistigen Behinderungen schaffen es heute, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu arbeiten, ambulante Hilfen sind stark ausgebaut worden, immer mehr Menschen erhalten Unterstützung in Schule und Studium, Inklusion hat große Fortschritte gemacht,. Aber es gab auch Fehlentwicklungen. Zum Beispiel? Das Bundessozialministerium hat ein wichtiges Problem aufgegriffen: Menschen mit Behinderungen, vor allem solche mit psychischen Behinderungen, landen häufig deswegen in der Sozialhilfe, der so genannten Eingliederungshilfe, weil andere Sozialleistungsträger, wie z. B. die Arbeitsverwaltung oder die Rentenversicherung zu wenig geleistet haben. Da soll es jetzt Modellprojekte geben, die zeigen, dass es anders geht. Keine Kritik von Ihnen am Gesetzesentwurf? Doch. Menschen mit Behinderung werden nach wie vor in der Pflegeversicherung schlechter gestellt als nichtbehinderte Menschen. Oder - wichtig für die Kommunen, die das alles bezahlen müssen: Weil es einen neuen Begriff geben soll, was Behinderung heißt, sind die finanziellen Folgen für die Kommunen nur schlecht abschätzbar. Es gilt aber das Wort des Berliner Koalitionsvertrages, dass für die Kommunen keine neue Ausgabendynamik entstehen darf. Dort, wo neue Leistungsansprüche verankert wurden oder Leistungsansprüche ausgeweitet wurden, ist der Bund in der Pflicht. Das Gesetz muss vorher auf die Kosten geprüft werden. Wenn sich die jetzigen Kostenkalkulationen als falsch herausstellen, muss der Bund zahlen. Muss das Land NRW nichts tun? Das Land soll sich aktiv für dafür einsetzen, dass Menschen mit Behinderung in der Pflegeversicherung gleichgestellt werden. Und wir brauchen das Engagement des Landes, um den Bund an seine Pflicht zum Kostenausgleich zu erinnern. Der LWL im Überblick: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 16.000 Beschäftigten für die 8,2 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 17 Museen und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 116 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Stimm- und Sprachstörungen - Logopädie in Münster!
Praxis für Logopädie Anja Sicking

Stimm- und Sprachstörungen - Logopädie in Münster!

Wir kümmern uns individuell um Ihre Belange im Bereich der Sprache, des Sprechens, der Stimme und des Schluckens kümmert. Wir führen eine ausführliche Diagnostik durch, arbeiten die Therapieschwerpunkte heraus und stellen einen auf Sie abgestimmten Behandlungsplan auf. Ihre Wünsche und Bedürfnisse werden in der Therapie und bei der Terminauswahl berücksichtigt. Des Weiteren sorgen für Kontinuität bei den wöchentlich stattfindenden Terminen und Ihrer behandelnden Therapeutin, als persönlichen Ansprechpartner. Alle Therapeuten setzen sich bei uns mit viel Einfühlungsvermögen, hohem Engagement und Fachwissen für Sie ein. Das Fachwissen wird regelmäßig durch fachliche interne und externe Fortbildungen erweitert und aktualisiert. Wir legen hohen Wert auf eine interdisziplinäre Zusammenarbeit für ein bestmögliches Therapiekonzept. Nach Ihrer Anmeldung in unserer Praxis sorgen wir für einen zeitnahen Behandlungsbeginn ohne lange Wartezeit. WIR BEHANDELN: - Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern - Sprachstörungen bei Erwachsenen - Sprechstörungen bei Kindern und Erwachsenen - Stimmstörungen bei Kindern und Erwachsenen - Schluckstörungen bei Kindern und Erwachsenen - Störungen der auditiven Wahrnehmung - Lese- und Rechtschreibschwächen - Fazialisparese BEIM KIND: - später Sprechbeginn - fehlende Laute, Lautvertauschungen, Lispeln - eingeschränkter Wortschatz - unsichere Grammatik - Stottern / zu schnelles Sprechen - auffälliges Lesen und/oder Schreiben - geringe Konzentrationsfähigkeit - falsches Schlucken und Zahnfehlstellungen BEIM ERWACHSENEN: - heisere Stimme - häufiges Verschlucken - schweres Sprechen (z.B. nach Schlaganfall, etc.) - Gedächtnislücken - Gesichtslähmungen Wir freuen uns auf Sie - Ihr Praxis Team Praxis für Logopädie Anja Sicking Dieckmannstraße 118 - 48161 Münster Telefon: 0251 / 8712439 - Fax: 8712451

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