Rubrik: Energie & Umwelt

Meldung von: Ute Niehoff, LFP Redaktion
Rubrik: Energie & Umwelt

Aasee: Stadt überwacht Wasserqualität engmaschig

Die Stadt Münster überwacht die Wasserqualität des Aasees engmaschig. Foto: Stadt Münster/MünsterView.

Aasee: Stadt überwacht Wasserqualität engmaschig

Münster - Sommerlich hohe Temperaturen, viel Sonne und wenig Wind: Was für viele Münsteranerinnen und Münsteraner ein Grund zur Freude ist, stellt für die Gewässer in der Stadt eine große Herausforderung dar – so auch für den Aasee. Durch den intensiven Regen in der zweiten Junihälfte gelangten vermehrt Nährstoffe in den See, die zusammen mit dem darauffolgenden Sommerwetter zu einer sprunghaften Zunahme von Grünalgen und Cyanobakterien (Blaualgen) im Wasser geführt haben. Mittlerweile sind die Algengehalte insgesamt wieder rückläufig, allerdings hat sich der Anteil der Cyanobakterien weiter erhöht, wie die Stadt Münster festgestellt hat. Die Stadtverwaltung hat ihre Messintervalle daher angepasst und überwacht die Wasserqualität des Aasees sehr engmaschig. Aufgrund der erhöhten Cyanobakteriengehalte laufen auch die Belüfter im See zunächst weiter.

Temperatur und Sauerstoffgehalt

Auch die Temperatur und der Sauerstoffgehalt des Aasees sind wichtige Faktoren für die Beurteilung seines Zustands. Die maximale Wassertemperatur lag Ende Juni schon einmal für einen kurzen Zeitraum bei über 26 °C. Mit maximal 24 °C am Donnerstag, 13. Juli, waren die Temperaturen zuletzt aber wieder deutlich rückläufig. Für den Sauerstoffhaushalt im Aasee spielt die Durchmischung des Wassers durch Wind eine wichtige Rolle. Die diesjährigen Messungen des Amtes für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit zeigten bisher jedoch auch in den Morgenstunden, in denen die Sauerstoffwerte in der Regel am geringsten sind, eine durchweg ausreichende Sauerstoffversorgung des Sees. Diese Daten decken sich mit denen der digitalen Sonden, die das Amt für Mobilität und Tiefbau seit 2020 am See betreibt.

Resilienzstrategie Aasee

Im Aasee zeigen sich die Auswirkungen extremer Witterungsbedingungen oftmals bereits früher als in anderen Gewässern. Aufgrund seiner geringen Tiefe, der großen Wasserfläche und seiner Lage reagiert er besonders stark auf extreme Wetterlagen. Um den See für diese Situationen bestmöglich zu stabilisieren, hat die Stadt Münster gemeinsam mit weiteren Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis die „Resilienzstrategie Aasee“ erarbeitet. Das Handlungskonzept enthält vielfältige Einzelmaßnahmen aus Bereichen wie dem Messdatenmanagement, der Fischerei, der Ökologie oder der Siedlungswasserwirtschaft. Das Amt für Mobilität und Tiefbau und das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit setzen diese gemeinsam, kontinuierlich und aufeinander aufbauend um und werten die Ergebnisse fortlaufend aus.

Bereits vor der Vorstellung des Konzeptes im vergangenen Frühjahr durch Professor Dr. Dietrich Borchardt („Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ“ in Magdeburg) hatte die Stadt mit der Umsetzung einzelner Maßnahmen begonnen. Dieses Jahr hat sie beispielsweise in Teilbereichen des Aasees Ufer umgestaltet und Steine entfernt. Besonders sichtbar ist das im Bereich der Bastion, wo ein Flachwasserbereich geschaffen und bepflanzt wurde. Auch Totholze hat die Stadt an mehreren Stellen platziert und so den Lebensraum Aasee deutlich aufgewertet.