Rubrik: Reisen & Tourismus

Meldung von: Ursula Schramm, Stadt Loitz
Rubrik: Reisen & Tourismus

Willkommen im Naturparadies Peenetal – Amazonas des Nordens!

Willkommen im Naturparadies Peenetal – Amazonas des Nordens!

Das Peenetal, das vor ca. 10.000 Jahren während der letzten Phase der Weichsel-Eiszeit entstand, ist heute das größte zusammenhängende Niedermoorgebiet Mitteleuropas.Eine Flusslandschaft, die ihresgleichen sucht. Im Laufe der Jahrhunderte entstand hier eine mosaikartig verzahnte Biotopvielfalt, die für den Artenschutz größte Bedeutung hat. Bedrohte als auch seltene Pflanzen und Tiere finden hier Rückzugs- und Entfaltungsgebiete.
Als Rast-, Nahrungs- und Durchzugsgebiet ist das Peenetal ein Gebiet von Rang. Für ziehende Vögel bildet das Tal eine regelrechte Leitlinie. Seit 1992 ist das gesamte Flusstal in den Grenzen des LSG nach der Europäischen Vogel-schutzrichtlinie als Vogelschutzgebiet „Peenetal vom Kummerower See bis Schadefähre“ ausgewiesen.
Schon immer waren die Menschen begeistert von der Schönheit dieser Landschaft. Funde aus der ur- und frühgeschichtlichen Zeit belegen, dass in der Altsteinzeit Menschen sich an den Ufern der Seen und Flüsse aufhielten. Ein Flächendenkmal besonderer Bedeutung an der Peene ist der Seehandelsplatz Menzlin bei Anklam. Hier lassen sich Belege dafür finden, dass Slawen und Wikinger einträchtig miteinander lebten.
Der Peenefluss prägt die Landschaft und ist ein Naturparadies mit moorigen Flussauen, eingewachsenen Torfkanälen, Tümpel, Weiher und Seen. Biber, Otter, Graureiher, Seeadler und Eisvögel haben hier ihren Lebensraum.

Die Bundeswasserstraße Peene, ist der einzig schiffbare Fluss in Mecklenburg-Vorpommern. Die Peene bringt Flussidylle und Hafenromantik in die Städte Malchin, Demmin, Loitz, Jarmen, Anklam und Wolgast. Wer einmal diese einzigartige Schönheit und Vielfalt erlebt hat, den zieht es immer wieder in diesen unvergleichlichen Winkel Norddeutschlands zurück.

Das Amt Peenetal/Loitz mit der Stadt Loitz und den Gemeinden Görmin, Sassen-Trantow und Düvier hat seinen Namen nach dieser einzigartigen Flusslandschaft benannt. Das Amtsgebiet erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 169.753.010 Quadratmeter. Im Amtsbereich wohnen derzeit 6227 Bürger.

Stadt Loitz

Zur Stadt Loitz gehören die Ortsteile Rustow, Vorbein, Schwinge, Sophienhof, Wüstenfelde, Zeitlow, Düvier, Gülzowshof, Nielitz und Zarnekla.

Die kleine Stadt am Peenefluss gehört seit vielen Jahrhunderten zu Pommern und ist heute die zweitälteste Stadt in Vorpommern. Durch die Stadt führt die Deutsche Alleenstraße. Am 30. März 1242 (Lätare) verlieh der mecklenburgische Ritter Detlev von Gadebusch dem Ort Loitz das Lübische Stadtrecht. Im April 1315 wurde das Loitzer Schloss wahrscheinlich erstmals urkundlich erwähnt. 1343 wurde das Bederegister des Landes Loitz erstellt. Mitte des 14. Jh. war die Stadt vollständig mit einer Mauer umgeben. Bei den pommerschen Landesteilungen wurde Loitz der Wolgaster Linie des pommerschen Herzoghauses zugeordnet. Im Jahr 1556/57 fand der Umbau des Loitzer Schlosses durch einen sächsischen Baumeister statt und dauerte bis 1622 an.
1593 bezog die Witwe des Herzogs Ernst Ludwig, Sophia Hedwig (1561 - 1631), geborene Prinzessin von Braunschweig und Lüneburg das Loitzer Schloss. Sie lässt 1600 die Marienkirche erweitern, sorgt mit Stiftungen für den Grundstock der heute sehr wertvollen Kirchenbibliothek. 1631 starb die Herzogin und wurde in der St. Petrikirche zu Wolgast beigesetzt. Die Sarkophage der Pommernherzöge können in der Kirchengruft besichtigt werden.
Nach dem Tod der Herzogin verfiel das Loitzer Schloss. Sein ehemaliger Standort wird auf dem Gelände des heutigen Hafens und der Sportbootmarina vermutet. Bei Ausgrabungen (2003 - 2004) wurden Holzbrunnenanlagen freigelegt. Die Ahnentafeln der Herzogin, einen Taufstein aus dem 12. Jh. den restaurierten Altar finden sie in der Loitzer Marienkirche vor. Der Ort Sophienhof (vorher Cyrbresin) wurde im Jahr 1596 nach dem ersten Vornamen der Herzogin Sophia Hedwig benannt.

Der schwedische König Gustav Adolf hielt sich vom 11. - 16.2.1631 in Loitz auf. 1678 Einführung der Distrikte in Schwedisch-Vorpommern. 1787 wird das Rathaus erbaut, ein zweigeschossiger Putzbau mit Mansardendach. Die Kapelle im Stadtdorf Rustow wurde erstmals 1545 genannt und nach dem Nordischen Krieg 1735 als „wüst“ bezeichnet. Im Jahr 1790 ließ der damalige Besitzer von Rustow, Samuel Adolf von Bärenfels, offenbar auf den Mauern der alten Kapelle eine neue Kapelle unmittelbar neben seinem Gutshaus nach den Entwürfen von Johann Gottfried Quistorp errichten.
Am 9. Juli 1800 hatte die Stadt wiederum königlichen Besuch durch König Gustav Adolf den IV. Loitz stand von 1648 bis 1815 unter schwedischer Verwaltung und wurde nach dem Wiener Kongress 1815 an Preußen übergeben.
Die Peene hatte über die Jahrhunderte immer wieder strategische Bedeutung. Während der Schwedenzeit galt sie als Grenzfluss zwischen Schweden und Preußen.
Heute ist sie eher ein naturbelassener und ruhiger Fluss (104 km), der aber auch immer wieder mal über die Ufer tritt und für Hochwasser sorgt. Bei starken Ostwinden tritt ein Naturwunder auf und man kann kurioserweise beobachten, wie die Peene rückwärts fließt.

Gemeinde Görmin

Die Gemeinde Görmin liegt nur gut 1000 Schritte von der Peene entfernt im Peenetal. Zur Gemeinde gehören die Dörfer Böken, Alt Jargenow, Neu Jargenow, Görmin, Groß Zastrow, Passow, Göslow und Trissow. Im Hauptdorf Görmin ist Mitte des 13. Jh. mit dem Bau der Kirche begonnen worden. Der blendengegliederte Ostgiebel ist in Backstein ausgeführt. Das Kirchenschiff ist gotisch, der Turm wurde 1869 auf einem mittelalterlichen Feldsteinuntergeschoss errichtet.
Sehenswert sind die Wandbilder aus der ersten Hälfte des 15. Jh. im Chorraum und der Altaraufsatz. Zur Gemeinde gehören die ehemaligen Gutsdörfer Alt Jargenow, Böken und Trissow. In Alt Jargenow, dem vermutlich ältesten Dorf, finden Sie eine Kapelle aus dem 13. Jh. Im ehemaligen Gutshaus sind heute Ferienwohnungen eingerichtet, die zum Übernachten einladen. Unweit vom Dorf wird direkt an der Peene ein Pausenplatz für Wasserwanderer eingerichtet.
Wer noch ältere Zeugnisse aus der Vergangenheit sucht, findet die Großsteingräber und Hünengräber (Trichterbecherzeit) in der Feldmark. Eines liegt unweit der Landesstraße 261, schon von Weitem sichtbar, auf der Feldmark bei Passow.

Zur ehemaligen Gemeinde Düvier ( Gemeindefusion am 01.07.2012 mit der Stadt Loitz) gehörten die Dörfer Düvier, Gülzowshof, Nielitz und Zarnekla. Funde aus der vollentwickelten Bronzezeit und Großsteingräber zeugen von einer frühen Besiedlung dieses Gebietes im Ibitztal. 1242 wird Düvier laut einer Urkunde des Vorpommerschen Landesarchivs erstmals erwähnt.
Auf dem Friedhof in Gülzowshof erinnert eine Gedenktafel an den Naturwissenschaftler und Prähistoriker Friedrich von Hagenow, Gutsherr auf Nielitz. Gülzowshof ist als herkömmliches Gutsdorf geprägt, Schloss und Park sind vorhanden. Markant sind Küsterhaus und Kirche. 1343 wird Gülzow im Bederegister genannt, 1823 als Gutsdorf Gülzowshof. Nielitz, 1242 erstmals erwähnt, ist ein typisches Bauerndorf, markant sind die sich wiederholenden Gebäudegrundtypen und auch der Straßenbau mit beidseitiger Baumallee. Zarnekla ist aus einem Inseldorf entstanden und liegt an der Ibitz. Der Ibitzgraben mündet bei Loitz in den Peenefluss.

Gemeinde Sassen-Trantow

Im Jahr 2005 fusionierte die Gemeinde Sassen mit der Gemeinde Trantow. Zum heutigen Gemeindegebiet gehören die Ortsteile Sassen, Treuen, Pustow, Groß Zetelvitz, Klein Zetelvitz, Trantow, Mühlenkamp,Vierow, Zarrentin Dorf und Zarrentin Siedlung.
Die Gemeinde Sassen-Trantow liegt zwischen dem Landschafts- und Naturschutzgebiet Schwingetal und dem Landschaftsschutzgebiet Peenetal. In der Umgebung des Schwingebaches findet man mehrere Hünengräber sowie Großsteingräber.
Markantes Zeichen im Dorf Sassen ist eine Feldsteinkirche aus dem 14. Jahrhundert. Eine 8-eckige Kapelle, ein imposantes Gutshaus sowie als Naturdenkmale gekennzeichnete Eichen sind im Dorf Pustow zu finden. Die heutigen Eigentümer des Pustower Gutshauses vermieten Ferienwohnungen an Gäste. Ein wunderschönes Landschulheim liegt direkt im Schwingetal und lädt zum Aufenthalt ein. Wer die seltene Flora und Fauna des Schwingetals erkunden möchte, kann von hier aus starten und in Ruhe alles beobachten.

Das Dorf Trantow ist namentlich seit 1267 als Trintowe (zu deutsch Drohnenort) bekannt. Der Priester Pribanus spricht 1422 erstmals von Trantow. Nach 1648 begann die Schwedenzeit, in deren Folge eine königlich-schwedische Domäne errichtet wurde. Diese Domäne erwarb Ludwig Arndt, der Vater von Ernst-Moritz Arndt, im Jahr 1804. Auf dem Friedhof in Trantow sind die Grabplatten der Familie Arndt zu sehen. Die Grabstelle von Ernst-Moritz Arndt befindet sich in Bonn.
Ein im Ort aufgestellter Gedenkstein erinnert an den Aufenthalt von Ernst-Moritz Arndt in Trantow. Die ehrwürdige Universität Greifswald (Gründungsprivileg 17.10.1456) wurde nach dem einstigen Adjunkt und Geschichtsprofessor benannt. Die barocke Aula der Alma Mater Gryphiswaldensis wurde 2006 restauriert und erstrahlt im neuen Glanze und der letzte Greifswalder Studentenkarzer ist heute eines der beliebtesten und kuriosesten Sehenswürdigkeiten. Am Festakt zum 550. Gründungstag der Universität Greifswald und an der Wiedereinweihung der Aula nahm Königin Silvia von Schweden teil.

Die Universitätsbibliothek und das Pommersche Landesmuseum beherbergen viele historische Schätze aus dem norddeutschen Raum. Einer davon ist der historische Croy-Teppich im Landesmuseum. Auf der Tapisserie sind die Förderer der Reformationsidee und Mäzene der Universität zu sehen. Ein Geschichtsteppich der seinesgleichen sucht.

Touristische Informationsstelle Amt Peenetal/Loitz

Stadt Loitz
Lange Straße 83
17121 Loitz

Tel. Zentrale 039998 153 – 0
Tel. Stadtinformat

 
Homepage: www.loitz.de