
Kleider machen Leute @Herlinde Koelbl
„Kleider machen Leute. Fotografien von Herlinde Koelbl“ vom 28. März – 20. September 2015
Was macht eine Person aus? Wie gestalten und präsentieren sich die Menschen selbst? Und wie bestimmt die Kleidung die Wirkung einer Person? Die Fotografin Herlinde Koelbl hat – ausgelöst durch ein Urlaubserlebnis – sich solche Fragen gestellt und insbesondere die Wirkung von Berufs- und Standeskleidung im Kontrast zur privaten Kleidung untersucht.
Das Deutschordensmuseum zeigt im Sommer 2015 die Sonderausstellung „Kleider machen Leute“ mit Fotografien von Herlinde Koelbl, in der rund 70 „Paare“ abgebildet sind. Die Künstlerin bat Menschen, sich in ihrer Berufs- und Alltagskleidung ablichten zu lassen, um herauszufinden, ob es einen Gegensatz zwischen dem offiziellen und dem privaten Erscheinungsbild gibt und wie groß er ist. Sie war vor allem in Deutschland unterwegs, aber auch in Japan, England, der Schweiz, der Mongolei und in Äthiopien und fotografierte Feuerwehrleute, Geishas, Sargträger, Ärztinnen, Generäle und viele mehr. Die „Doppelporträts“ laden ein zum Nachdenken: wer bin ich und wie stelle ich mich dar? Nach der Ausstellung „Spuren der Macht“ von Herlinde Koelbl, die im Winter 2001/2002 im Deutschordensmuseum zu sehen war, ist damit ein weiterer Höhepunkt fotografischen Schaffens der Künstlerin in Bad Mergentheim zu betrachten.
Die Fotografin:
Herlinde Koelbl wurde in Lindau geboren und ist seit 1976 als Fotografin tätig. Ihrer ersten Ausstellung 1980 in Wien folgten rasch zahlreiche weitere im In- und Ausland, so waren ihre Arbeiten in München, Köln, Hamburg, Berlin, Frankfurt, Aachen und Bonn, aber auch in Sidney, New York, Chicago, Kyoto und Seoul zu sehen. Sie arbeitet regelmäßig für bekannte Zeitungen und Zeitschriften wie Stern, Die Zeit oder New York Times. Ihre Bilder sind heute in zahlreichen Fotografiesammlungen internationaler Museen vertreten. Sie betrachten menschliche Lebensweisen auf sensible Art. Herlinde Koelbl ergänzt häufig ihre Bildserien durch intensive Interviews. Die engagierte Fotografin erhielt für ihr Schaffen zahlreiche Preise, zuletzt u. a. den Bayerischen Verdienstorden im Jahr 2013. Sie ist Autorin vieler Bücher, die fast alle zu „Klassikern“ ihres Genres geworden sind, u. a. Das deutsche Wohnzimmer, Männer, Feine Leute, Jüdische Porträts, Starke Frauen, Im Schreiben zu Haus.
Homepage: www.bad-mergentheim.de