Rubrik: Energie & Umwelt

Gemeinsam für den Klimaschutz: LWL-Auszubildende pflanzen 600 Bäume
LFP Redaktion

Gemeinsam für den Klimaschutz: LWL-Auszubildende pflanzen 600 Bäume

Münster (lwl). Auszubildende des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) pflanzten in Münster nahe Gut Kinderhaus rund 600 Baumsetzlinge für den Klimaschutz. Mit dabei waren auch der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann, und die Erste Landesrätin und Kämmerin des LWL, Birgit Neyer. "Aktionen wie diese tragen dazu bei, unserem ambitionierten Ziel, klimaneutral zu werden, ein weiteres Stück näher zu kommen", erklärte Lunemann. "Denn Klimaschutz braucht das Engagement jedes Einzelnen. Jeder Beitrag zählt!" Die Aufforstungsfläche des LWL-Waldes in Münster biete die Möglichkeit, aktiv etwas für die Biodiversität und das Klima zu tun. Die Bäume, die zuvor auf der rund ein Hektar großen LWL-Fläche gestanden hatten, waren Extremwetterereignissen und Schädlingen zum Opfer gefallen. Mit den nun gepflanzten Stieleichen, Vogelkirschen und Hainbuchen setzt der LWL auf klimaresistente heimische Baumarten. Neyer: "Es ist toll zu sehen, wie engagiert unsere Auszubildenden beim Thema Klimaschutz sind, völlig unabhängig von ihren eigentlichen Tätigkeitsfeldern beim LWL." Die 95 Teilnehmenden kommen aus unterschiedlichen Ausbildungsberufen der LWL-Hauptverwaltung und der LWL-Kliniken Münster und Lengerich. "Wir legen gemeinsam Hand an, für das Klima der Zukunft. Die Auszubildenden können noch in vielen Jahren sehen, wie diese Bäume nachhaltig ihren Beitrag leisten. Auch das Regionalforstamt Münsterland von Wald und Holz NRW wirkte als Kooperationspartner an der Aktion mit. Adalbert Koch, Leiter des Regionalforstamts Münsterland, sagte: Der Wald im Münsterland kann jede Hilfe gut gebrauchen, denn er ist in den vergangenen Jahren durch Klimaextreme deutlich geschädigt worden. Was kann es da Besseres geben als das Pflanzen neuer Bäume als Startpunkt für einen nachhaltigen Wald.“
Aasee: Stadt überwacht Wasserqualität engmaschig
LFP Redaktion

Aasee: Stadt überwacht Wasserqualität engmaschig

Münster - Sommerlich hohe Temperaturen, viel Sonne und wenig Wind: Was für viele Münsteranerinnen und Münsteraner ein Grund zur Freude ist, stellt für die Gewässer in der Stadt eine große Herausforderung dar – so auch für den Aasee. Durch den intensiven Regen in der zweiten Junihälfte gelangten vermehrt Nährstoffe in den See, die zusammen mit dem darauffolgenden Sommerwetter zu einer sprunghaften Zunahme von Grünalgen und Cyanobakterien (Blaualgen) im Wasser geführt haben. Mittlerweile sind die Algengehalte insgesamt wieder rückläufig, allerdings hat sich der Anteil der Cyanobakterien weiter erhöht, wie die Stadt Münster festgestellt hat. Die Stadtverwaltung hat ihre Messintervalle daher angepasst und überwacht die Wasserqualität des Aasees sehr engmaschig. Aufgrund der erhöhten Cyanobakteriengehalte laufen auch die Belüfter im See zunächst weiter. Temperatur und Sauerstoffgehalt Auch die Temperatur und der Sauerstoffgehalt des Aasees sind wichtige Faktoren für die Beurteilung seines Zustands. Die maximale Wassertemperatur lag Ende Juni schon einmal für einen kurzen Zeitraum bei über 26 °C. Mit maximal 24 °C am Donnerstag, 13. Juli, waren die Temperaturen zuletzt aber wieder deutlich rückläufig. Für den Sauerstoffhaushalt im Aasee spielt die Durchmischung des Wassers durch Wind eine wichtige Rolle. Die diesjährigen Messungen des Amtes für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit zeigten bisher jedoch auch in den Morgenstunden, in denen die Sauerstoffwerte in der Regel am geringsten sind, eine durchweg ausreichende Sauerstoffversorgung des Sees. Diese Daten decken sich mit denen der digitalen Sonden, die das Amt für Mobilität und Tiefbau seit 2020 am See betreibt. Resilienzstrategie Aasee Im Aasee zeigen sich die Auswirkungen extremer Witterungsbedingungen oftmals bereits früher als in anderen Gewässern. Aufgrund seiner geringen Tiefe, der großen Wasserfläche und seiner Lage reagiert er besonders stark auf extreme Wetterlagen. Um den See für diese Situationen bestmöglich zu stabilisieren, hat die Stadt Münster gemeinsam mit weiteren Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis die „Resilienzstrategie Aasee“ erarbeitet. Das Handlungskonzept enthält vielfältige Einzelmaßnahmen aus Bereichen wie dem Messdatenmanagement, der Fischerei, der Ökologie oder der Siedlungswasserwirtschaft. Das Amt für Mobilität und Tiefbau und das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit setzen diese gemeinsam, kontinuierlich und aufeinander aufbauend um und werten die Ergebnisse fortlaufend aus. Bereits vor der Vorstellung des Konzeptes im vergangenen Frühjahr durch Professor Dr. Dietrich Borchardt („Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ“ in Magdeburg) hatte die Stadt mit der Umsetzung einzelner Maßnahmen begonnen. Dieses Jahr hat sie beispielsweise in Teilbereichen des Aasees Ufer umgestaltet und Steine entfernt. Besonders sichtbar ist das im Bereich der Bastion, wo ein Flachwasserbereich geschaffen und bepflanzt wurde. Auch Totholze hat die Stadt an mehreren Stellen platziert und so den Lebensraum Aasee deutlich aufgewertet.
Wolbeck: Renaturierung des Piepenbachs abgeschlossen
LFP Redaktion

Wolbeck: Renaturierung des Piepenbachs abgeschlossen

Münster - Schnurgerade, mit Schotter massiv befestigte Böschungen und überwiegend mit Erlen bepflanzt – so sah der Piepenbach in Wolbeck in der Vergangenheit aus. Mittlerweile ist das anders: Oberbürgermeister Markus Lewe und Stadtbaurat Robin Denstorff eröffneten am heutigen Freitag (16. Juni) ein rund 440 Meter langes Teilstück des Piepenbachs, das das Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster im vergangenen Jahr renaturiert hatte. Nach einer aufwendigen Umgestaltung im Abschnitt von der Telgter Straße bis zur Mündung in die Angel schlängelt der Bach sich nun durch die städtische Grünfläche. „Die Umgestaltung des Piepenbachs zeigt, wie Gewässerrenaturierung erfolgreich gelingen kann. Umgeben von Wohngebieten ist in Wolbeck eine echte innerörtliche Grünoase entstanden“, erklärte Oberbürgermeister Lewe. Platz für Flachwasserzonen und Amphibien Insgesamt hat die Stadt gut 10.000 Kubikmeter Boden ausgehoben und abgefahren, um dem kleinen Gewässer zukünftig ausreichend Raum für eine naturnahe Entwicklung zu geben. Der neue Gewässerkorridor bietet mit einer Breite von rund 40 Metern ausreichend Platz – beispielsweise für Flachwasserzonen und Altarme. Kleine Tümpel, Totholz und Steinansammlungen bieten Amphibien einen optimalen Lebensraum. „Natur, Mensch und Hochwasserschutz profitieren gleichermaßen von diesem städtischen Bauprojekt, durch das sich der Piepenbach von jetzt an ungestört weiterentwickeln kann“, erläuterte Stadtbaurat Denstorff. Der umgestaltete Abschnitt des Bachs ist Teil einer Kompensationsfläche: Die Renaturierungsmaßnahme kompensiert Eingriffe im Zusammenhang mit der Aufstellung eines Baubauungsplans in Wolbeck (415 Wolbeck Nord). Die Baukosten lagen bei rund 530.000 Euro. Einen Großteil dieser Summe ist über eine Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) abgedeckt.  Neue Wege und Brücke Ebenfalls im vergangenen Jahr legte das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit auf einer Länge von rund 170 Metern Wege in der städtischen Grünfläche rund um den Piepenbach an. Sie verbinden das Baugebiet Wolbeck-Nord mit dem Ortszentrum des Stadtteils und ermöglichen auf vielfältigen Rundwegen Spaziergänge durch die naturnahe Anlage. Teil der neuen Wege ist auch eine Balkenbrücke über den Bach, die das Amt für Mobilität und Tiefbau bereits 2020 im Vorfeld der Bauarbeiten zur Renaturierung errichtet hatte. Mit einer Länge von rund zwölf und einer Breite von etwa drei Metern dient sie als Geh- und Radwegebrücke. Die Brückenunterkante liegt einen halben Meter oberhalb der maßgeblichen Hochwassermarke, um den notwendigen Hochwasserschutz zu gewährleisten. Die Baukosten für Wege und Brücke lagen insgesamt bei rund 250.000 Euro.
Pflanzen in der Stadt trotzen dem Klimawandel
LFP Redaktion

Pflanzen in der Stadt trotzen dem Klimawandel

Münster - Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in Münster zu spüren. Die Sommermonate sind zunehmend geprägt von Hitzewellen und Trockenheit. Hinzu kommt vermehrt Starkregen. Diese Veränderungen fordern nicht nur einen stärkeren Klimaschutz, sondern machen auch eine Anpassung an die Folgen des Klimawandels unabdingbar. Darauf macht das "Mobile Grüne Zimmer" im Auftrag der Stadt Münster seit dem 25. Mai auf dem Harsewinkelplatz aufmerksam. Innerstädtische Begrünung trägt auf vielen Ebenen zur Klimaanpassung bei. „Das ‚Mobile Grüne Zimmer‘ zeigt eindrucksvoll die Wirkung von Pflanzen in der Stadt“, sagt Veit Muddemann von der städtischen Koordinierungsstelle für Klima und Energie (KLENKO). Grün in der Stadt erhöhe nicht nur die Aufenthaltsqualität, sondern sei gleichzeitig Schattenspender, Wasserspeicher, Staubfilter, Lebensraum für Pflanzen und Tiere und wirke der weiteren Erwärmung der städtischen Wärmeinsel entgegen. „Wer vor der begrünten Wand Platz nimmt, spürt unmittelbar die kühlende und beruhigende Wirkung der Pflanzen“, so  Muddemann und lädt die Münsteranerinnen und Münsteraner zum Verweilen in dem schattigen Plätzchen ein. Infomaterial liegt an der grünen Oase inmitten der Stadt aus. Zusätzlich sind an verschiedenen Tagen ein Infostand der KLENKO und der Energieberater Thomas Weber (Verbraucherzentrale NRW) vor Ort und versorgen Passantinnen und Passanten mit Infos zum Thema Klimaanpassung, was die Stadt tut und was jede und jeder Einzelne tun kann. Besonders effektiv ist zum Beispiel die Dachbegrünung. Ein Blick in das Gründachkataster der Stadt gibt nicht nur Aufschluss darüber, ob sich ein Dach für die Begrünung eignet. „Neben Infos zur Dacheignung gibt es dort auch viele weitere Tipps und eine Checkliste zum richtigen Vorgehen“, sagt Isabel Scherer von der KLENKO. Dachbegrünungen werden außerdem aktuell mit bis zu 50 Prozent der Kosten von der Stadt gefördert. Weitere Infos gibt es online unter www.klima.muenster.de.
Gemeinsame Hilfe für durstige Straßenbäume
LFP Redaktion

Gemeinsame Hilfe für durstige Straßenbäume

Münster - „Münster schenkt aus“ und bewirtet auch in diesem Jahr die Straßenbäume in der Stadt, die es nach den trockenen und heißen Sommern der vergangenen Jahre schwer haben, sich aus eigener Kraft mit ausreichend Wasser zu versorgen. „Dank des Engagements zahlreicher 'Baumkeeperinnen und -keeper‘ ist die städtische Kampagne in den vergangenen zwei Jahren zu einer echten Erfolgsgeschichte geworden", berichtet Projektleiter Wolfram Goldbeck vom Grünflächenamt. „Viele Bäume konnten durch das abgestimmte Zusammenspiel von Bürgerschaft und Stadtverwaltung gerettet und in ihrer Vitalität gefördert werden. Bäume machen Münster lebenswert! Als Schattenspender und CO2-Speicher sind sie ein wichtiger Teil der grünen Lunge Münsters. Sie sind gut für unser Stadtklima, aber auch für die Gesundheit der Menschen und als Lebensrauf für Tiere von großer Bedeutung.“ An 60 Standorten werden zur Zeit Wassertanks mit einem Fassungsvermögen von 1000 Litern aufgestellt. Wo die Wassertanks stehen, zeigt die münster:app der Stadtwerke oder die städtische Internetseite an https://geo.stadt-muenster.de/wassertanks/. „Wir freuen uns, die Aktion wieder als Kooperationspartner zu unterstützen. So können wir zum Erhalt der Bäume und damit zu einem guten Stadtklima beitragen“, sagt Nahom Estifanos von den Stadtwerken Münster. Im letzten Jahr haben die Stadtwerke rund 367.000 Liter für die Aktion und damit für ein grünes Münster zur Verfügung gestellt. Die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar. Die Trockenheit der vergangenen Jahre hat den Bäumen zugesetzt. Die regenreicheren Wintermonate und in diesem Frühjahr haben die Wasservorräte im Boden nicht ausreichend aufgefüllt. Hinzu kommt, dass sich gerade Straßenbäume durch kleine Baumscheiben, verdichtete Böden sowie verschiedene Schadstoffeinträge an vielen Standorten bereits an ihrer Toleranzgrenze befinden. Deshalb geht die Kampagne "Münster schenkt aus" auch in diesem Jahr weiter. „Wir laden erneut Nachbarschaften und Einzelpersonen ein, Straßenbäume in ihrem Quartier regelmäßig zu gießen“, sagt Projektleiter Goldbeck. "Wer sich beteiligt, trägt ganz praktisch dazu bei, Münster widerstandfähiger gegen den Klimawandel zu machen." Um die Infrastruktur, die den "Baumkeepern" die Arbeit erleichtert, kümmert sich die Stadt. Das Wasser aus den großen Tanks, können die "Baumkeeper" auch nutzen, um die Wassersäcke zu befüllen, die das Grünflächenamt in den nächsten Tagen an rund 600 Bäumen im Umfeld der Wassertanks befestigt. Die Säcke fassen etwa 75 Liter Wasser und haben den Vorteil, dass sie ihren Inhalt tröpfchenweise abgeben, so dass das Wasser nicht oberflächlich abfließt und auf jeden Fall bis an die Baumwurzeln vordringt. Die Wassertanks werden in einem Rhythmus von 14 Tagen automatisch wieder aufgefüllt werden, das notwendige Wasser stellen die Stadtwerke zur Verfügung. „Es gibt in den nächsten Monaten also eine Menge zu tun und dafür brauchen wir Unterstützung“, sagt Goldbeck. Er freut sich über jede Initiative für „Münster schenkt aus“, die zum Überleben möglichst vieler Straßenbäume als Lebensraum für Tiere, CO2-Speicher und Schattenspender beiträgt. „Wenn eine Nachbarschaft sich engagieren möchte, aber in ihrem Umfeld keinen Wassertank ansteuern kann, so kann das Grünflächenamt für die Bewässerung von zehn oder mehr Bäumen die Wassersäcke frei Haus liefern. Außerdem können einzelne Wassersäcke, bei Bedarf auch Gießkannen, vom 2. Juni bis zum 30. Juni jeweils donnerstags zwischen 15 und 17 Uhr am Albersloher Weg 450 vor dem Gebäude 14 auf dem Gelände der ehemaligen York Kaserne abgeholt werden (solange der Vorrat reicht).  Informationen zur Kampagne „Münster schenkt aus“, die das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit im vergangenen Jahr gestartet hat, gibt es im Stadtportal: www.stadt-muenster.de/farbe/mitmachen/muenster-schenkt-aus. Telefonische Anfragen werden unter 02 51/4 92-67 41 entgegengenommen.
Wienburgpark wird ökologisch aufgewertet
LFP Redaktion

Wienburgpark wird ökologisch aufgewertet

Münster - Das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit hat einen Förderbescheid in Höhe von 560.000 Euro für die ökologische Aufwertung des Wienburgparks erhalten. Die Umgestaltung wird im Förderprogramm „REACT-EU Grüne Infrastruktur“ zu 100 Prozent vom Land NRW und der EU finanziert. „Mit den Fördermitteln kann die ökologische Funktion der Auenlandschaft im Park als Lebensraum für Tiere und Pflanzen nachhaltig verbessert werden“, freut sich Umweltdezernent Matthias Peck. Der naturnah gestaltete Stadtpark Wienburg hat einen zehn Hektar großen Auenbereich mit drei unterschiedlich großen, miteinander verbundenen Teichen. Sie werden aus Zuläufen gespeist und geben das überschüssige Wasser in die Aa ab. Seit einigen Jahren fällt der mittlere Teich im Sommer weitgehend trocken. Grund ist unter anderem eine Schlammschicht, die sich vor allem aus Pappellaub gebildet hat. Es ist zu befürchten, dass es in trockenen Jahren zu einem Fischsterben kommt. Bäume und Gebüsch rund um die Wasserflächen sind stark gewachsen und sorgen für viel Schatten. Geplant ist zunächst die Entschlammung der drei Gewässer. Dabei soll ein Schneidkopfschwimmsaugbagger ähnlich wie an der Schloßgräfte zum Einsatz kommen. Der Aushub wird für die fachgerechte Weiterverwertung oder Entsorgung aufbereitet und getrocknet. Damit mehr Sonne ans Ufer durchdringt, werden an einigen Uferabschnitten Gehölze entnommen. Es entsteht eine Zone mit Röhricht und Wasservegetation. Für mehr Artenvielfalt am Ufer soll außerdem eine abwechslungsreiche Struktur sorgen: Totholz ist ebenso vorgesehen wie Nisthilfen für Wildbienen, neue Fledermausquartiere und Nisthilfen für verschiedene Vogelarten. Einen Lebensraum für wärmeliebende Arten soll ein sandiger, nach Süden ausgerichteter Erdwall im westlichen Teil des Stadtparks bieten. Außerdem ist vorgesehen, die alten Info-Schilder aus dem Jahr 1987 durch neu gestaltete Schilder zu ersetzen. Die Arbeiten zur ökologischen Umgestaltung des Wienburgparks sind im vierten Quartal 2022 geplant.
Zu wenige Raubfische im Aasee - Neue Bewirtschaftungsstrategie
LFP Redaktion

Zu wenige Raubfische im Aasee - Neue Bewirtschaftungsstrategie

Münster - Mit einer neuen Bewirtschaftungsstrategie für den Aasee will die Stadt Münster ein Fischsterben wie im Jahr 2018 verhindern. Im extrem trockenen und heißen Sommer waren damals im Aasee 20 Tonnen Fisch verendet, nur etwa 20 Prozent überlebten. Der Fischbestand hatte zuvor deutlich über einem ökologisch verträglichen Maß gelegen. Das soll zukünftig mit einer Fischbiomasse von maximal zehn Tonnen verhindert werden. Um das zu erreichen, führt die Stadt gemeinsam mit professionellen Fischern, dem Verein für Fischerei und Gewässerschutz „Frühauf“ sowie dem Landesfischereiverband Westfalen und Lippe ab dem 12. April für zunächst zwei bis drei Wochen Reusenbefischungen im Aasee durch. Denn: Von einer Steuerung der Nahrungskette beziehungsweise dem Eingriff in den Fischbesatz versprechen sich Fachleute den größten Erfolg. Dazu zählen der Besatz mit dem Raubfisch Zander und ein bedarfsorientierter, professioneller Fang von Friedfischen. Ab 12. April werden ufernah im Aasee und in der Münsterschen Aa Großreusen eingebracht, um Weißfische schonend und lebend zu entnehmen und in anderen Gewässern des Angelvereins "Frühauf" Münster 1922 e.V. wieder auszusetzen. Raubfische, die in die Reusen gehen, werden direkt zurückgesetzt.   Seit dem großen Fischsterben haben sich die Fische wegen des großen Nahrungsangebotes wieder massenhaft vermehrt. So ergab eine Netzbefischung im Oktober 2019 einen Bestand von bis zu sechs Tonnen. Für den Herbst 2021 sagen Gutachter einen Gesamtbestand von 14 bis 17 Tonnen voraus. Aktuell leben im Aasee 14 Fischarten - vom Rotauge bis zum Flussbarsch. Ein Großteil ist überdurchschnittlich groß und gut genährt. Mit rund 13 Prozent ist der Anteil an Raubfischen zu gering, um die Population der Weißfische klein zu halten. Dieser Anteil soll auf bis zu 40 Prozent erhöht werden. Deshalb hat der Angelverein „Frühauf“ bereits seit 2018 mehr als 3000 junge Zander in den Aasee gesetzt.  Hauptnahrungsquelle der Friedfische sind vor allem kleine Krebstiere (Zooplankton), die wiederum die Ausbreitung der Cyanobakterien (Blaualgen) eindämmen können. „In den trockenen, heißen, aber fischarmen Jahren 2019 und 2020 war gut zu beobachten, dass der geringe Bestand an Friedfischen zu einem erhöhten Anteil des Zooplanktons geführt hat und das ganze Jahr über nur wenige Blaualgen im See aufkamen“, berichtet Lutz Hirschmann, Gewässerökologe im Umweltamt der Stadt. „Man konnte zeitweise bis zu 1,90 Meter tief auf den Seegrund sehen.“  Weitere flankierende Maßnahmen im Rahmen der neuen Bewirtschaftungsstrategie erläutert Daniel Berger, Projektleiter im Amt für Mobilität und Tiefbau: „Der Lebensraum für Raubfische soll im Aasee weiter verbessert werden. Dazu gehören zum Beispiel die Anlage von speziellen Zander-Laichnestern sowie die naturnahe Umgestaltung der Ufer durch Schaffung weiterer Röhrichtzonen. Ein regelmäßiges Monitoring des Fischbestandes dokumentiert die weitere Entwicklung.“
Praktischer Naturschutz auf dem Waldfriedhof Lauheide
LFP Redaktion

Praktischer Naturschutz auf dem Waldfriedhof Lauheide

Münster - Rechtzeitig zum Frühjahrsbeginn sind sie eingetroffen und wurden direkt an geeigneten Standorten auf dem Waldfriedhof Lauheide angebracht: 200 Nisthilfen, die den Lebensraum für höhlenbewohnende Vogelarten verbessern. „Das ‚Wohnungsangebot‘ ist dank unterschiedlicher Einfluglöcher und Materialien maßgeschneidert sowohl für kleinere Bewohner wie Meisen, Kleiber, Trauerschnäpper als auch für größere wie Stare oder Waldkauz“, freut sich Umweltdezernent Matthias Peck.   Die Wahl des jeweiligen Nistkastens und des Standortes basiert auf einer ornithologischen Untersuchung, die im Jahr 2020 von Sarah Bülter, Mitarbeiterin des Amtes für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit, auf dem ca. 80 Hektar großen Waldfriedhof Lauheide durchgeführt wurde. Hierbei wurden 47 Vogelarten festgestellt, elf von ihnen kommt aus Sicht des Artenschutzes eine besondere Bedeutung zu. So ist auf dem Waldfriedhof eines der bedeutensten Vorkommen des Trauerschnäppers im Umkreis von Münster und es leben dort Arten wie zum Beispiel der Star, die auf der Roten Liste der Brutvögel stehen. Damit die mittlerweile 550 Nistkästen auf Lauheide im Frühjahr auch genutzt werden können, werden sie im Winter von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ein „Freiwilliges ökologisches Jahr“ bei der Stadt absolvieren, gereinigt.   Um den Lebensraum für Tiere weiter aufzuwerten, wurden in diesem Jahr 400 Gehölze als Hochstämme und Heckenpflanzen gepflanzt. Hier sind es ausschließlich einheimische Arten wie beispielsweise Hartriegel, Pfaffenhütchen, Eibe oder Weißdorn, die der Fauna wichtige Deckungsrefugien sowie Nahrungsquellen bieten. Darüber hinaus sind sie für Hecken- und Gebüschbrüter gut geeignete Brutstätten. „Diese ökologischen Maßnahmen sind im langjährigen Umweltprogramm des Öko-Audits am Waldfriedhof Lauheide verankert,“ berichtet Betriebsleiter Felix Erhart. „Hiermit möchten wir einerseits die Biodiversität vor Ort fördern. Andererseits ist es uns wichtig, den Naturraum auf dem größten städtischen Friedhof nachhaltig zu entwickeln. Denn auf diese Weise sorgen wir dafür, dass wir auch in Zukunft den Wunsch nach einer letzten Ruhestätte unter einem Baum in einem naturnahen Umfeld erfüllen können.“    Finanziell gefördert wurden die Maßnahmen zur ökologischen Weiterentwicklung des Waldfriedhofs Lauheide von der Bezirksregierung Münster. Knapp 30 000 Euro erhielt die Stadt aus dem „Förderaufruf Grüne Infrastruktur“ des NRW-Umweltministeriums.
Richtiges Heizen für Münsters Klimaneutralität
LFP Redaktion

Richtiges Heizen für Münsters Klimaneutralität

Münster - Zu Beginn der kälteren Jahreshälfte bietet es sich an, das eigene Heizverhalten zu reflektieren. Schon kleine Veränderungen können dazu führen, dass mehrere Zehntausend Tonnen CO2 eingespart werden – wenn viele Münsteranerinnen und Münsteraner mitmachen. Vor neun Monaten hat der Rat beschlossen, dass Münster möglichst bis zum Jahr 2030 klimaneutral werden soll. Eine große Herausforderung für die Stadt, denn nur gemeinsam kann dieses ambitionierte Ziel erreicht werden. "Die Heizung ist in den meisten Haushalten der größte CO2-Erzeuger, so dass sich hier ein großes Potential bietet, Münsters Klimaschutzziele zu realisieren“, zeigt Nachhaltigkeitsdezernent Matthias Peck auf. Ein Beispiel: Wird die Raumtemperatur tagsüber nur um ein Grad Celsius auf 20 Grad abgesenkt, werden etwa 98 Kilogramm CO2 pro Jahr und Haushalt eingespart. Auch richtiges Lüften gehört zum sparsamen Heizen. Dabei gilt die Regel: Mehrfach täglich stoßlüften, nicht dauerhaft kipplüften. So wird die Luft im Raum schnell ausgetauscht, ohne dass die Innenwände auskühlen. Sind die Fenster wieder geschlossen, muss die Heizung danach nur die frische Luft erwärmen, nicht die massiven Bauteile. In einem Einfamilienhaus können dadurch jährlich bis zu einer halben Tonne CO2 und damit bis zu 155 Euro im Jahr eingespart werden. "Wenn alle Münsteranerinnen und Münsteraner diese zwei Maßnahmen beherzigen würden, könnten in allen Haushalten etwa 33 700 Tonnen CO2 eingespart werden. Das sind knapp zwei Prozent der auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität notwendigen CO2-Reduzierung", rechnet Nachhaltigkeitsdezernent Peck vor. „Diese vielen kleinen Schritte sind nicht nur gut für unser Klima, sondern auch für das eigene Wohlbefinden und den Geldbeutel." Weitere Tipps für einen klimafreundlichen Alltag gibt die städtische Kampagne "KlimaMischpoke" unter www.klimamischpoke.de.

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