Reise- & Freizeitartikel

Meldung von: Stefanie Lassahn, Theater Münster
Rubrik: Kunst, Kultur & Musik

HÄNSEL UND GRETEL - Märchenoper von Engelbert Humperdinck

HÄNSEL UND GRETEL - Märchenoper von Engelbert Humperdinck

Wunsch und Wirklichkeit, Angst und Aufbruch – wie aus dem einen das andere entsteht

Ein Elternhaus, in dem Elend herrscht, gebiert in der Phantasie von Kindern oft Ungeheuer. In HÄNSEL UND GRETEL ist das Motiv der zunächst Süßigkeiten verheißenden, dann jedoch immer bedrohlicher werdenden Hexe in der Notsituation der Geschwister begründet. Denn ihr Zuhause ist mit Angst besetzt, es ist kein Wohlfühl-Ort. Sie würden so gerne fröhliche Kinder sein – das zeigt die anfängliche, ausgelassene Spielszene der beiden –, aber das Gespenst der materiellen Not greift immer wieder nach ihrer Existenz.

Die Librettistin deutete Motive der Märchen-Vorlage um. In ihrem Text gibt es keine böse Stiefmutter, sondern eine normale Hausfrau, die aus Müdigkeit und Verzweiflung in ungerechten Zorn gerät, die Kinder bestrafen will, dabei den Topf mit der kostbaren Milch zerbricht, und die Geschwister deshalb in den Wald zum Beeren sammeln schickt. Dort verirren sie sich und müssen das Hexen-Abenteuer bestehen. In der Oper werden die Kinder dabei von Schutzengeln begleitet. Aber trotz dieses Trostes bleibt es auch im Musiktheater ein Märchen, das von zwei Geschwistern erzählt, die sich gegenseitig retten, weil sie sich zusammentun (Bruno Bettelheim).

Der musikalische Reiz von Humperdincks (1854–1921) HÄNSEL UND GRETEL liegt in der Verbindung von Wagner-Stil und volksliedhafter Simplizität. Nach der überaus erfolgreichen Uraufführung 1893 in Weimar ging die Oper schon bald um die ganze Welt.

Aufführungsdauer ca. 140 Minuten, eine Pause

Premiere:
Sa, 17. Oktober 2015
19.30 Uhr · Großes Haus


Theater Münster
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48143 Münster
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