Rubrik: Sonstiges

Meldung von: Ute Niehoff, LFP Redaktion
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LWL präsentiert Wort des Monats

Höllisch, unheimlich, verflucht, furchtbar und grülick - diese Eigenschaftswörter sorgen nicht nur für Schrecken, sondern verstärken auch eine Aussage. Foto: Pixabay

LWL präsentiert Wort des Monats

Münster - Ein kalter Luftzug, eine knarrende Tür oder die Schatten am Fenster - zur Geisterstunde wirken auch die normalsten Dinge ein wenig "grülick". Das plattdeutsche Wort bedeutet "grauenerregend, unheimlich". Ob es sich aber tatsächlich nur auf Furchterregendes und Entsetzliches bezieht, wissen die Sprachwissenschaftler des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

Wer in Dülmen hört "He häff ân grülick graut Huus" oder in Warendorf "Se moss grülick lachen", sollte nicht direkt das schlimmste vermuten: "In diesem Sinne hat grülick nichts mit Grauen zu tun, sondern dient als Verstärkung", erklärt Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL. "Das Wort wird im münsterländischen Platt auch mit der Bedeutung ,sehr' verwendet. In der Sprachforschung nennen wir das die Emphase des Schreckens." Auch im Hochdeutschen dienen Eigenschaftswörter aus dem "Schreckenskabinett" dazu, Aussagen zu verstärken, zum Beispiel furchtbar oder schrecklich: "Du bist furchtbar nett. Ich habe dich schrecklich gern".