Der neue Spielgarten am Osthoff kommt gut an. Bewohnerinnen und Bewohner der anliegenden Flüchtlingsunterkünfte haben die Spielgeräte gezimmert und farbenfroh gestaltet. (Fotos: Stadt Dülmen / Siemes)

Bunter Spielgarten in Dülmen entsteht Hand in Hand

Dülmen - Das „Gewusel“ auf der kleinen Grünfläche am Osthoff ist groß: Das liegt zum einen an den vielen Kindern, die heute zum Spielen gekommen sind – zum anderen an den bunten Geräten und Holzelementen, die hier neuerdings stehen. In den vergangenen Wochen haben die Bewohnerinnen und Bewohner der anliegenden Flüchtlingsunterkünfte die Spielgeräte gezimmert und farbenfroh gestaltet: Erwachsene und Eltern gemeinsam. Der große Teil ist jetzt fertig. Bänke und kleine Tische, Hochbeete, ein Schachbrett mit Figuren und bemalte Autoreifen lassen die Rasenfläche viel freundlicher und einladender wirken. An einem Flugzeug zum Spielen und Sitzen wird derzeit noch gewerkelt.

Annika Kruthoff hat das Projekt ins Leben gerufen: Die Mitarbeiterin der Stadt Dülmen kümmert sich um die Betreuung der Flüchtlings-Unterkunft am Osthoff und ist erste Ansprechpartnerin für die Menschen vor Ort. Für das Spielgarten-Projekt holte sie die Nottulner Künstlerin Andrea Aupers mit ins Boot, die ähnliche Projekte bereits in anderen Kommunen begleitet hat. Zunächst wurde gemeinsam mit den Kindern und Erwachsenen überlegt, welche Elemente auf der kleinen Rasenfläche aufgestellt werden sollen. In den Sommerferien wurden die notwendigen Materialien und Werkzeuge eingekauft, ehe Hammer und Pinsel zum Einsatz kamen. „Ziel war es, die Fläche so zu gestalten, dass alle Menschen sie gerne und gemeinsam nutzen – egal welchen Alters oder welcher Nationalität“, erläutern Annika Kruthoff und Andrea Aupers.

Die Stadt unterstützte das Vorhaben auch finanziell. Dülmen war im vergangenen Jahr beim bundesweiten Wettbewerb „Zusammenleben Hand in Hand – Kommunen gestalten“ für die erfolgreiche Integrationsarbeit ausgezeichnet worden. Der Preis war mit einer Prämie von 25.000 Euro verbunden. Mit Hilfe dieser Mittel wurde im Frühjahr bereits ein Graffiti-Projekt am Sportzentrum Süd umgesetzt: Jugendliche aus unterschiedlichen Nationen erstellten gemeinsam mit den Graffiti-Künstlern „Lackaffen“ ein Weltkugel-Wandbild. Auch das Spielplatz-Projekt am Osthoff wurde jetzt mit Hilfe des Preisgeldes durchgeführt. „Hierüber hinaus gibt es weitere Ideen. In besonders gelagerten Einzelfällen möchten wir beispielsweise zu uns gekommene Menschen aus dem Preisgeld-Budget unterstützen, die für eine Arbeitsaufnahme hohe Mobilitätskosten haben“, erläutert Herbert Wies, Leiter des Fachbereichs Arbeit, Soziales, Ehrenamt und Senioren.

Der neue Spielgarten am Osthoff kommt jedenfalls bereits gut an. Und auch wenn die neuen Spielelemente während der Winterzeit sicher verstaut und eingelagert werden: Im Frühjahr wird es, wie Annika Kruthoff und Herbert Wies verraten, ein kleines Fest zur Eröffnung und Einweihung geben. Farbenfroh und für alle Menschen soll es werden… genauso wie die neuen Spiel- und Sitzelemente.