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Rubrik: Sonstiges

Meldung von: Ute Niehoff, LFP Redaktion
Rubrik: Sonstiges

Gewichtige Zeitzeugen haben Platz in Dülmen gefunden

Quelle: Stadt Dülmen

Gewichtige Zeitzeugen haben Platz in Dülmen gefunden

Dülmen - Für Alexander Stern war es nicht nur Zentimeter-, sondern auch Schwerstarbeit: Mit Hilfe eines Krans hievte er seine Fracht von der Lkw-Lagefläche: 2,7 Tonnen Beton – und das gleich im Doppelpack. „Das ist keine alltägliche Aufgabe, das ist besonders. Ich komme ganz schön ins Schwitzen“, erklärte der Mitarbeiter des Unternehmens „Dobermann“. Alltäglich war die Fracht in der Tat nicht, die er nach lieferte. Die beiden Teile der Berliner Mauer stehen seit heute (Mittwoch) auf dem Charleville-Mezieres-Platz und im Merfelder Von-Galen-Park.

Die Aktion war lange vorbereitet gewesen – und am Mittwochmorgen wurden die beiden bunt gestalteten Mauerteile endlich aufgestellt. Sie sind von Philipp Scharbert gestiftet, dem Inhaber des Unternehmens „Lackaffen“. Seine Mitarbeiter haben auch die Gestaltung der Mauerteile übernommen. Auf Anregung des Kulturausschusses hatte Scharbert zunächst mit Schülerinnen und Schülern des Annette-von-Droste Hülshoff Gymnasiums und der Grundschule Merfeld haben Ideen erarbeitet. Als die Berliner Mauer noch stand, war an vielen Stelle die eine, die westliche Seite, bunt mit Graffitis gestaltet. Daran lehnt sich auch Scharberts Gestaltung an: Das Thema „Frieden“ ist durch eine Friedenstaube und ein Peace-Zeichen zusätzlich präsent auf beiden Elementen.

Klaus Ricker, Fachbereichsleiter Bildung der Stadt Dülmen, und Helmut Temming, Ortsvorsteher in Merfeld, nahmen die Mauerteile in Empfang und verfolgten deren Aufstellung. An zahlreichen Orten weltweit erinnern Teile der Berliner Mauer an die Zeit des Kalten Krieges, die Teilung Deutschlands, aber auch an die Wiedervereinigung 1989. Scharbert möchte die Mauerteile nicht nur als Mahnmal verstanden wissen – sondern viel mehr als Zeichen dafür, dass Grenzen und Mauern mit friedlichen Mitteln überwunden werden können. Bereits 2015 bot sich ihm die Gelegenheit die Mauerteile käuflich zu erwerben. „Der Gedanke, sie der Stadt Dülmen zu stiften, lag für mich nahe – schließlich bin ich hier groß geworden und habe viele gute Erinnerungen an die Stadt“, so Scharbert. „Ich wollte jedoch keine „nackten“ Mauerstücke, sondern Kunstwerke stiften, die etwas Positives transportieren – denn gerade die Kunst überwindet Grenzen jeglicher Art“.

Damit auch für jüngere Generationen, die die Teilung und Wiedervereinigung Deutschland nicht selbst miterlebt haben, das Thema und die Inhalte deutlich werden, werden beide Mauerstücke noch mit einer Infotafel versehen. „Zudem möchten wir die Aufstellung auch noch einmal offiziell würdigen. In welchem Rahmen das geschehen soll, wird derzeit überlegt“, erklärt Klaus Ricker.