Reise- & Freizeitartikel

Meldung von: Dirk Schewe, Kunsthalle Düsseldorf

AUSSTELLUNG: Megan Rooney. Fire on the Mountain (18. Mai - 11. August 2019)

(Quelle: Kunsthalle Düsseldorf)

AUSSTELLUNG: Megan Rooney. Fire on the Mountain (18. Mai - 11. August 2019)

Mit „Fi­re On The Moun­tain“ rich­tet die Kunst­hal­le Düs­sel­dorf im Som­mer 2019 die ers­te in­sti­tu­tio­nel­le Ein­zel­aus­stel­lung der auf­stre­ben­den Künst­le­rin Me­gan Roo­ney in Deutsch­land aus. Die 1985 ge­bo­re­ne Ka­na­die­rin ar­bei­tet me­dien­über­grei­fend mit Ma­le­rei, In­stal­la­tio­nen, Per­for­man­ces und Spra­che. In zu­meist orts­spe­zi­fi­schen Ar­ran­ge­ments wer­den die ein­zel­nen Be­stand­tei­le zu ei­ner raum­grei­fen­den Ge­samt­in­sze­nie­rung ver­knüpft. Mit prä­gnan­ter Hand­schrift ent­spinnt Roo­ney da­bei enig­ma­ti­sche und stets in­ten­si­ve Nar­ra­tio­nen, die von den Be­su­cher*in­nen frei ver­voll­stän­digt wer­den kön­nen.

Auf­ge­wach­sen zwi­schen Süd­afri­ka, Bra­si­li­en und Ka­na­da, lebt Roo­ney seit nun­mehr zehn Jah­ren in Lon­don. Die Su­jets ih­rer Ar­bei­ten zieht sie di­rekt aus dem Le­ben und ih­rer Um­ge­bung. Es han­delt sich um ent­rück­te, teils gro­tes­ke All­tags­er­fah­run­gen und mit­un­ter hu­mor­vol­le Be­ob­ach­tun­gen, die im­mer zu­erst als Zeich­nun­gen „no­tiert“ wer­den.

Ein wie­der­keh­ren­des Ele­ment in Me­gan Roo­neys Ar­bei­ten ist der mensch­li­che Kör­per, der als sub­jek­ti­ver An­fangs­punkt und fi­na­ler „Ort“ der Se­di­men­ta­ti­on all die­ser Er­fah­run­gen ein­ge­ord­net wer­den kann. Die von der Künst­le­rin ver­fass­ten Tex­te, die die In­stal­la­tio­nen als Schrift­stü­cke, Au­dio­spu­ren oder – im Fal­le der Per­for­man­ces – als Li­ve-Ele­ment be­glei­ten, spie­len oft auf in­ne­re Vor­gän­ge, sinn­li­che Wahr­neh­mun­gen und den Be­reich des Häus­li­chen an. Die­ses In­ter­es­se am Pri­va­ten, räum­lich wie ge­dank­lich, spie­gelt sich auch in den von Roo­ney ver­wen­de­ten Ma­te­ria­li­en wie­der. Ih­re Ob­jek­te und In­stal­la­tio­nen um­fas­sen Haus­halts­ge­gen­stän­de und All­tags­ob­jek­te eben­so wie Ge­fun­de­nes. Aus ih­rer Le­bens­si­tua­ti­on als Künst­le­rin in Lon­don her­aus (zeit­lich eng be­grenz­te Miet­ver­trä­ge für er­schwing­li­che Ate­lier­räu­me) hat Roo­ney in den letz­ten Jah­ren ei­ne „no­ma­di­sche“ Kunst­pra­xis ent­wi­ckelt, von der un­ter an­de­rem ein be­son­de­rer Um­gang mit Vo­lu­mi­na zeugt: be­mal­te Ob­jek­te oder Stof­fe wer­den mit Füll­ma­te­ri­al aus­ge­stopft und kön­nen so­mit als Über­tra­gung der Ma­le­rei in den drei­di­men­sio­na­len Raum ver­stan­den wer­den. Die Mo­du­lie­rung von Hül­le zu Kör­per ver­stärkt de­ren Wahr­neh­mung als Schnitt­stel­le von au­ßen und in­nen.

Nach be­ein­dru­cken­den Aus­stel­lungs­be­tei­li­gun­gen und Per­for­man­ces u.a. in der Ser­pen­ti­ne Gal­le­ry Lon­don, im Mu­se­um of Mo­dern Art, War­schau und dem Pa­lais de To­kyo in Pa­ris ent­wi­ckelt Me­gan Roo­ney für die Ein­zel­aus­stel­lung in der Kunst­hal­le ei­nen kom­plett neu­en Werk-Kor­pus, des­sen Zen­trum ein raum­grei­fen­des, orts­spe­zi­fi­sches Wand­ge­mäl­de von ca. 14 x 7 m bil­den wird. Zu­dem ent­steht in Ko­ope­ra­ti­on mit der Cho­reo­gra­phin Te­mi­to­pe Ajo­se-Cut­ting ei­ne neue Per­for­mance, zu de­ren Ur­auf­füh­rung am Wo­chen­en­de nach der Er­öff­nung wir sie be­reits jetzt herz­lich ein­la­den. Der Ti­tel „Fi­re On The Moun­tain“ re­fe­riert auf Wil­liam Gol­dings Er­zäh­lung “Herr der Flie­gen” von 1954, in dem ei­ne ge­stran­de­te Grup­pe Ju­gend­li­cher auf ei­ner In­sel ver­sucht ihr Über­le­ben zu si­chern und zu or­ga­ni­sie­ren. Das Feu­er auf dem Berg­gip­fel soll vor­bei­fah­ren­den Schif­fen als Zei­chen für ih­re An­we­sen­heit die­nen, wird je­doch von ei­nem Teil der Grup­pe ver­nach­läs­sigt und er­lischt.

Be­glei­tend zur Aus­stel­lung er­scheint die ers­te Mo­no­gra­fie Me­gan Roo­neys mit Text­bei­trä­gen von u.a. von Emi­ly La­Bar­ge (Au­to­rin und Pro­fes­so­rin am Roy­al Col­le­ge of Art, Lon­don) und Quinn La­ti­mer (Kunst­kri­ti­ke­rin und Her­aus­ge­be­rin der do­cu­men­ta14-Pu­bli­ka­ti­ons­rei­he „SOUTH“).

Ku­ra­tiert von An­na Le­na Sei­ser

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