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Rubrik: Sonstiges

Meldung von: Ute Niehoff, LFP Redaktion
Rubrik: Sonstiges

Museum der Zukunft - mit Digitalisierung und Clubnächten

Zum Jahresbeginn hat Dr. Doreen Mölders die Leitung des LWL-Museums für Archäologie in Herne übernommen. Foto: LWL/N. Wolpert

Museum der Zukunft - mit Digitalisierung und Clubnächten

Herne - Die neue Leiterin des LWL-Museum für Archäologie, Dr. Doreen Mölders, hat Anfang Januar ihre Arbeit in Herne begonnen und sich jetzt zu ihrer neuen Aufgabe geäußert. "Die Besucherinnen und Besucher sollen unser Museum als einen Ort der vielen Möglichkeiten und nicht als abgeschlossenen Weisheitstempel wahrnehmen", sagte die promovierte Archäologin in Herne.

Mölders: "Wir werden unsere Arbeit weiter auf das Ziel 'Museum für Alle' ausrichten - die Schlagworte Inklusion, Diversität und Digitalisierung sind da unsere Leitmotive. Das Museum wird ein Ort der Begegnung mit und zwischen einer vielschichtigen, stets diverser werdenden Bevölkerung." Dafür werde das bereits jetzt vielfältige Veranstaltungsprogramm um neue Formate wie Clubnächte erweitert.

Die Dauerausstellung will die 42-jährige um digitale Konzepte ergänzen, ohne aber das "nach wie vor funktionierende Konzept" der Dauerausstellung grundsätzlich zu verändern. Das Sonderausstellungsprogramm werde wie bisher auch von einem ausgewogenen Wechsel an Themen geprägt sein. Dazu gehörten kulturhistorische Ausstellungen wie "Pest!" ab September 2019 sowie internationale Ausstellungen, die "das kulturelle Erbe anderer Länder und der Welt nach Herne holen". Zurzeit liefen beispielsweise Gespräche über eine Stonehenge-Ausstellung.

"Man soll uns als ein Museum der Zukunft sehen", so die Museumschefin. Als Beispiel nannte Mölders den Einsatz von Augmented Reality und Technik, über die man virtuell aktuelle Grabungen in der Region besuchen kann.

Das Image einer verstaubten Wissenschaft oder gar Indianer Jones-Romantik hat die moderne Archäologie nach Auffassung von Mölders hinter sich gelassen. Archäologie leiste einen Beitrag zum Verständnis heutiger gesellschaftlicher Prozesse: "Moderne Archäologie untersucht als Wissenschaft der Dinge soziale Phänomene und Alltagsthemen wie beispielsweise Migration, Konflikte, Geschlechterrollen, Kommunikation in einem großen chronologischen Bogen bis in die Tiefe der Zeit."

Die Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, freut sich über die Personalentscheidung: "Mit Doreen Mölders haben wir eine ausgewiesene Ausstellungsmacherin für das Museum gewonnen. Als Archäologin und fortgebildete Museumsmanagerin ist sie die richtige Fachfrau, um unser Museum in Herne weiter voranzubringen", sagte Rüschoff-Parzinger in Herne.

Zur Person:
Nach ihrem Studium der Ur- und Frühgeschichte, Klassischen Archäologie sowie Alten Geschichte an den Universitäten Leipzig und Freiburg promovierte Mölders 2013 über das Thema prähistorische Wirtschaft im Fachdiskurs.

Von 2013 bis 2018 war Mölders wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin am Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz, wo sie als Projektleiterin mehrere Sonderausstellungen sowie eine virtuelle Ausstellung realisiert hat. Zuvor war die gebürtige Sachsen-Anhalterin wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte in Leipzig. Sie hat an zahlreichen archäologischen Ausgrabungen im In- und Ausland teilgenommen und die Lehr- und Forschungsgrabung im internationalen Forschungsprojekt Oppidum Bibracte (Frankreich) geleitet. Mölders hat an verschiedenen Veröffentlichungen mitgewirkt und mehrere Artikel zum Themenfeld digitale Medien sowie Museumsentwicklung im Bereich der modernen Archäologie verfasst. 2016 und 2017 absolvierte sie die Museumsakademie für Museumsmanagement Museion21.
Die Interessen von Mölders gehen weit über die Fachgrenzen hinaus. Sie war Mitorganisatorin der ersten multimedialen Biennale Pochen in Chemnitz und gehörte zum Team des Chemnitzer Modellprogramms "nun_neue unentdeckte narrative", ein Schnittstellenprojekt zwischen Kultur, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zur Eröffnung neuer Räume für gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen zwischen Kulturinstitutionen und Stadtgesellschaft.