Rubrik: Tiere & Tiernahrung

Meldung von: Ute Niehoff, LFP Redaktion
Rubrik: Tiere & Tiernahrung

Gepard-Drillinge aus dem Allwetterzoo Münster heißen Asha, Binti und Khaleesi

Bundesumweltministerin Svenja Schulze mit Gepard Asha, Foto: Allwetterzoo Münster

Gepard-Drillinge aus dem Allwetterzoo Münster heißen Asha, Binti und Khaleesi

Münster - Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Münsters Oberbürger­meister Markus Lewe übernehmen die Patenschaft und verkünden bei ihrem Besuch im Allwetterzoo die Namen für die drei Jungtiere

Asha, Binti und Khaleesi heißen die Gepard-Drillinge aus dem Allwetterzoo Münster. Dies verkündeten die beiden Tierpaten Svenja Schulze, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, und Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe im Rahmen ihres Patenbesuchs am 1. Dezember 2018. Asha bedeutet Leben, Binti Tochter und Khaleesi Königin.

Die Geparde kamen bereits am 4. Oktober im Allwetterzoo Münster zur Welt. „Im Rahmen des Europäischen-Erhaltungs-Programms, kurz EEP, halten und züchten wir Geparde im Allwetterzoo und leisten somit einen wertvollen Beitrag zum Fortbestand dieser Art“, erklärt Zoodirektor Dr. Thomas Wilms. Das heißt allerdings auch, dass wir die Jungtiere nicht behalten, sondern nach circa eineinhalb bis zwei Jahren an einen anderen Zoo im Rahmen des EEP abgeben.“

Bundesumweltministerin Svenja Schulze sagte, die Gepard-Drillinge seien Botschafter ihrer Art und der Arbeit des Allwetterzoo Münster und der Zoos allgemein im Bereich Artenschutz. Mit der Übernahme der Patenschaften unterstützen Bundesministern Svenja Schulze und Oberbürgermeister Markus Lewe diese Arbeit auf eine besondere Weise. „Ich freue mich, die Patenschaft für die drei jungen Geparde zu übernehmen und somit zu zeigen, wie wichtig es ist, die Tiere und deren Lebensraum zu schützen. Eine Aufgabe der Zoos ist der Artenschutz. Zoos klären auf und begeistern die Besucher für die Tiere, die im Zoo leben. Dabei unterstütze ich gerne“, sagte Bundesumweltministerin Schulze. Sie zeigte sich beeindruckt davon, dass der Allwetterzoo Münster bereits seit Jahren vorbildlich aktiv sei im Artenschutz mit eigenen Projekten in Südostasien und mit der Haltung und Zucht zahlreicher bedrohter Arten im Rahmen des EEPs, zu denen eben auch die erfolgreiche Zucht der Geparde gehört.

Markus Lewe ergänzte „Die Stadt Münster hat erst vor gut einer Woche den Nachhaltigkeitspreis verliehen bekommen. Es freut mich daher noch mal besonders, dass unser Zoo, weltweit bekannt ist für sein Artenschutzengagement und somit im Sinne der Ziele der Stadt Münster arbeitet. Daher unterstütze auch ich als Oberbürgermeister dieser Stadt sehr gerne mit der Übernahme der Gepard-Patenschaft unseren Zoo in seiner Arbeit und vor allem in seinem Artenschutzengagement. Und auch zukünftig wird es spannend, wenn wir gemeinsam im Zuge des Allwetterzoo Masterplan 2030 plus den Allwetterzoo Münster zum Klima- und Artenschutz-Zoo weiterhin etablieren werden. Dies ist ganz im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der Stadt Münster und somit absolut zu unterstützen.“

Artenschutz: Daten, Fakten, Bedrohung // Arbeit, Aufgabe und Ziele der Zoos
Bei Geparden handelt es sich um eine gefährdete Art. Mit der Zucht im Rahmen des Europäischen Erhaltungsprogramms (EEP) leistet der Allwetterzoo Münster einen wertvollen Beitrag für den Artenschutz. Seit den 70er Jahren sind im Allwetterzoo knapp 50 Gepard-Jungtiere geboren und groß geworden. Eine Erfolgsgeschichte für die der Allwetterzoo Münster in der Zoowelt und darüber hinaus bereits große Anerkennung bekommen hat. Heutzutage besiedeln Geparde nur noch 9% ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes, und nur ca.2% dieses Gebietes sind nutzbar für die Wiederauswilderung. Circa 400 bis 500 Tiere werden in europäischen Zoos im Rahmen des EEP gehalten, dies sind 7% der Weltpopulation. Die Hauptbedrohung im Freiland ist immer noch der Konflikt zwischen Mensch und Tier: Geparde benötigen riesige Territorien bis zu 3.000 km². Diese sind nicht immer außerhalb von Farmland vorhanden, so dass 77% der Geparde auf nicht geschütztem Gebiet leben. Die Forschungsgruppe des Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), in der auch Zootierarzt Carsten Ludwig mitarbeitet, analysiert seit Jahren u.a. den Kot der Geparde im Freiland. Anhand dieser Kotanalysen haben sie bewiesen, dass der Beuteanteil an Hauswiederkäuern (Haaranalyse im Kot) verschwindend gering ist! Ebenfalls bedroht sind Geparde durch den illegalen Wildtierhandel, Fellhandel, traditionelle Medizin, Habitatverlust sowie den Klimawandel. Ein weiteres Problem für die Jungtiere sind die Fressfeinde wie Löwe und Hyäne, da die Gepard-Weibchen fast ganztägig Futter suchen und ihre Jungtiere als leichte Beute zurücklassen.