Rubrik: Bauen, Wohnen & Immobilien

Meldung von: Ute Niehoff, LFP Redaktion
Rubrik: Bauen, Wohnen & Immobilien

Mehr Geld für die öffentliche Wohnraumförderung in Münster

Ministerin Scharrenbach und Oberbürgermeister Lewe unterzeichneten in Münster die Zielvereinbarung.

Mehr Geld für die öffentliche Wohnraumförderung in Münster

Münster - Die Universitätsstadt Münster erhält in den nächsten vier Jahren mehr Geld von der Landesregierung für die öffentliche Wohnraumversorgung. Bis zum Jahr 2022 erhält die Stadt Münster ein Globalbudget über insgesamt 140 Millionen Euro für die Realisierung von öffentlich gefördertem Wohnungsbau. Das sind für den Zeitraum 40 Millionen Euro mehr. Am Mittwoch, 21. November, unterzeichneten Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung und Oberbürgermeister Markus Lewe die Zielvereinbarung.

Ministerin Scharrenbach: „Der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum ist in Münster im landesweiten Vergleich besonders ausgeprägt. Die Landesregierung hat für die Stadt Münster das jährliche Budget in der öffentlichen Wohnraumförderung von 25 auf 35 Millionen Euro angehoben: Mit der Zielvereinbarung über vier Jahre erhält Münster damit ein Globalbudget von 140 Millionen Euro. Ziel ist es, dass jährlich mindestens 300 neue Wohnungen im öffentlich geförderten Wohnungsbau entstehen. Darüber hinaus haben wir vereinbart, dass Münster dazu beitragen wird, dass mehr rollstuhlgerechter Wohnraum entsteht.“

Das Ministerium wird auch die anspruchsvollen Konversionsprojekte York- und Oxford Kasernen mit zusätzlichen Wohnraumfördermitteln unterstützen.

Oberbürgermeister Lewe führt dazu aus: "Münster als wachsende Stadt verfolgt das prioritäre Ziel, mehr Wohnraum zu schaffen, und zwar für alle Einkommensklassen. Die Stadt benötigt insbesondere bezahlbare Geschosswohnungen. Bezahlbares Wohnen für Menschen mit mittleren und niedrigen Einkommen ist der Kitt für den sozialen Zusammenhalt. Mit unserem Handlungskonzept Wohnen, dem münsterschen Modell zur sozialgerechten Bodennutzung, dem Baulandprogramm, aber auch mit dem 'Bündnis für Wohnen' der Wohnungsmarkt-Akteure und der Stadt wird es gelingen, einen wesentlichen Schritt voranzukommen. Die jährlichen Fertigstellungen im frei finanzierten und im öffentlich geförderten Wohnungsbau sollen zusammen auf rund 2000 Wohnungen steigen. Dabei unterstützt uns das erhöhte Globalbudget sehr. Die Zielvereinbarung ist zugleich ein Signal an Investoren, dass sie sich auf klare Rahmenbedingungen verlassen können. Mein Dank gilt allen, die am Zustandekommen dieser Vereinbarung zwischen der Stadt und dem Ministerium mitgewirkt haben."

Auch die Vertreter der Investoren, die Wohnungswirtschaft, Bauträger und Eigentümer begrüßen die neue Zielvereinbarung:

„Der Abschluss einer Zielvereinbarung mit einem erhöhten Globalbudget entspricht unseren Erwartungen an Stadt und Land für den Münsteraner Wohnungsmarkt. Unsere Mitglieder verfolgen in Münster engagierte Planungen für mehr Wohnungsbau für alle Nachfragegruppen. Diese Wohnraumfördermittel werden dringend benötigt, um langfristig diese Planungen zu sichern. Dafür stehen zahlreiche konkrete Projekte in Münster, so die Wohn- und Stadtbau GmbH mit ihren Konversionsmaßnahmen auf den ehemaligen York- und Oxford-Kasernen in Münster-Gremmendorf und Münster-Gievenbeck mit 550 geförderten Wohnungen oder die Vivawest Wohnen GmbH mit ihrem Neubauprojekt Regina-Protmann-Straße in Münster-Kinderhaus mit 50 geförderten Wohneinheiten einschließlich Kindertagesstätte, so Alexander Rychter, Verbandsdirektor vom Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen (VdW).

„Der Abschluss einer Zielvereinbarung über ein erhöhtes Globalbudget ist in der Stadt Münster, nach Köln und Dortmund, nur folgerichtig. Dies ist ein positives Signal für die BFW-Mitgliedsunternehmen, die in dieser Stadt engagiert Projekte realisieren. Große Quartiersentwicklungsprojekte befinden sich in Münster derzeit in der Realisierungsphase. Dazu zählen beispielsweise die Umgestaltung und Quartiersaufwertung des ehemaligen Brennpunktes Münster-Kinderhaus oder die Entwicklungen u.a. durch das Hansator an der Ostseite des Hauptbahnhofes. Insbesondere die neue Fördermöglichkeit für rollstuhlgerechten Wohnraum braucht verlässliche Rahmenbedingungen, die mit Unterzeichnung der Zielvereinbarung gegeben sind“, berichtet Rolf Schettler, stellvertretender Vorsitzender des BFW Landesverbands Nordrhein-Westfalen – Verband der mittelständischen Immobilienwirtschaft.

„Haus und Grund begrüßt den Abschluss dieser Zielvereinbarung. Wir freuen uns besonders, wenn auch Einzelmaßnahmen noch stärker im Fokus der kommunalen Wohnungspolitik in Münster stehen. Unsere Mitglieder sind überwiegend Einzeleigentümer, die jedoch einen Großteil der Wohnungen in dieser Stadt besitzen. Auch sie profitieren vom Globalbudget und können verstärkt Mittel abrufen“, so Erik Uwe Amaya, Geschäftsführer Haus und Grund Nordrhein-Westfalen.

Es ist eine gemeinsame Aufgabe von herausragender Bedeutung, die Rahmenbedingungen für ein bedarfsgerechtes und vielfältiges Angebot an bezahlbarem Wohnraum zu erhalten und weiter auszubauen. Ebenso wie die Stadt Münster haben bereits am 12. Oktober 2018 die Stadt Köln und am 7. November 2018 die Stadt Dortmund eine Zielvereinbarung abgeschlossen. Noch folgen wird die Vereinbarung mit der Stadt Düsseldorf am 23. November 2018.