Rubrik: Tiere & Tiernahrung

Meldung von: Ute Niehoff, LFP Redaktion
Rubrik: Tiere & Tiernahrung

Auf den Spuren der Wölfe in NRW

(v.l.n.r.): Josef Tumbrinck, Sybill Ebers, Christiane Overkamp (Geschäftsführerin Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen), Dirk Wewers und Katharina Stenglein

Auf den Spuren der Wölfe in NRW

Münster - Er ist zurück – der Wolf. Zumindest stattet er NRW kleinere Stippvisiten ab, bei denen er in diesem Jahr bereits sechs Mal nachgewiesen werden konnte. Dies ist Anlass genug, um unter dem Motto „Die Rückkehr des Wolfes nach NRW“ in einem von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen geförderten Projekt über das Wildtier Wolf zu informieren und so die Akzeptanz in der Bevölkerung noch vor dessen dauerhafter Rückkehr zu stärken.

Kern des Projekts ist die vom NABU NRW gemeinsam mit den NRW-Partnerzoos initiierte interaktive Wanderausstellung, die vom 04. August bis 30. September 2018 im Westfälischen Pferdemuseum innerhalb des Allwetterzoos Münster zu sehen sein wird. Damit endet die zweijährige „Tour de Wolf“ durch zehn Partnerzoos in NRW und weitere Ausstellungsorte. An bisher 13 Standorten konnten sich so schon über eine halbe Million Menschen über den Wolf in NRW informieren.

Trotz anhaltender Aufklärung über den Wolf, ist die Dringlichkeit dazu deutlich gestiegen. Das wird auch in den Zoos gesehen. „Die Debatte um Wölfe in Deutschland ist derzeit emotional so aufgeladen, wie vermutlich seit über 100 Jahren nicht. Wir sind froh, dass wir als zoologische Einrichtung unseren Besuchern eine aktuelle, faktenbasierte Darstellung der Sachlage bieten können, die sowohl für Erwachsene als auch insbesondere für Kinder hervorragend aufgearbeitet wurde“, so Dr. Dirk Wewers, Kurator im Allwetterzoo Münster.

„Die Ausstellung „Die Rückkehr des Wolfes“ informiert sachlich über die Ausbreitung und Lebensgewohnheiten der Wölfe. Dabei zeigt sie Maßnahmen zum Schutz von Nutztieren auf und thematisiert die Sorgen nicht nur von Tierhaltern, sondern auch der übrigen Bevölkerung. Ziel der Ausstellung ist es, die aktuell emotional aufgeladene und kontrovers geführte Debatte zur Rückkehr der Wölfe zu versachlichen“, so Sybill Ebers, Direktorin des Westfälischen Pferdemuseums im Allwetterzoo Münster.

„Das Wissen im Umgang mit dem Wolf, wie mit anderen Wildtieren auch, ist vielfach verlorengegangen, dies gilt es wieder zu verbessern“, erklärte Josef Tumbrinck, Landesvorsitzender des NABU NRW. „Hier in Nordrhein-Westfalen haben wir die einmalige Chance, die Menschen aufzuklären noch vor der dauerhaften Rückkehr des Beutegreifers in sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet. Wir können Wissenslücken schließen und Vorurteile abbauen. Nur so lässt sich die Akzeptanz für den Rückkehrer Wolf weiter steigern.“

„In Märchen ist der Wolf meist ein angsterregendes Wesen und auch seine Rückkehr nach NRW löst Sorgen aus. Die Ausstellung des NABU, die unsere Stiftung mit 188.000 Euro fördert, wirbt mit fundierten und differenzierten Informationen für einen angemessenen Umgang mit dem Wolf“, so Christiane Overkamp, Geschäftsführerin der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen.

Die bis Ende September im Westfälischen Pferdemuseum gezeigte Ausstellung informiert unter anderem über Biologie und Verhalten freilebender Wölfe und stellt aktuelle Ergebnisse der Freilandforschung vor. Besucher der Ausstellung erfahren so, wie sich Trittsiegel von Hund und Wolf unterscheiden, warum Wildbiologen den Kot von Wölfen so schätzen, oder wie man mit Hunden Nutztiere schützen kann. Zusätzliche Module an diesem Ausstellungsort widmen sich der Geschichte der Domestikation des Wolfes und versuchen Antworten auf Fragen zum Umgang mit dem Wolf und zum richtigen Verhalten bei Wolfsbegegnungen für Spaziergänger mit Hund oder Reiter zu Pferd zu geben.