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Kreis Coesfeld (NRW)

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Rubrik: Beruf, Karriere & Bildung

Meldung von: Ute Niehoff, LFP Redaktion
Rubrik: Beruf, Karriere & Bildung

Intensive Einblicke in Schulpolitik und Schulwesen

Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr (links), Dr. Felix Volmer und Kreisarchivarin Ursula König-Heuer mit einigen Unterlagen (Aufnahme: Kreis Coesfeld, Christoph Hüsing)

Intensive Einblicke in Schulpolitik und Schulwesen

Kreis Coesfeld - „Solche Unterlagen werden einem Archiv wirklich nicht jeden Tag angeboten“, freuten sich Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr und Kreisarchivarin Ursula König-Heuer über den neuesten Zugang. Die Dokumente sind zwar noch nicht alt, können aber für die Erforschung der Bildungsgeschichte im Kreis Coesfeld künftig sehr interessant sein: Denn die Akten spiegeln die Entwicklung der Schulpolitik und des Schulwesens aus gewerkschaftlicher Sicht wider, nicht aus der Ministerial- oder Verwaltungsperspektive. Dr. Felix Volmer, langjähriger Vorsitzender des Kreisverbandes Coesfeld-Lüdinghausen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), übergab nun dem Archiv die Unterlagen aus seiner aktiven Zeit.

Die Anfänge des heutigen Kreisverbandes reichen 55 Jahre zurück. Im Jahr 1963 ist er in Dülmen von mehreren Lehrern unter dem Namen „GEW-Ortsverband Coesfeld“ gegründet worden. Vorsitzender war Günter Bleck aus Dülmen, Kassiererin Rita Prochnow, ebenfalls aus Dülmen. Als die Mitgliederzahl wuchs, wurde er zum „GEW-Kreisverband Coesfeld“. Mit der Auflösung des Kreises Lüdinghausen im Rahmen der Kommunalen Neugliederung 1975 wurden diejenigen Kommunen übernommen, die zum neuen Kreis Coesfeld gehörten. Dementsprechend wurde der Name in GEW-Kreisverband Coesfeld-Lüdinghausen geändert. Neuer Vorsitzender wurde im folgenden Jahr Felix Volmer aus Lette, der das Amt bis 1987 innehatte. Auch im Bezirksausschuss Münster sowie im Landesvorstand NRW war der Volksschullehrer äußerst aktiv.

Mit vielfältigen Info-Veranstaltungen und Aktionen informierte der Kreisverband in den 1970er- und 1980er-Jahren über aktuelle Entwicklungen der Düsseldorfer Schulpolitik und kritisierte aus seiner Sicht Missstände und Fehlentwicklungen. Themen waren unter andrem Lehrerabbau und Lehrerarbeitslosigkeit. Er nahm Stellung zu organisatorischen und inhaltlichen Fragen, wie etwa Gesamtschule, Kooperative Schule, Zeugnisse ohne Zensuren oder 10. Pflichtschuljahr. Zur Verbreitung seiner Standpunkte gab der Kreisverband unter Federführung der Gruppe für Öffentlichkeitsarbeit im Jahr 1978 zum ersten Mal seine GEW-Zeitung „ein-blick“ heraus. Die Zeitung gibt es heute nicht mehr; der Kreisverband, der sich nun GEW NRW-Kreisverband Coesfeld nennt, hat zurzeit etwa 500 Mitglieder. Kürzlich meldete er sich zum Teilstandort der Anne-Frank-Gesamtschule in Billerbeck in der Presse zu Wort.

Felix Volmer wurde 1939 als sechstes von sieben Kindern in eine kleinbäuerliche Familie auf dem Coesfelder Brink geboren. Nach dem Besuch der Volksschule wechselte er zum Jungen-Gymnasium (Nepomucenum) nach Coesfeld, wo er das Abitur ablegte. Es folgte ein Jahr Wehrdienst, anschließend absolvierte er ein Studium an der Katholischen Pädagogischen Hochschule in Münster. Als Lehrer war er an der Volksschule Lette (später Hauptschule Coesfeld-Lette) und an der Hauptschule Coesfeld tätig, bis er 2003 in den „Ruhestand“ ging. Die anschließende Zeit nutzte er für die Erarbeitung seiner Dissertation „Emanzipierte Schul- und Bildungspolitik in Nordrhein-Westfalen. Auf dem Weg von der zentralen zur regionalen Schul- und Bildungspolitik“, mit der er 2012 promoviert wurde.