Rubrik: Kunst, Kultur & Musik

Zeitreise mit Spielfiguren - PLAYMOBIL-Sammlung Oliver Schaffer“ im Stadtmuseum
LFP Redaktion

Zeitreise mit Spielfiguren - PLAYMOBIL-Sammlung Oliver Schaffer“ im Stadtmuseum

Münster - „Mit dieser Ausstellung beschreiten wir neue Wege“, weist Direktorin Dr. Barbara Rommé auf ein nicht alltägliches Projekt des Stadtmuseums hin, das die über 1200 Jahre währende Stadtgeschichte mit den aus Kindertagen bekannten Playmobil-Figuren in Szene setzt. Die ungewöhnliche Präsentation „Stadtgeschichte(n) Münster - PLAYMOBIL-Sammlung Oliver Schaffer“ wurde Ende Oktober eröffnet. Mit Tausenden von Spielfiguren aus Kunststoff und unzähligem Zubehör nimmt der Hamburger Künstler Oliver Schaffer mit auf eine Zeitreise der besonderen Art. Historische Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte nehmen in eigens angefertigten PLAYMOBIL-Figuren Gestalt an. Der Vielfalt der Kombinationen sind dabei keine Grenzen gesetzt. So sind etwa Bischof Liudger, der Zoogründer Hermann Landois, die Bischöfe Franz von Waldeck und Christoph Bernhard von Galen in den aufwendig gestalteten Dioramen zu entdecken. Auch der König der Täufer, Jan van Leiden, der Architekt Johann Conrad Schlaun sowie die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff spielen eine Rolle. Für die Ausstellung im großen Saal des Museums wurde eine aufwendige Präsentationsform entwickelt. So sind die historischen Szenen großflächig auf Plattformen entlang der Wände positioniert. In der Saalmitte erzählt ein mit PLAYMOBIL-Teilen erstelltes Szenario alles, was über die Jahrhunderte wichtig, prägend und typisch für Münster war und ist. Die Dioramen zeigen so beispielsweise die Anfänge Münsters in der Zeit um 793 mit dem Bau der Klosterkirche und das Leben im Mittelalter mit dem Bau der Stadtmauer. Die Massentaufen der Täufer 1534 werden ebenso dargestellt, wie König Jan van Leiden mit seinem Hofstaat und den 16 Ehefrauen. Aufwändig inszeniert sind auch die beiden Belagerungen Münsters der Jahre 1534/1535 und 1667/1660. In der Schaulandschaft zum Barock überwacht der Architekt Schlaun die Anlieferung der Möbel für das Schloss, während im Barockgarten Adelige flanieren und sich amüsieren. Kinder wie Erwachsene können so in den Miniaturwelten Neues entdecken oder Bekanntes mit neuen Augen sehen. Es werden immer wieder Brücken in die Dauerausstellung des Museums geschlagen und von dort, dem Ort, an dem Stadtgeschichte durch historische Originale lebendig wird, zurück zur fantasievollen Umsetzung mit den Spielfiguren. „Spielerisch und niedrigschwellig wird so liebevoll mit vielen Details Stadtgeschichte begreifbar gemacht“, freut sich Museumsdirektorin Dr. Barbara Rommé. „Das Projekt zeichnet sich aber auch dadurch aus, dass das Team des Stadtmuseums und insbesondere Dr. Bernd Thier seine wissenschaftlichen Kompetenzen eingebracht haben und so auch ein Bild der Stadtgeschichte Münsters auf dem Stand der Wissenschaft gezeichnet wird. Es entsteht eine innovative Form der Stadtgeschichtsvermittlung für Alle.“ Der Künstler Oliver Schaffer hat im Laufe der Zeit die größte PLAYMOBIL-Schausammlung der Welt aufgebaut und präsentiert sie seit einigen Jahren zu immer wieder unterschiedlichen Themen in Ausstellungen und Museen. So war er 2009 im Musée des Arts décoratifs im Westflügel des Louvre in Paris mit seinen kleinen Figuren zu Gast. Mit viel Fantasie erschafft er immer neue Spiel- und Bilderwelten, die weit über die ursprünglichen Ideen des Herstellers hinausgehen. „Der Förderverein des Stadtmuseums hat keine Kosten gescheut und die Ausstellung, die bis zum 21. September 2021 zu sehen ist, großzügig unterstützt“, freut sich Rommé über die hilfreiche Unterstützung. Für Besucher gilt: Der Eintritt ins Museum ist frei.
Überlebenskünstler Mensch - Die neue Sonderausstellung im LWL-Museum für Naturkunde
LFP Redaktion

Überlebenskünstler Mensch - Die neue Sonderausstellung im LWL-Museum für Naturkunde

Münster - In seiner 300.000-jährigen Geschichte hat der moderne Mensch eines bewiesen: Er ist ein Überlebenskünstler. Das stellen Menschen immer wieder durch Erfindungsreichtum unter Beweis. Diesem Thema widmet sich die neue Sonderausstellung "Überlebenskünstler Mensch" im LWL-Museum für Naturkunde in Münster und sucht nach Antworten auf Fragen rund um die Spezies Mensch. Im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) lernen Besucher in der deutschlandweit umfassendsten Darstellung zu diesem Thema den Menschen in all seinen Facetten kennen. Dabei spannen die drei Ausstellungsmacherinnen Lisa Klepfer, Dr. Ramona Dölling und Dr. Hanna Rüschhoff einen Bogen von den Anfängen des Homo sapiens als Jäger und Sammlerin bis hin zur möglichen Besiedlung des Mars durch die Menschheit. "KIimawandel - größte Herausforderung für Überlebenskünstler Mensch" "Von den ersten Faustkeilen über die Erfindung des Computertomographen bis zu Pflanzen-Experimenten auf dem Mars scheint es ein weiter Weg zu sein - eine lange Kette von Erfindungen, die das Leben erleichtern oder sogar retten ", so LWL-Direktor Matthias Löb. "Doch es wäre naiv, die Entwicklung des Menschen nur als eine Perlenkette schillernder Verbesserungen zu skizzieren. Es ging immer auch um Anderes: um die Ausbreitung des Menschen auf der ganzen Welt, um effizientere Methoden des Tötens und um die industrielle Ausbeutung der Natur zum Beispiel - mit weitreichendenden Folgen für Artenvielfalt und Klima. Dieser Mehrdeutigkeit von Innovationen können unsere Gäste beim Gang durch die Menschheitsgeschichte nachspüren, wenn sie auf 1.200 Quadratmetern Ausstellungsfläche an über 1.000 Exponaten vorbeigehen", erklärt Löb weiter. "Dabei wird klar: Der Klimawandel ist für den Überlebenskünstler Mensch die bisher größte Herausforderung." "Der Besuch der Sonderausstellung "Überlebenskünstler Mensch" verspricht spannende und unerwartete Eindrücke. Über die facettenreiche Umsetzung der Inhalte werden generationsübergreifend und inklusionsgerecht alle Zielgruppen erreicht", betont Dieter Gebhard, Vorsitzender der LWL-Landschaftsversammlung. "Getrieben von der biologischen Evolution, ist der Mensch als kulturelles Wesen auch gebunden an Kultur, Sozialisation und Gesellschaft. Dass wir uns gemeinsam an Einschränkungen und Hygienevorschriften in Zeiten einer Pandemie halten können, ist ebenfalls ein Ergebnis dieser Evolution", führt Gebhard weiter aus. Vielfältige Themen für eine vielfältige Spezies "Der Mensch als Säugetier ist nicht nur Teil der Natur, er beeinflusst seit langem seine eigenen Lebensräume wie keine andere Art. Grund genug, dem Menschen eine eigene Ausstellung im Naturkundemuseum zu widmen", so Dr. Jan Ole Kriegs, Direktor des LWL-Museums für Naturkunde. Kriegs: "Die Ausstellung wird getragen durch vier Leitfragen. Was macht uns aus? Wo kommen wir her? Wie haben wir uns ausgebreitet? Wohin gehen wir? Um diese Fragen zu beantworten, beleuchten wir die Kerneigenschaften des Menschen, wie die Sprache oder Spiritualität. Wir stellen verschiedenste Lebensräume vor, in denen wir vorkommen und fragen nach der Zukunft unseres Planeten." Viele Originalobjekte in der Ausstellung dienen als Zeugen dieser Entwicklung, wie zum Beispiel ein Original-Kompass, den der berühmte Polarforscher Robert Falcon Scott auf seiner Antarktis-Expedition eingesetzt hat. Der Kompass ist das Symbol für Entdeckergeist und Aufbruch in unbekannte Welten. Zu den Höhepunkten der Ausstellung gehört eine geologische Probe, die der Forscher Alexander von Humboldt von seinen Expeditionen mitgebracht hat. Und die älteste Schrift der Menschheit wird gezeigt: eine Schrifttafel aus dem mesopotamischen Uruk. Es geht auch um die Herkunft des Menschen und um seine Verwandtschaft im Stammbaum der Primaten. So thematisiert die Ausstellung die Forschung in vergleichender Anatomie, die bereits der Gründer des LWL-Museums, Prof. Hermann Landois, betrieben hat. Er stand seinerzeit mit dem berühmten Evolutionsbiologen Charles Darwin in regem Austausch. In einer der 13 Inszenierungen ist deshalb das Arbeitszimmer Landois' mit Skeletten von Mensch und Gorilla zu sehen, die schon der Professor zu Lehrzwecken eingesetzt hat. Versuch und Irrtum der Menschwerdung "Im Laufe der Evolution des Menschen lebten verschiedene Arten von Menschen auf der Erde. Einige existierten sogar zeitgleich. Bis auf Homo sapiens, dem modernen Menschen, sind alle anderen jedoch ausgestorben", so Lisa Klepfer, die Kuratorin im LWL-Museum für Naturkunde. Die Verwandtschaft der einzelnen Arten sei bis heute nicht abschließend geklärt, denn jeder neue archäologische Fund bringe neue Erkenntnisse mit sich. Das Thema der menschlichen Evolution wird in der Ausstellung durch die Präsentation von sieben Köpfen nähergebracht. Die ausdrucksstarken, individuellen Gesichter der Büsten sind handwerklich anspruchsvolle Unikate und folgen den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Klepfer: "Die Köpfe haben wir von den Künstlern Adrie und Alfons Kennis als Leihgabe erhalten. Durch sie werden unsere ausgestorbenen Vorgänger auf einmal begreifbar und erscheinen uns wirklich und nah." Vom Kanu aus die Welt entdecken Sechs große Inszenierungen verdeutlichen in einem Ausstellungssaal die Ausbreitung der Menschheit in jeden Winkel der Erde und darüber hinaus: in die Wüste, den Weltraum, die Südsee, die Arktis und Antarktis, die Tiefsee und in den Regenwald. Ausstellungsmacherin Dr. Hanna Rüschoff: "Es gibt kaum einen Lebensraum, in den der Mensch noch nicht vorgedrungen ist - oft mit auf den ersten Blick eher unscheinbaren Hilfsmitteln." Ein Beispiel dafür ist ein rund 1,60 Meter mal ein Meter großer Nachbau eines Auslegerkanus von den Marshallinseln. Das Kanu mit seinem daran befestigten Schwimmer steht für die beeindruckenden Segelkünste der Seefahrerkulturen der Südsee. "Es ist kein großes Schiff wie das von Columbus, sondern ein kleines Boot, den Gewalten des Meeres trotzend, von Menschen gesteuert, die unter Einsatz ihres Lebens aufbrachen, um neue Lebensräume zu finden. Es zeugt vom Entdeckerdrang der Menschen", erklärt die Biologin. Virtual Reality erstmals im Museum Erstmals werden im LWL-Museum Virtual-Reality-Brillen in eine Ausstellung integriert. "Die virtuelle Welt eröffnet uns Möglichkeiten, von denen wir noch vor 20 Jahren nicht zu träumen gewagt hätten", sagt Ausstellungsmacherin Dr. Ramona Dölling. "Mit der VR-Brille versetzen wir unsere Gäste auf den Mars, wo sie die Landschaft erkunden und eine Marskolonie entdecken können", führt Dölling aus. "So kommen die Zukunftsvision der Raumfahrt und die mögliche Ausbreitung der Menschheit auf einen anderen Planeten in greifbare Nähe. Es macht deutlich, wie ungemütlich es auf anderen Planeten ist." Der Einsatz von VR-Brillen soll durch gründliche Desinfektion der Geräte nach jedem Gebrauch auch zu Corona-Zeiten ermöglicht werden. Künstler und Künstlerinnen am Werk Seit 2003 arbeitet das LWL-Museum mit der Fachhochschule Münster zusammen. 17 Studierende vom Fachbereich Design zeigen in der Ausstellung erstmals ihre Werke der Öffentlichkeit. Unter der Leitung von Professorin Cordula Hesselbarth fertigten die jungen Kreativen zwölf Arbeiten zu den unterschiedlichen Themen der Ausstellung an. Schöpfungs- und Jenseitsmythen aus aller Welt, das Wettrennen zum Südpol zwischen Roald Amundsen und Robert Falcon Scott oder die Entwicklung der Schrift sind einige davon. Hintergrund zur Ausstellung Das Museum des LWL in Münster zeigt vom 21.8.2020 bis zum 26.9.2021 die Sonderausstellung "Überlebenskünstler Mensch". Die Ausstellung ist für alle Menschen geeignet. Sie beinhaltet: Brailleschrift, einen speziellen, mehrsprachigen Audioguide (D, EN, NL sowie Audiodeskription in D) sowie Tastmodelle für Menschen mit Sehbehinderung, Mitmachstationen und untertitelte Filme. Bedingt durch Hygienemaßnahmen gegen die Covid19-Pandemie wird es im laufenden Betrieb derzeit noch Einschränkungen an Tast-Objekten geben. Blinde und sehbehinderte Menschen sollten sich bei der Museumsinformation am Eingang melden, damit ihnen die volle Ausstellungserfahrung dennoch möglich gemacht werden kann. Alle Ausstellungsbereiche sind für gehbehinderte Menschen und Familien mit Kinderwagen zugänglich. Begleitend zur Ausstellung werden museumspädagogische Programme für Schüler und Schülerinnen, Kinder und Jugendliche sowie Führungen für Erwachsene, Werkstattnachmittage und Literarische Rundgänge angeboten. Ein Begleitbuch vertieft die Inhalte der Ausstellung und ist im Shop erhältlich. Das YouTube-Video zur Ausstellung finden Sie hier: https://youtu.be/ztRMXTuAQEU Möglich ist die Ausstellung durch Kooperationen mit Museumspartnern, wie der LWL- Kulturstiftung und der Sparda-Stiftung Münster, die die Ausstellung finanziell unterstützen. Ausstellungsdauer Überlebenskünstler Mensch: 21.08.2020 - 26.09.2021 http://www.ueberlebenskuenstler-mensch.lwl.org Begleitbuch: Dölling, Ramona und Rüschoff, Hanna (2020): Überlebenskünstler Mensch. LWL-Museum für Naturkunde. ISBN 978-3-940726-68-1, 116 Seiten, Preis: 14,80 Euro. LWL-Museum für Naturkunde Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium Sentruper Str. 285 48161 Münster Telefon: 0251 591 05 Geöffnet: dienstags bis sonntags von 9-18 Uhr Eintritt: 7,50 Euro Erwachsene, Minderjährige unter 18 Jahre haben freien Eintritt
Rucksack voller Kultur ist gepackt - Jury wählt 18 außerschulische Projekte aus
LFP Redaktion

Rucksack voller Kultur ist gepackt - Jury wählt 18 außerschulische Projekte aus

Münster - Die Würfel sind gefallen, ein Rucksack voller Kultur ist gepackt: Aus einer Vielzahl von Vorschlägen wählte eine Jury jetzt 18 spannende Kulturprojekte für Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 14 Jahren aus. Die Auswahl ist so vielfältig wie spartenübergreifend. Wie arbeiten DJs und wie funktioniert Tontechnik? Antworten liefert ein Intensiv-Workshop mit einem Besuch im Studio. Lieber selbst Musik kreieren? Das Mixen eigener Tracks ist gleich inklusive. Streifzüge mit der Smartphone-Kamera durch den Botanischen Garten verbinden das Erkunden der exotischen Pflanzenwelt mit der Fotografie. Tipps für eine perfekte Bildbearbeitung bringen bei diesem Angebot „Kleine Welten groß raus.“ Eigene Erfahrungen in ein theaterpädagogisches Format einbringen - auch dieses Schauspielangebot nur für Mädchen kommt in den kreativ gefüllten Rucksack. Was allen ausgewählten Projekten gemeinsam ist, ist die kreative Eigeninitiative und die Anbindung an die persönliche Lebenswelt. Die NRW-Initiative Kulturrucksack richtet bewusst das Augenmerk auf die Grenzgänger zwischen Kindheit und Jugend. „Sie sollen in dieser Phase des persönlichen Umbruchs angeregt werden, ihre Welt aktiv zu gestalten“, erläutert Kulturamtsleiterin Frauke Schnell. Dass das seit Jahren so gut funktioniere, liege vor allem an den vielen, bereichernden Ideen von städtischen und freien Kunstschaffenden, Kultur-und Bildungseinrichtungen und Trägern der Jugendkulturarbeit. Seit 2013 unterstützt das Land den Kulturrucksack jährlich mit rund 53 000 Euro. Über Programmdetails, Anbieter und Anmeldungen informieren ab Ende März ein Flyer und das Stadtportal (www.stadt-muenster.de/kulturamt/kulturrucksack).
LWL-Museum für Kunst und Kultur zeigt monumentale Skulptur von Sean Scully
LFP Redaktion

LWL-Museum für Kunst und Kultur zeigt monumentale Skulptur von Sean Scully

Münster - Bis vor kurzem war die Skulptur "Opulent Ascension" des irisch-amerikanischen Künstlers Sean Scully noch auf der Biennale in Venedig zu sehen, nun steht sie im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster. Bis Mitte März, können die Besucher das zehn Meter hohe und 5.570 Kilogramm schwere Werk erleben. Der Eintritt ist frei. 34 ineinander gesteckte und mit Filz bespannte Holzrahmen leuchten in Grün- und Ockerfa-ben, Blau- und Rottönen im weißen Museumsfoyer. "Es freut mich sehr, dass wir erneut ein Werk von Sean Scully im Kunstmuseum des Landschaftsverbandes zeigen dürfen. Erst die Turner-Ausstellung, jetzt der 'opulente Aufstieg' - das lässt unser Haus strahlen", so die LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Sean Scully und die Galerie aus Berlin, die den Künstler in Deutschland vertritt, kontaktierten das Museum Ende vergangenen Jahres mit der Idee, 'Opulent Ascension' erstmalig nach der Venedig Biennale in Münster zu zeigen. "Durch die Ausstellung ,Sean Scully. Vita Duplex', im Frühjahr und Sommer 2019 hat sich eine enge Bindung zwischen dem Künstler und dem Haus entwickelt", so Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold. Von der Idee sei er sofort begeistert gewesen und setzte gemeinsam mit der Kuratorin Dr. Tanja Pirsig-Marshall den Plan um, die Installation kurzfristig zu realisieren. Zunächst musste geprüft werden, ob die Traglast des Foyers für die schwere Skulptur ausreicht. Scully selbst vergleicht "Opulent Ascension" (deutsche Übersetzung: "Opulenter Aufstieg") mit der biblischen Jakobsleiter: "I want to make available the journey from the spiritual to the phy-sical, and from the physical to the spiritual." ("Ich möchte die Reise vom Geistigen zum Physi-schen und vom Physischen zum Geistigen erfahrbar machen.") Die Basilica di San Giorgio Maggiore vor Venedig, für die Scully die Skulptur 2019 angefertigt hat, hatte die transzendentale Dimension des Werkes verstärkt. Sean Scully, 1945 in Dublin geboren und in London aufgewachsen, ist einer der international wichtigsten Protagonisten der abstrakten Kunst. Neben der Malerei bilden Skulpturen heute einen wesentlichen Bestandteil seines kreativen Schaffens. Seit vergangenem Jahr und noch bis Ende März steht vor dem Museumseingang am Domplatz in Münster Scullys Stahl-Skulptur "Moor Shadow Stack", die dort passend zur Ausstellung "Vita Duplex" aufgestellt wurde und ebenfalls noch bis Mitte März zu sehen ist "Opulent Ascension" kann während der Öffnungszeiten des Foyers, dienstags bis sonntags von 10 Uhr bis 20 Uhr, besucht werden. Zudem beantworten die Kunstvermittlerinnen des Hauses dienstags bis freitags von 11 Uhr bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 12 Uhr bis 16 Uhr Fragen rund um das Kunstwerk.
Songs von und für Frauen im Rathausfestsaal in Münster
LFP Redaktion

Songs von und für Frauen im Rathausfestsaal in Münster

Münster - Schon 1967 schmetterte Aretha Franklin ihre Power-Hymne „Respect“, die, in ein neues soulig-jazziges Gewand gekleidet, nichts an Aussagekraft verloren hat. Anlässlich des internationalen Frauentages haben Nikola Materne und ihre Band diesen und viele weitere Songs kreativ bearbeitet. Das Amt für Gleichstellung der Stadt lädt ein zu einem Abend voller Musik am 3. März um 19.30 Uhr im Rathausfestsaal. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen. An Maternes Seite spielen Peter Kräubig, Frank Konrad und Jochen Welle. Es werden unter anderem Jazzchansons aus dem neuen Album „Wunderbar allein“ zu hören sein, in denen sie die zarte Melancholie des Bossa mit ihren eigenen deutschen Texten verbindet. Nikola Materne macht aus Alltäglichkeiten berauschende Lieder, denen man sich nur schwer entziehen kann, da sie an selbst Erlebtes erinnern. Während bei den melancholischen Texten eine gewisse Leichtigkeit mitschwingt, werden die fröhlicheren Songs von einer flüchtigen Schwermut begleitet. Sowohl in ihren Kompositionen als auch bei den Interpretationen beliebter Songs bewegt sie sich mit ihrer sanften, emotionsgesteuerten Stimme dort, wo Jazz- und Popmusik zusammenfließen. Mit dabei ist neben der bekannten Trompeterin Sinje Schnittker („Zucchini Sistaz“) auch die Newocomerin Lisa Dellmann als Special Guests. Karten gibt es im Vorverkauf für 15 Euro (ermäßigt 12 Euro) in der Münster-Information im Stadthaus 1, Eingang Syndikatplatz 3 (Montag bis Freitag, 10 bis 18 Uhr).
Meister des Lichts und der Farbe Schwarz - LWL-Museum für Kunst und Kultur erwirbt Gemälde von Pierre Soulages
LFP Redaktion

Meister des Lichts und der Farbe Schwarz - LWL-Museum für Kunst und Kultur erwirbt Gemälde von Pierre Soulages

Münster - Kurz nach der Ausstellungseröffnung im Louvre und kurz vor dem 100. Geburtstag des Künstlers Pierre Soulages feiert das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster den Erwerb des Werkes "Peinture, 324,4 x 181 cm, 12 Avril 2016". Das Gemälde des französischen Künstlers ist im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zu sehen. Die Verbindung von Licht und Schwarz in seiner reellen und abstrakten Form ist das zentrale Thema der Malerei von Pierre Soulages (geb. 24.12.1919). Auch in seinem 100. Lebensjahr arbeitet der Künstler noch immer jeden Tag in seinem Atelier im südfranzösischen Sète. Mit unterschiedlichen Werkzeugen - Pinseln, Bürsten, Rollen und Spachteln - bringt der Maler dort Farbschichten aus schwarzem Acryl auf. Insgesamt umfasst sein Werk heute mehr als sieben Jahrzehnte. Der französische Künstler ist einer der bedeutendsten Gegenwartsmaler der Abstraktion und berühmt für seine "schwarze Malerei", in der sich das Licht reflektiert. Das Gemälde Peinture, 324,4 x 181 cm, 12 Avril 2016 besteht aus vier übereinandergesetzten, miteinander verbundenen Leinwänden. Aus der tieferen Farbschicht erarbeitet Soulages glatte Flächen und Furchen, ebenso wie matte und glänzende Partien. "Das Kunstwerk ist monumental", so LWL-Direktor Matthias Löb. "Es akzentuiert die Sammlung für Gegenwartskunst und unterstreicht die internationale Ausrichtung des Hauses." Als Höhepunkt seiner umfangreichen internationalen Ausstellungstätigkeit gilt die Retrospektive, die das Musée du Louvre in Paris vor einer Woche zu Ehren des 100. Geburtstages des Künstlers eröffnet hat. Aktuell gibt es neben Paris weltweit Ausstellungen zu Pierre Soulages in New York, Martigny, Montpellier und Rodez, Shanghai und Hongkong. "Es gibt für mich keinen passenderen Zeitpunkt für die Erwerbung eines Kunstwerkes von Pierre Soulages. Damit feiern auch wir in Münster den 100. Geburtstag des Künstlers", erklärt Dr. Hermann Arnhold, Direktor des LWL-Museums für Kunst und Kultur. Die Unterstützung der Sparkasse Münsterland Ost und der Freunde des Museums für Kunst und Kultur ermöglichten den Ankauf des Kunstwerks. Markus Schabel, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Münsterland Ost: "Mit diesem Kunstwerk gewinnt die Region ein neues kulturelles Leuchtfeuer. Es bedeutet zusätzliche Anziehungskraft für kunstinteressierte Besucher Münsters und des Münsterlandes. Dazu leisten wir gerne unseren Beitrag." Matthias Lückertz, Vorsitzender der Freunde des Museums für Kunst und Kultur, liegt das Gemälde Peinture, 324,4 x 181 cm, 12 Avril besonders am Herzen: "Es ist seit der Gründung unseres Vereins die größte Erwerbung für die Freunde. Der Künstler hat mich persönlich sehr beeindruckt und dieses Erlebnis wünsche ich allen Kunstfreunden." Der Ankauf des Gemäldes erzähle auch die Geschichte einer langjährigen Freundschaft, so Arnhold. Bereits in den frühen 90er Jahren habe sich die Beziehung von Pierre Soulages zu Münster und Westfalen entwickelt. Arnhold lernte Soulages damals im Rahmen einer Übersetzungstätigkeit für eine Glasmanufaktur in Rheine kennen. Dort produzierte Soulages das Glas für die Kirchenfenster einer französischen Klosterkirche. 1994 kuratierte Arnhold seine erste Ausstellung im LWL-Museum - auch mit Werken von Soulages. 2006 erwarb Arnhold als Museumsdirektor sein erstes Kunstwerk für die Sammlung: ein mittelformatiges Gemälde von Pierre Soulages. Heute, 25 Jahre später, stehen der Museumsdirektor und der Künstler noch immer in engem Kontakt. Das Gemälde ist ab sofort in der Sammlung für Gegenwartkunst im mit 300 Quadratmetern größten Raum des Museums zu sehen, einem Tageslichtraum, der die vielfältigen Schattierungen des schwarzen Gemäldes zeigen soll. Das Werk befindet sich damit in direkter Nachbarschaft zu Künstlern wie Simon Hantai und Yves Klein zu sehen. Im Jahr 2020 gibt es zudem Kunstgespräche, Rundgänge und ein begleitendes Kulturprogramm rund um das Thema Soulages.

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