Wetter Kreis Coesfeld

 
Stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu, um die Wettervorhersage nutzen zu können.

Kreis Coesfeld (NRW)

Fläche: 1.110 km² / Bevölkerung: 219.784
Webpräsenz:

Stadt Coesfeld:
Stadt Dülmen:
Stadt Billerbeck:
Stadt Lüdinghausen:
Gemeinde Nottuln:
Gemeinde Rosendahl:
Gemeinde Havixbeck:
Gemeinde Senden:

 

Rubrik: Gesundheit, Medizin & Ernährung

Meldung von: Ute Niehoff, LFP Redaktion
Rubrik: Gesundheit, Medizin & Ernährung

Unerwünschte Wirkungen von Medikamenten vermeiden

Foto: Referenten und Organisatoren beim dritten interdisziplinären Fachabend zum Thema Arzneimitteltherapiesicherheit und Medikamentenmissbrauch im Alten Hof Schoppmann (Aufnahme: IBP e.V., Sascha Dalitz)

Unerwünschte Wirkungen von Medikamenten vermeiden

Kreis Coesfeld - Bei der mehrwöchigen Einnahme von Beruhigungs- und Schlafmitteln ist Vorsicht geboten: Unerwünschte Wirkungen drohen. Mögliche Medikationsfehler sind zudem zu beachten, wenn mehrere Medikamente, insbesondere für ältere Menschen oder für Kinder, verschrieben werden. Wie diese Risiken vermieden und die Arzneimittel-Therapiesicherheit bei der Behandlung von Menschen mit Mehrfacherkrankungen verstärkt werden kann, wurde nun zum Abschluss der interdisziplinären Fachabendreihe im Alten Hof Schoppmann in Nottuln-Darup dargestellt. Jeweils rund 100 Fachkräfte aus den Bereichen Medizin, Pharmazie, Pflege, Sozialarbeit und anderen Berufsfeldern hatten die insgesamt drei Fachabende besucht, die erstmals in dieser Form in einer breit angelegten Gemeinschaftsaktion im Kreis Coesfeld angeboten wurden. Die Organisatoren der Veranstaltergemeinschaft zeigten sich sehr zufrieden und dankten für die große Resonanz und Unterstützung.

Ein länger als zwei Monate andauernder Gebrauch von rezeptpflichtigen Beruhigungs- und Schlafmitteln sei nur in sehr begrenzten Ausnahmefällen die richtige Behandlung, warnte Dr. Rüdiger Holzbach, Chefarzt am Klinikum Arnsberg und bundesweit renommierter Experte zum Thema „Medikamentenmissbrauch“, in seinem Impulsvortrag: Mit der Einnahmedauer verlören diese häufig verschriebenen Medikamente durch die rasche Gewöhnung nicht nur an Wirkung, sondern es wachse das Risiko für eine Wirkumkehr – etwa mit verstärkter Unruhe, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder Überlastungsgefühlen. Würde dann die Dosis gesteigert, erhöhe sich die Gefahr für weitere erhebliche Beeinträchtigungen und eine Suchtentwicklung: Manche Medikamente machten dabei schneller abhängig als Alkohol. Um unerwünschte Wirkungen und Entzugserscheinungen zu vermeiden, solle das Medikament aber keinesfalls abrupt abgesetzt, sondern schrittweise unter ärztlicher Aufsicht abdosiert werden, erläuterte der Behandlungsexperte. Über weitere Maßnahmen – Medikationsfehler durch eine gezielte Zusammenarbeit insbesondere von Arzt, Apotheker, Pflegekraft und Patient zu vermeiden – referierten Dr. Oliver Schwalbe von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und Isabel Waltering vom Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie der Universität Münster.

Ihre Erfahrungen zum Medikationsmanagement sowie zum Beruhigungs- und Schlafmittelgebrauch beleuchteten auf dem anschließenden Fachpodium eine Pflegedienstleiterin, ein Sozialarbeiter, jeweils ein Sprecher der Apotheker und der Altenheime im Kreis, die Vorsitzende des Coesfelder Ärzterings, aber auch Chefärzte des St. Marienhospitals Lüdinghausen und der Fachklinik Release in Ascheberg.

Ein positives Fazit zum Abschluss der interdisziplinären Fachabendreihe, die sich den Themen Sucht, Begleiterkrankungen und Arzneimitteltherapie gewidmet hatte, zogen Andrea Schmäing (IBP e.V.) und Ulrich Flasche (AWO Sucht- und Drogenberatung) als Sprecher des „Arbeitskreises Sucht im Kreis Coesfeld“. Stellvertretend für das Organisationsteam der Veranstaltergemeinschaft dankten sie den insgesamt rund 300 Fachkräften für ihre Teilnahme, den zusammen 25 Referenten für ihre Vorträge und den vielen Unterstützern im Hintergrund für das gute Gelingen. Besondere Anerkennung sprachen sie den Verantwortlichen von Klinik am Schlossgarten Dülmen, Christophorus-KIiniken, Caritasverband, Kreis Coesfeld sowie AWO und IBP für ihre personellen und finanziellen Beiträge als gemeinsame Veranstalter aus. Nähere Informationen zu den Fachvorträgen aller drei Fachabende stehen in Kürze im Internet unter www.drocoe.de zum Download bereit.

Das könnte Sie auch interessieren: