Rubrik: Tiere & Tiernahrung

WWF und Allwetterzoo Münster starten Zusammenarbeit für bedrohte Großkatzen
LFP Redaktion

WWF und Allwetterzoo Münster starten Zusammenarbeit für bedrohte Großkatzen

Münster - Nur noch geschätzt 800- 1000 Persische Leoparden gibt es in freier Wildbahn. In der Kaukasus Region haben gerade einmal weniger als 65 Tiere überlebt. Sie streifen durch die Wälder im äußersten Südosten des europäischen Kontinents. Der Art geht es durch Wilderei und Lebensraumverlust an den Kragen. Zum Schutz der seltenen Katzen arbeiten der Allwetterzoo Münster und die Naturschutzorganisation WWF künftig enger zusammen und starten mit dem „Team Leopard Münster“ eine neue Artenschutzoffensive zur Rettung der Persischen Leoparden. Das Bündnis hilft der größten europäischen Katzenart sowohl im Zoo als auch in freier Wildbahn. „Der WWF und der Allwetterzoo Münster schließen sich zusammen, um die Überlebenschance dieser bedrohten Großkatzen im Kaukasus zu erhöhen“, sagt Aurel Heidelberg, Kaukasus Referent beim WWF Deutschland. Im Kaukasus arbeitet der WWF an Schutzprojekten, rüstet und bildet Wildhüter aus und hilft beim Aufbau von Schutzgebieten und Wildkorridoren. Er beteiligt sich zudem an Aufklärungsarbeit, um Konflikte zwischen Mensch und Leopard zu entschärfen und gewährleistet durch ein besseres Monitoring etwa mit Fotofallen effektivere Schutzmaßnahmen für die Tiere. Die Leoparden im Zoo sind dabei wichtige Botschafter, um das Bewusstsein der Menschen für den Arten- und Naturschutz zu schärfen und eine Backup-Population bereitzuhalten. „Die neue Kooperation unterstreicht das Engagement unterschiedlicher Institutionen für die große gemeinsame Aufgabe des Artenschutzes“, erklärt Zoodirektor Dr. Thomas Wilms. „Wir beteiligen uns am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm und möchten künftig wieder Nachwuchs züchten. Ziel ist es, einen Beitrag zu einer gesunden, größeren und genetisch stabilen Population zu leisten. Später können einzelne Tiere ausgewildert werden.“ Nach der Vergrößerung in 2017 stehen in der Leoparden-Anlage weitere dringende Baumaßnahmen an. „Leoparden sind leidenschaftliche Kletterer. Daher sollen Bara und Jahrom in ihrem Domizil weitere Baumkronen und Stämme erhalten um ihren Bewegungsdrang besser ausleben zu können. Spezielle Ruhezonen, etwa für Nachwuchspflege, sind ebenfalls in Planung.“ Ab neun Euro im Monat können Mitglieder des „Team Leopard Münster“ einerseits dem Zoo bei seiner Leoparden-Haltung helfen und zugleich den WWF unterstützen, die bedrohten Katzen in freier Wildbahn zu schützen. Weiter Informationen bekommen Sie unter: https://www.wwf.de/spenden-helfen/zoo-kooperationen/team-leopard-muenster/ und www.allwetterzoo.de
Auf den Spuren der Wölfe in NRW
LFP Redaktion

Auf den Spuren der Wölfe in NRW

Münster - Er ist zurück – der Wolf. Zumindest stattet er NRW kleinere Stippvisiten ab, bei denen er in diesem Jahr bereits sechs Mal nachgewiesen werden konnte. Dies ist Anlass genug, um unter dem Motto „Die Rückkehr des Wolfes nach NRW“ in einem von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen geförderten Projekt über das Wildtier Wolf zu informieren und so die Akzeptanz in der Bevölkerung noch vor dessen dauerhafter Rückkehr zu stärken. Kern des Projekts ist die vom NABU NRW gemeinsam mit den NRW-Partnerzoos initiierte interaktive Wanderausstellung, die vom 04. August bis 30. September 2018 im Westfälischen Pferdemuseum innerhalb des Allwetterzoos Münster zu sehen sein wird. Damit endet die zweijährige „Tour de Wolf“ durch zehn Partnerzoos in NRW und weitere Ausstellungsorte. An bisher 13 Standorten konnten sich so schon über eine halbe Million Menschen über den Wolf in NRW informieren. Trotz anhaltender Aufklärung über den Wolf, ist die Dringlichkeit dazu deutlich gestiegen. Das wird auch in den Zoos gesehen. „Die Debatte um Wölfe in Deutschland ist derzeit emotional so aufgeladen, wie vermutlich seit über 100 Jahren nicht. Wir sind froh, dass wir als zoologische Einrichtung unseren Besuchern eine aktuelle, faktenbasierte Darstellung der Sachlage bieten können, die sowohl für Erwachsene als auch insbesondere für Kinder hervorragend aufgearbeitet wurde“, so Dr. Dirk Wewers, Kurator im Allwetterzoo Münster. „Die Ausstellung „Die Rückkehr des Wolfes“ informiert sachlich über die Ausbreitung und Lebensgewohnheiten der Wölfe. Dabei zeigt sie Maßnahmen zum Schutz von Nutztieren auf und thematisiert die Sorgen nicht nur von Tierhaltern, sondern auch der übrigen Bevölkerung. Ziel der Ausstellung ist es, die aktuell emotional aufgeladene und kontrovers geführte Debatte zur Rückkehr der Wölfe zu versachlichen“, so Sybill Ebers, Direktorin des Westfälischen Pferdemuseums im Allwetterzoo Münster. „Das Wissen im Umgang mit dem Wolf, wie mit anderen Wildtieren auch, ist vielfach verlorengegangen, dies gilt es wieder zu verbessern“, erklärte Josef Tumbrinck, Landesvorsitzender des NABU NRW. „Hier in Nordrhein-Westfalen haben wir die einmalige Chance, die Menschen aufzuklären noch vor der dauerhaften Rückkehr des Beutegreifers in sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet. Wir können Wissenslücken schließen und Vorurteile abbauen. Nur so lässt sich die Akzeptanz für den Rückkehrer Wolf weiter steigern.“ „In Märchen ist der Wolf meist ein angsterregendes Wesen und auch seine Rückkehr nach NRW löst Sorgen aus. Die Ausstellung des NABU, die unsere Stiftung mit 188.000 Euro fördert, wirbt mit fundierten und differenzierten Informationen für einen angemessenen Umgang mit dem Wolf“, so Christiane Overkamp, Geschäftsführerin der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen. Die bis Ende September im Westfälischen Pferdemuseum gezeigte Ausstellung informiert unter anderem über Biologie und Verhalten freilebender Wölfe und stellt aktuelle Ergebnisse der Freilandforschung vor. Besucher der Ausstellung erfahren so, wie sich Trittsiegel von Hund und Wolf unterscheiden, warum Wildbiologen den Kot von Wölfen so schätzen, oder wie man mit Hunden Nutztiere schützen kann. Zusätzliche Module an diesem Ausstellungsort widmen sich der Geschichte der Domestikation des Wolfes und versuchen Antworten auf Fragen zum Umgang mit dem Wolf und zum richtigen Verhalten bei Wolfsbegegnungen für Spaziergänger mit Hund oder Reiter zu Pferd zu geben.
Neues Tier im Allwetterzoo - Malaienbär „Frodo“ lebt nun im Allwetterzoo Münster
LFP Redaktion

Neues Tier im Allwetterzoo - Malaienbär „Frodo“ lebt nun im Allwetterzoo Münster

„Wir freuen uns, dass der männliche Malaienbär aus dem Zoo in Arnheim gut bei uns im Allwetterzoo Münster angekommen ist“, so Allwetterzoo-Kuratorin Dr. Simone Schehka. Der Bär ging mitte Juli im Königlichen Burgers‘ Zoo Arnheim auf die Reise und erreichte Münster wenige Stunden später. Im Allwetterzoo angekommen muss sich Frodo erst einmal in seinem neuen Reich einleben. „Er ist noch müde von der Reise, hat aber schon gefressen, das ist ein gutes Zeichen“, so Dr. Schehka. Der Malaienbär wurde dem Allwetterzoo Münster im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) zugewiesen. „Allerdings steht bei uns nicht die Zucht im Vordergrund, sondern vielmehr die Haltung von zwei Bären, die sich hoffentlich gut verstehen“, erklärt Dr. Schehka. Malaienbären im Allwetterzoo Münster Der weibliche Malaienbär „Josephine“ lebt seit dem 1. Juni 2006 im Allwetterzoo. Nach dem Tod ihres Partners „Klaus“ im Mai 2017 genoss Josephine eine Zeitlang die „sturmfreie Bude“ sowie die besondere Fürsorge ihrer Pfleger, die sich viele abwechslungsreiche Futtersuch-Spielchen für sie ausdachten: Honig im Kletterbaum, Obst in einem Fässchen usw. Da Josephine aber eine äußerst gesellige Bärin ist, stand schon früh der Entschluss fest, einen neuen Partner für sie zu finden. Schließlich gab der Zuchtbuchkoordinator des EEP sein OK, dass der männliche Malaienbär „Frodo“ aus dem Königlichen Burgers‘ Zoo Arnheim in den Allwetterzoo Münster kommen sollte. Malaienbären sind vom Aussterben bedroht. Ihr Lebensraum, die tropischen Regenwälder Südostasiens, wird durch massive Abholzung und Rodung großer Flächen immer weiter zerstört. Malaienbären gehören zur Familie der Großbären, also mit zu den größten Landraubtieren der Erde. Jedoch ist der ausgewachsene Malaienbär mit bis zu 1,50 Meter Länge und 50 bis 65 Kilogramm Körpergewicht der kleinste Vertreter der Großbären.
Zuchterfolg im Allwetterzoo: Erstes Zweifarb-Tamarin Pärchen geboren
LFP Redaktion

Zuchterfolg im Allwetterzoo: Erstes Zweifarb-Tamarin Pärchen geboren

Münster - Als dritter Zoo in Deutschland präsentiert der Allwetterzoo seit April 2017 Zweifarb-Tamarine. Bei Weibchen Jill und Männchen Jack war es Liebe auf den ersten Blick! Umso erfreulicher für den Zoo und die weltweiten Artenschutzbemühungen, dass nun zwei kleine Tamarine das Licht der Welt erblickt haben. Die zur Gruppe der Krallenaffen gehörenden Primaten leben in kleinen Gruppen zusammen und werden von einem dominanten Weibchen geführt. Das Männchen allerdings, wie bei Krallenaffen üblich, hilft sehr intensiv bei der Jungtieraufzucht und trägt die Kleinen auf seinem Rücken umher. Nur zum Säugen werden die Jungtiere zur Mutter gebracht. Bei den Zweifarb-Tamarinen handelt es sich um eine der am stärksten bedrohten Primatenart weltweit. Die aus Brasilien stammenden Affen kommen nur noch im Amazonasbecken vor, in der Umgebung von Manaus. Eine Region, in der der Regenwald massiv abgeholzt wird. Daher ist die Population in den letzten 15 Jahren um mehr als 50% geschrumpft und es leben vermutlich keine 2000 Tiere mehr. Eine erschreckende Bilanz für die weltweite Arterhaltung. Der Brasilianische Staat fördert ein Schutzprogramm für die letzten frei lebenden Vertreter dieser Art – und ebenfalls ein weltweites Zuchtprogramm, um die Tiere in Menschenhand zu erhalten und ggf. auswildern zu können. Alle Tiere in Menschenhand verbleiben im Besitz Brasiliens – ebenfalls die Jungtiere. Aktuell leben in europäischen und amerikanischen Parks 183 Zweifarb-Tamarine in insgesamt 85 zoologischen Einrichtungen. Drei davon befinden sich in Deutschland: Erfurt, Magdeburg und Münster. Weitere Informationen unter: www.allwetterzoo.de.
Faszinierende Spinnenausstellung im Allwetterzoo
LFP Redaktion

Faszinierende Spinnenausstellung im Allwetterzoo

Münster - Der Allwetterzoo präsentiert bis zum 30.06.2018 in einer Sonderausstellung 60 Spinnenarten aus aller Welt. In verschiedenen „Themenblöcken“ wird anhand von ausgewählten Spinnenarten beispielsweise die Systematik und Evolution, die Biologie, die Spinnengifte und weitere Themen rund um die faszinierende Welt der Spinnentiere vorgestellt. „Wir sind froh, dass es uns gelungen ist, diese großartige Ausstellung hier in den Allwetterzoo nach Münster zu holen“ sagt Dr. Thomas Wilms der Direktor des Allwetterzoos. „Spinnen lösen bei vielen Menschen tiefsitzende Ängste aus. Wir hoffen, dass unsere Ausstellung dazu beiträgt, dass Spinnen als faszinierende Lebewesen wahrgenommen werden und sich die Sichtweise der Menschen auf Spinnen, Skorpione und Co. verändert“ so Dr. Wilms. Nicht fehlen dürfen natürlich die Vogelspinnen, die auf viele Menschen eine besondere Faszination ausstrahlen. Bei der Ausstellung wird darauf Wert gelegt, eine möglichst große Vielfalt an Spinnen zu zeigen. Auf den Besucher warten also auch Opuntienspinnen, Jagdspinnen, Seidenspinnen und Wespenspinnen. Neben der Vielfalt der Arten, soll auch die Vielfalt der Evolution gezeigt werden. Neben der „typischen“ Spinne werden in der Ausstellung verschiedene Jagdmethoden oder Lebensweisen gezeigt. Eines der Highlights der Ausstellung sind eine frei hängende Seidenspinne und die größte Vogelspinne der Welt. Weitere Informationen unter: www.allwetterzoo.de.
Zwerggleitbeutler neue Bewohner im Löwenhaus
LFP Redaktion

Zwerggleitbeutler neue Bewohner im Löwenhaus

Münster - Man muss schon genau hinsehen, um die quirligen Tiere zu entdecken, die in einer waghalsigen Geschwindigkeit ihr neues Zuhause erkunden. Gleich neben den Nilflughunden gibt es einen neuen, abgedunkelten Bereich, denn Zwerggleitbeutler sind nachtaktiv. Damit die Besucher tagsüber die Tiere zu sehen bekommen, ist der Tag- Nachtrhythmus in dem Gehege um 12 Stunden verschoben werden. Das bedeutet, dass zu Besuchszeiten im Gehege NACHT herrscht, während dann am Abend die Beleuchtung angeht. Mit den Zwerggleitbeutlern zieht nun die zweite Beuteltierart, neben den Bennett-Kängurus, in den Allwetterzoo ein. Sie sind eine der kleinsten Beuteltierarten mit einer Gesamtlänge von gerade mal 80 mm. Die an der australischen Ostküste beheimateten Tiere sind dazu fähig, an glatten Oberflächen, wie Rinde oder Blattstrukturen Halt zu finden. So kann man die Tiere im Allwetterzoo mit ein wenig Glück sogar vertikal an Glasscheiben kletternd beobachten. Mit ihren Gleitmembranen, die sich an der Körperseite zwischen den Vorder-und Hintergliedmaßen befinden, können die Zwerggleitbeutler weite Sprünge vollführen und so bis zu 20 m weit gleiten. Im Verhältnis zu deren geringe Körpergröße eine immens weite Strecke. In Münster ist nun eine Gruppe mit insgesamt 32 Tieren, ausschließlich männlichen Tieren ansässig, da immenser Männerüberschuss herrscht. In ganz Europa werden die Tiere nur in 12 Zoos gehalten – in Deutschland ausschließlich in Frankfurt und nun in Münster. Zwerggleitbeutler finden sich manchmal in der Nähe des Menschen und gelten als häufige Tiere. Sie zählen bisher nicht zu den bedrohten Arten. Weitere Informationen unter: www.allwetterzoo.de.
Löwendame Zeta feiert ihren 20. Geburtstag
LFP Redaktion

Löwendame Zeta feiert ihren 20. Geburtstag

Münster - Vor vor 20 Jahren wurde die afrikanische Löwin Zeta im Givskud Zoo in Dänemark geboren. 5 Jahre später kam sie in den Allwetterzoo Münster. Dort wartete schon Löwenkater Jarah, der ihr fortan Gesellschaft leistete. Man könnte sagen, dass es Liebe auf den ersten Blick war. So brachte Zeta insgesamt 15 Löwenkinder zur Welt, Tochter Tahama, im Jahr 2007 geboren wurde, lebt heute noch zusammen mit ihr im Allwetterzoo. Zeta hat mit 20 Jahre ein stolzes Löwenalter und ist immer sehr fit. Sie ist verfressen wie eh und je und immer noch die Chefin im kleinen Familienrudel. Zum Geburtstag gab es eine löwenstarke Überraschung von Revierleiterin Carin Fels und Kurator Dr. Dirk Wewers: zwei mit Geburtstagskerzen und Kuchen hübsch bemalte Geburtstagskartons und natürlich besonders schmackhaftem Inhalt. Zur Feier des Tages durfte sich das Geburtstagskind über Rinderfilet freuen, das gibt es nicht jeden Tag. Da Löwen Rudeltiere sind, wurde natürlich im Familienverbund gefeiert und Tochter Tahama bekam auch etwas ab. Es ist noch gar nicht lange her, da gab es noch sehr viele Löwen in Afrika, dass ihr Überleben als gesichert galt. Und dann kam die erschreckende Wende: Seit den 70er Jahren verschwanden 70 Prozent der in der Freiheit lebenden Bestände. Die Ursachen dafür sind wie sooft die Menschen. Bevölkerungswachstum, Landbau und die draus resultierenden Konflikte zwischen Mensch und Tier, dazu die enorme Wilderei haben den König der Tiere zur bedrohten Spezies gemacht. In einigen Regionen Afrikas ist der Löwe bereits ausgestorben.
Orang-Utan „Nonja“ aus dem Allwetterzoo musste trotz intensiver Therapie eingeschläfert werden
LFP Redaktion

Orang-Utan „Nonja“ aus dem Allwetterzoo musste trotz intensiver Therapie eingeschläfert werden

Bereits seit Jahren stand Nonja unter tierärztlicher Beobachtung, da sie aufgrund einer ausgeheilten Fraktur ihrer linken Hüfte, das Bein nachzog. Allerdings kam sie damit sehr gut zurecht und verhielt sich ansonsten unauffällig. Seit Sommer 2017 wurde sie erneut auffällig, da sie nun auch ihr anderes Bein nachzog. Zudem verschlechterte sich ihr allgemeiner Zustand deutlich, so dass die Zoologische Leitung und das Zootierärzte-Team beschlossen, Nonja zu röntgen, um die Ursache für ihren Zustand festzustellen. Es wurden keine röntgenologischen Auffälligkeiten festgestellt, die über die altersbedingte Abnutzung hinausgingen. Um sicher zu sein, folgte im August noch ein CT von Nonjas Beinen und ihrem Rücken. Dieses bestätigte, dass das linke Bein komplett versteift und das rechte in der Hüfte blockiert war. Es folgte eine Therapie ähnlich wie beim Menschen, der an Arthrose erkrankt ist. Ende Dezember stellten die Pfleger und Tierärzte Schwellungen am Gesäß bei Orang-Utan Nonja fest. Eine Therapie gestaltete sich aufgrund des irreparablen Hüftschadens als sehr schwierig. Dennoch wurde das Management umgestellt, um Nonja den Alltag zu erleichtern. Die Zootierärzte holten sich zudem Rat beim Tiermedizinischer Berater des Orang-Utan-Zuchtbuchs (EEP). Schließlich erstellten alle Beteiligten zusammen, d.h. die Kuratorin der Menschenaffen, die Tierpfleger und die Zootierärzte ein sogenanntes Animal Welfare Assessment für Nonja. Das Animal Welfare Assessment beschreibt den Gesundheits-Werdegang des Tieres mit dem Ziel, unnötiges Leiden zu verhindern. Nach Erstellung des Assessments und mehreren intensiven Gesprächen bezüglich möglichen Management- und Therapie-Umstellungen wurde folgende Prognose erstellt: Eine Abheilung bei Orang-Utan Nonja ist aufgrund der irreparablen Beinschäden und des zunehmend schlechteren Allgemeinzustands nicht möglich, so dass die Zoologische Leitung gemeinsam mit dem Zoodirektor und den Pflegern entschieden haben, Nonja am 16. Januar 2018 einzuschläfern. Ihrer Tochter Niah und der restlichen Orang-Utan-Gruppe wurde anschließend hinter den Kulissen die Möglichkeit zum Abschied nehmen gegeben. Niah versteht sich sehr gut mit ihrem Halbbruder Mr. Miyagi und auch Orang-Utan-Weibchen Temmy kümmerte sich schon in der Vergangenheit sehr gut um die Kleine. Nonja wurde am 18. Juni 1977 im Zoo Köln geboren, am 22. Mai 1986 kam sie in den Allwetterzoo nach Münster. Aufgrund von altersbedingten Erkrankungen und des schlechten Allgemeinzustandes wurde sie am 16. Januar 2018 nach langer Therapie eingeschläfert. Orang-Utan Nonja gehört zu einer stark bedrohten Menschenaffenart, die auf Borneo beheimatet ist. Nonja bekam zwei Jungtiere im Allwetterzoo Münster: Am 25. Mai 1989 wurde ihr Sohn Batu geboren, der nun im Zoo in Twycross lebt und bereits selber für Nachwuchs gesorgt hat. Und am 8. Mai 2013 brachte Nonja ihre Tochter Niah im Allwetterzoo Münster zur Welt.

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